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Was mich eigentlich bisher nur in geringem Ausmaß tangierte, rückt mit dem wachsenden Modebewusstsein meiner Töchter immer mehr auch in mein Bewusstsein.
Seit einigen Monaten beobachte ich nun schon die Einkaufslandschaft und komme eigentlich aus dem Kopfschütteln nicht mehr heraus.
Mit Küchen hat das erst einmal wenig zu tun, obwohl die Ausläufer dieser Kultur sich auch dort bemerkbar machen. Die Resultate sind dann die Gleichen:
Billig und Marke sind gewünscht. Aber geht das überhaupt?
Eigentlich geht das nicht und dennoch irgendwie schon. Und zwar dann, wenn dem Kunden nicht das Produkt als Marke verkauft wird, sondern der Handel selbst. Beim Shoppen muss man einfach mal die Augen aufmachen und sich ansehen, was einem da so als Marke verkauft wird.
Ich bin in Schuhgeschäften gewesen, da liefen die Verkäufer (alle so um die 20 bis 25 Jahre alt) kollektiv in irgendwelchen Basketball-Schiedsrichter-Bekleidungen rum. Verkaufsgespräche begannen mit dem Farbwunsch und endeten mit der benötigten Schuhgröße. Dazwischen war nicht viel außer Smalltalk und Gelaber.
Fachkompetenz? Fehlanzeige! Wo drückt der Schuh? Vorne!
Schon beim Verlassen des Parkhauses bemerkte ich verwundert, wie sich meine Damen mit wildfremden Menschen austauschten, weil diese eine Primark-Tasche
bei sich trugen, folglich dort shoppen waren. Klar, da mussten wir jetzt hin und ich war schon ein wenig gespannt, was mich nach dem Hollister-Hype erwarten würde.
Da kam es dann richtig dicke. In Hannover befindet sich die größte deutsche Primark-Filliale mit mehr als 8000 m² auf vier Etagen. Bereits beim Betreten war mein Gedanke: Da musst du jetzt irgendwie durch.
Im Inneren offenbarte sich mir dann das Bild, das mich zum Schreiben dieses Artikels veranlasste. Billig und Marke geht tatsächlich. Es geht sogar richtig billig - ein Jawoll-Markt für Textilien, zwar nicht auf Euro-Palletten, aber so ähnlich. Textilstapel wo das Auge hinreicht und der gesamte Laden gerappelt voll mit kaufgeiler Kundschaft (Mit Ausnahme einiger Herren, die genauso deppern rumstanden wie ich).
Hosen für 10 Euro, T-Shirts für 3 Euro. Da ist die Frage berechtigt, wer eigentlich den Preis dafür zahlt?
Beim genaueren betrachten der Kundschaft kann man der nicht einmal ernsthaft Vorwürfe machen: Größtenteils offenbar bildungsfern oder einfach nur zu jung.
Und natürlich steht auch dieses Unternehmen in der Kritik. Fertigung in Bangladesh, Einsturz der Textilfabrik mit mehr als 1000 Toten, etc.
Aber kümmert das noch jemanden? Offenbar nicht wirklich.
Ich war in noch mehr Läden, nicht durchweg spottbillig, aber eines hatten sie alle gemeinsam: Personalmangel!
Gesucht wird an jeder Ecke und zwar nicht irgendjemanden, sondern dich suchen sie. Du musst nur motiviert sein und gerne im Team arbeiten. In vielen Fällen lässt sich schon erahnen, dass man von den gezahlten Löhnen keine Familie ernähren kann. Deswegen wird man auch fast nur auf Schüler, Studenten und Aushilfsjobber treffen.
Um die Kurve zu den Küchen zu bekommen nehmen wir das neueste Beispiel: Kiveda. Mit Express und Pino Küchen wird hier die unterste Qualitätsstufe im Küchenmöbelmarkt an den Kunden getragen. Da das niemand weiß (es wird nicht publiziert) berichten die Käufer natürlich eine Kiveda Küche zu besitzen.
Dazu nimmt man eine Menge Geld in die Hand (TV-Werbung) und niemand wundert sich, dass die Spitzen dieses Unternehmens im Prinzip von Küchen und dem Markt nicht wirklich viel verstehen. Sie kommen aus der IT und der Werbung.
Genauso verhält es sich mit den vielen Handelsmarken der Verbände. Im Kleinen werden hier Marken geschaffen, die eigentlich keine sind. Sie wurden generiert, erfunden.
Da ist es doch eigentlich schön, dass Miele noch Miele ist oder Mercedes noch Mercedes.
Naja...
Letztlich habe ich aus der Not eine Tugend gemacht und das Gewusel für eine persönliche Typveränderung genutzt. Hat ja auch was...
Seit einigen Monaten beobachte ich nun schon die Einkaufslandschaft und komme eigentlich aus dem Kopfschütteln nicht mehr heraus.
Mit Küchen hat das erst einmal wenig zu tun, obwohl die Ausläufer dieser Kultur sich auch dort bemerkbar machen. Die Resultate sind dann die Gleichen:
Billig und Marke sind gewünscht. Aber geht das überhaupt?
Eigentlich geht das nicht und dennoch irgendwie schon. Und zwar dann, wenn dem Kunden nicht das Produkt als Marke verkauft wird, sondern der Handel selbst. Beim Shoppen muss man einfach mal die Augen aufmachen und sich ansehen, was einem da so als Marke verkauft wird.
Ich bin in Schuhgeschäften gewesen, da liefen die Verkäufer (alle so um die 20 bis 25 Jahre alt) kollektiv in irgendwelchen Basketball-Schiedsrichter-Bekleidungen rum. Verkaufsgespräche begannen mit dem Farbwunsch und endeten mit der benötigten Schuhgröße. Dazwischen war nicht viel außer Smalltalk und Gelaber.
Fachkompetenz? Fehlanzeige! Wo drückt der Schuh? Vorne!
Schon beim Verlassen des Parkhauses bemerkte ich verwundert, wie sich meine Damen mit wildfremden Menschen austauschten, weil diese eine Primark-Tasche
bei sich trugen, folglich dort shoppen waren. Klar, da mussten wir jetzt hin und ich war schon ein wenig gespannt, was mich nach dem Hollister-Hype erwarten würde.
Da kam es dann richtig dicke. In Hannover befindet sich die größte deutsche Primark-Filliale mit mehr als 8000 m² auf vier Etagen. Bereits beim Betreten war mein Gedanke: Da musst du jetzt irgendwie durch.
Im Inneren offenbarte sich mir dann das Bild, das mich zum Schreiben dieses Artikels veranlasste. Billig und Marke geht tatsächlich. Es geht sogar richtig billig - ein Jawoll-Markt für Textilien, zwar nicht auf Euro-Palletten, aber so ähnlich. Textilstapel wo das Auge hinreicht und der gesamte Laden gerappelt voll mit kaufgeiler Kundschaft (Mit Ausnahme einiger Herren, die genauso deppern rumstanden wie ich).
Hosen für 10 Euro, T-Shirts für 3 Euro. Da ist die Frage berechtigt, wer eigentlich den Preis dafür zahlt?
Beim genaueren betrachten der Kundschaft kann man der nicht einmal ernsthaft Vorwürfe machen: Größtenteils offenbar bildungsfern oder einfach nur zu jung.
Und natürlich steht auch dieses Unternehmen in der Kritik. Fertigung in Bangladesh, Einsturz der Textilfabrik mit mehr als 1000 Toten, etc.
Aber kümmert das noch jemanden? Offenbar nicht wirklich.
Ich war in noch mehr Läden, nicht durchweg spottbillig, aber eines hatten sie alle gemeinsam: Personalmangel!
Gesucht wird an jeder Ecke und zwar nicht irgendjemanden, sondern dich suchen sie. Du musst nur motiviert sein und gerne im Team arbeiten. In vielen Fällen lässt sich schon erahnen, dass man von den gezahlten Löhnen keine Familie ernähren kann. Deswegen wird man auch fast nur auf Schüler, Studenten und Aushilfsjobber treffen.
Um die Kurve zu den Küchen zu bekommen nehmen wir das neueste Beispiel: Kiveda. Mit Express und Pino Küchen wird hier die unterste Qualitätsstufe im Küchenmöbelmarkt an den Kunden getragen. Da das niemand weiß (es wird nicht publiziert) berichten die Käufer natürlich eine Kiveda Küche zu besitzen.
Dazu nimmt man eine Menge Geld in die Hand (TV-Werbung) und niemand wundert sich, dass die Spitzen dieses Unternehmens im Prinzip von Küchen und dem Markt nicht wirklich viel verstehen. Sie kommen aus der IT und der Werbung.
Genauso verhält es sich mit den vielen Handelsmarken der Verbände. Im Kleinen werden hier Marken geschaffen, die eigentlich keine sind. Sie wurden generiert, erfunden.
Da ist es doch eigentlich schön, dass Miele noch Miele ist oder Mercedes noch Mercedes.
Naja...
Letztlich habe ich aus der Not eine Tugend gemacht und das Gewusel für eine persönliche Typveränderung genutzt. Hat ja auch was...