filigran...

mozart

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Wiesbaden
Hallo,
ich plane gerade eine große Kücheninsel mit weit auskragender Arbeitsplatte als Sitzbereich.
Länge Insel gesamt 360cm
Länge Unterschrankbereich 240
Auskragender Teil 120cm lang, 120cm breit

AP ist 12mm Silestone , das liegt fest.

Als Tragelemente unter der Platte ist folgendes angedacht: 2 Alu-Vierkantrohre 50x120mmx5 liegend, die ca. 200cm auf den U-Schränken aufliegen und dann 90cm auskragen. Am Ende werden sie keilartig ausgedünnt und verschlossen.

In beiden Alurohren liegt jeweils ein Vierkant-Stahlrohr 30x80x4 (oder 30x100x4), das im auskragenden Teil einstellbar vorgespannt wird. Dazu wird es einfach innen oben (im Bereich der U-Schränke) mit dem äußeren Rohr verschraubt und am äußeren Ende mit einer großen Gewindeschraube von unten max 10mm runtergezogen. Die Gegenkraft drückt dann den Aluträger hoch, bzw. gleicht die Durchbiegung durch das aufliegende Plattengewicht aus. Rechne ich großzügig mit einer Dichte von 3g/cm³, wiegt der betroffene Plattenteil 52kg.


Die AP soll genau am Übergang Schränke-Auskragung geteilt werden, damit erst gar keine Spannungen im Plattenmaterial entstehen können.

Die Lösung muß präzise justierbar, aber nicht klettertauglich sein.

Was meint Ihr?

Grüße,
Jens
 
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Ich würde die "Einlage" aus Edelstahl machen. Der ist formstabiler, insbesondere auf längere Zeit gesehen.
 
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das ist auf jeden Fall ne echte Herausforderung. Ich für meinen Teil traue mich nicht an freitragende dünne Platten.

und erst recht nicht mit so einem Überstand....

wäre schön, wenn nach Fertigstellung ein paar Bildchen hier zu sehen sind.

Hört sich aber schon stabil an:top:
 
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Hi Jens,

so wie Du das angehst, sehe ich da keine Probleme.

Ich würde einen normalen Stahlkern nehmen, das sollte auf jeden Fall ausreichend sein, wobei ich auch erst überlegt habe, ... eigentlich müsste auch ein etwas stärkerer Aluträger locker ausreichen, die 52 kg abzufangen. Falllte nur mal Papier zum Quadrat, das halt schon eine Menge aus.

Falls Du einen Bekannten hast -der Architekt ist- der rechnet Dir das mal fix durch.

Freu mich auf Bilder. :-)
 
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Die 30 hoch sind das problem. es macht kaum unterschied ob du die 50, 80 oder 100 breit machst, auch die Materialstärke ist hier eher zweitrangig (da reichen 3mm), die Höhe der Verstärkung macht die Stabilität. Wie Flexibel ist denn der Silestone ?
 
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Der Silestone ist schon ziemlich flexibel.

Ich verstehe nur die Konstruktion nicht. Bin Monteur und benötige eine Skizze. Mit Text kann ich nix anfangen. :cool:
 
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Im Maschinenbau gibt es hochtragfähige, dünne Aluprofile. Vielleicht forschst Du mal in die Richtung. Erste Verdächtige wären für mich die Plattensägen-Hersteller.
 
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Hallo frankenbu,

das sehe ich auch so. Eher mehr Materialstärke als Breite. Die bringt nicht viel und ist nur der Optik zuträglich.

Ich würde das Alu auch weglassen und direkt den Edelstahl bearbeiten lassen, ... denn 52 KG sind nicht die Welt und die Last verteilt sich ja auch.

Aber auf jeden Fall würde ich einen Architekt oder Statiker zu rate ziehen. Das kann nicht viel kosten und man ist auf der sicheren Seite, denn wenn es hängt, sieht es bescheiden aus.
 
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Hi,
das Problem ist ja, daß man von der Tragkonstruktion so wenig wie möglich sehen soll. 50mm hohe Profile, seitlich 25cm von der Kante entfernt und am Ende 30cm vor der Kante auslaufend sieht man wirklich nur, wenn man drunterschaut.
Die Idee, die Träger mit einem innenliegenden 2. Profil vorzuspannen, finde ich deshalb sinnvoll, weil das ganze so justierbar ist und dauerhaft bleibt. Man hat eben am Ende der 2 Aluträger unten eine herausschauenden Imbuskopf und kann jederzeit nachstellen-je weiter man den inneren Stahlträger mit der Schraube runterzieht desto mehr biegt sich der Aluträger nach oben.
Verformt sich Silestone eigentlich auch plastisch im Lauf der Zeit? Mit Corian wäre die Konstruktion nicht zu machen, das hinge früher oder später wie ein nasser Waschlappen über den Trägern.
Grüße,
Jens
 
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Wenn das Material steif aufliegt, sollte sich da gar nichts verformen, weder bei Silestone , noch bei Corian .

Somit achte auf eine wertige und steife Unterkonstruktion und Du bist auf der sicheren Seite..

Oder habe ich es fehlinterpretiert, das die Unterkontruktion nur 30 cm weniger tief ist als die Platte?
 
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Du wirst das sicher alles schon mit deinem Kunden besprochen haben, insbesonders die optischen Aspekte.
Mir würde ein 50mm hohes Profil unter der Arbeitsplatte der filigranen Struktur widersprechen, auch wenn es zurückgesetzt ist.
Ein ansehnlicher Tischfuß in der Mitte nicht. Da hat aber wohl der Kunde das letzte Wort.
 
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30 mm Profilhöhe wäre optisch für mich das Maximum, sonst wär es ja echt einfach.
 
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Das ist mal ein typischer Männer-Fred!
:nageln::saegen:

Bin sehr interressiert verstehe abe nur Bahnhof!:rofl:
 
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Hi, Michael, einen mittigen Fuß oder eine mittige Stützwange haben wir auch überlegt. Aber das würde bedeuten, daß die Platte dann seitlich um fast die halbe Breite frei hängt-das sind fast 60cm. Selbst wenn die Wange mittig jede Durchbiegung verhindert, dürfte das mit 12mm-Material zu den Ecken hin ziemlich elastisch werden. 2 Träger mit 60-80cm Abstand hingegen schaffen Festigkeit genau da, wo der Kunde später seine Ellenbogen aufstützt.
Ich fand 50mm Bauhöhe schon ehrgeizig:(
Gruß,
Jens
 
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Hallo Küchen-Tante, ich finde diesen Thread auch sehr amüsant (weil ich NICHTS verstehe), aber möchte hiermit anmelden, dass ich auf das Ergebnis in Form von Bildern sehr gespannt bin.

...filigran... schon die Überschrift klingt sehr verlockend! :tounge:

Gutes Gelingen, Jens!:saegen:
 
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Ulla, stell dir einfach vor, die Arbeitsplatte DEINER Insel (nur die 12mm Quarzstein) würde an der einen Stirnseite um weitere 120cm ohne Unterbau weiterlaufen-Genau SO wird das am Ende aussehen, nur mit 2 dünnen Trägern, die das tragen müssen.

Cooki, ich bin doof und laß mich provozieren. 40mm Bauhöhe habe ich jetzt mal durchgerechnet, genauer: 40x80x2 Edelstahlrohr, 50kg Platte als Punktlast auf halber Länge. (Flächenlast ergibt fast das gleiche Ergebnis). Das senkt sich am Ende um 3,2mm ab. Entweder man unterlegt es so, daß die Platte wieder im Wasser ist, oder man spannt vor. Das wird aber mit abnehmender Profilhöhe immer schwieriger, man bekommt ja kaum noch was in das niedrige Profil hinein, was nennenswert Spannung aufbaut. Aber 40mm könnte realisierbar sein.

Mal sehn.
Jens
 
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...und mit etwas präziseren Angaben (Silestone hat max. 2450kg/m³) und fehlerfrei siehts dann doch erheblich besser aus:
Ohne Vorspannung, mit 3 Trägern 40*80*2 aus Edelstahl hängt das ganze ca. 1mm.
Das kann man entsprechend unterlegen, dann kann der Kunde mit der Richtlatte anrücken..


Ganz offtopic mal der Text eines wirklich netten Kinderliedes von "element of crime"

Jetzt musst du springen
Jetzt endlich weißt du,
dass deine Eltern nur dich zeugten,
damit du hier wie ein Vollidiot
fröstelnd und ohne Not über allem stehst
und nicht vorwärts gehst,
und du weißt, dass dein Vater sich fragt:
„Wird er es bringen?“
und deine Mutter sagt „nein“
und aus endloser Menge erklingen ermunternde Rufe:
Jetzt musst du springen!
Jetzt endlich wird dir klar, was es wirklich heißt,
zu bereuen und dennoch den ganzen harten Preis
zahlen zu müssen, weil's kein Zurück mehr gibt,
was daran liegt,
was daran liegt,
dass du weißt, dass dein Vater sich fragt:
„Wird er das packen?“
und deine Mutter sagt „nein“
und aus endloser Menge erklingen ermunternde Rufe:
Jetzt musst du springen!
Jetzt endlich weißt du, was es heißt jung zu sein,
betrogen vom Augenschein an den Abgrund gehen,
halbnackt allein auf schwankenden Brettern stehen
und 'runtersehen, und 'runtersehen.
und du weißt, dass dein Vater jetzt sagt:
„Das sind nur drei Meter!“
und deine Mutter sagt „nein“
und aus endloser Menge erklingen die Rufe der Väter:
Jetzt musst du springen!

1,2m Auskragen, lächerlich....

Jens;D
 
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Beim Fussball heisst es: "Jetzt musst du schießen!"

Die Kunst beim Tischfuss das Durchbiegen an den Rändern zu verhindern wäre, die Auflage entsprechend zu erhöhen. Ein 8mm starkes Blech von 60x60cm ist quasi unsichtbar, verbiegt nicht und die jeweils 30cm zum Rand sind zu vernachlässigen.
Da wird sich auch ein 12mm Silestone nicht mehr durchbiegen.

Zur not könnte man am Blechende auch noch Gewinde integrieren und durch das setzen einer Gewindeschraube eine Justiermöglichkeit schaffen.

Bei der von dir ausgetüftelten Konstruktion der freischwebenden Platte muss auch berücksichtigt werden, daß am anderen Ende im Unterschrankbereich ebenfalls Kräfte auftreten. Es wäre schade, wenn sich dort die Korpusse verziehen.

Ich würde mir nicht unbedingt diesen, aber so etwas in der Art als Fuß vorstellen können:

mobel-fur-boote-tischfuss-pneumatischer-49523.jpg
 
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Ulla, stell dir einfach vor, die Arbeitsplatte DEINER Insel (nur die 12mm Quarzstein) würde an der einen Stirnseite um weitere 120cm ohne Unterbau weiterlaufen.

Danke Jens! Wahnsinn - kann ich da nur sagen. Und küchentechnisch, nach dem, was ich weiß, ohne "Armierung" geht da nichts. 120 cm, das ist ein unglaublicher Hebel!!!

OK, ich lese weiter.... ;-)
 
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Würde so ein Tulpenfuß zu klobig aussehen? Halt sowas sanduhrförmiges als Stütze mit oben vergrößerter Auflagefläche.
Würde so ein 2-3mm starkes Edelstahlblech über fast die ganze Fläche nicht auch Stabilität reinbringen und trotzdem kaum sichtbar sein?

Bei Deinen Berechnungen frage ich mich, wieviel Sicherheit da drin ist. Was, wenn sich mal jemand wirklich mit fast seinem halben Gewicht da drauf stützt?
 
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