Erfahrung mit Miele Dialoggarer

dbr222

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Hallo,

wir sind am überlegen uns den Miele Dialogarer zu kaufen. Bin bei der Recherche jedoch etwas erstaunt außerhalb der Markteinführung wenig Informationen und Erfahrungen im Netz finden, was nun natürlich Bedenken aufwirft. Wird der nicht gekauft und ist ein totales Nischengerät? Wieso kommt kein anderer Hersteller mit ähnlicher Technik auf den Markt?

Hat den jemand hier das Gerät und Erfahrungen, die er mit uns teilen möchte? Würdet ihr ihn wiederkaufen? Was sind echte Schwachstellen?

Vielen Dank
 

eggnott

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Meine Gedanken dazu: So ein Gerät, auch zum Preis, geht wohl an der Lebens- und Backrealität der meisten Menschen vorbei. Die, die es sich leisten können, müssen nicht auf Facebook oder chefkoch.de posten, wie toll das Ding sei - die haben andere Prioritäten; sofern sie das Gerät überhaupt in seinem vollständigen Funktionsumfang nutzen.

Nun nochmal zur Realität: Die sieht eben so aus, dass man bestehende Rezepte hat. Sei es das Geheimrezept von Oma auf dem vergilbten Schmierzettel, das tolle Buch von Ottolenghi oder irgendwas was man schnell im Internet findet. Und da steht dann halt in der Regel immer so etwas wie "Ofen auf xxx °C vorheizen, ca. yy Minuten backen" und dann mal schauen. Das kann prinzipiell auch ein Backofen für 500 Euro in der Regel ziemlich gut.

Jeder fancy Assistent verkompliziert die Bedienung und erzeugt eine Komplexität, die kann man kaum noch überblicken kann.

Ansonsten ist die Frage, was konkret du denn jetzt bei anderen Herstellern vermisst? Tiefgekühlte Convenience-Produkte, die man dann im Ofen wieder aufwärmt?

Assistenten vielerlei Art bieten auch die anderen renommierten Hersteller...Zumal der simpelste und beste Assistent eigentlich der Kerntemperatursensor ist, weil der praktisch bei jedem Gericht funktioniert, egal ob Fisch, Geflügel, Kuchen oder Brot.
 
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mozart

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Hi,
tatsächlich kann der Dialoggarer etwas, was sonst kein Gerät kann.
Er kann gleichzeitig mehrere (unterschiedliche!) Lebensmittel garen und dabei die auf das jeweilige Gargut abgegebene Energie messen und dadurch die Garung beeinflussen.
Rein theoretisch kann man also (um eines der zumeist wenig originellen Miele -Rezepte zu nehmen) Kartoffeln, Spinat und Lachs gleichzeitig in das Gerät geben und erwarten, daß alle 3 Sachen zeitgleich fertig sind.
Beim "normalen" Kochen wäre das ja anders: Der Lachs ist (z.B.) im Dampf bei 100Grad je nach Menge nach 15-18 Minuten gar, aber nicht totgegart (und wenn man ihn ein wenig glasig mag, kommt es wirklich auf die Minute an), die Kartoffeln brauchen je nach Art der Zubereitung ziemlich unterschiedlich lange, der Spinat ist im siedenden Wasser nach 30 Sekunden gar.
Wer gar nicht kochen kann, findet hier eine high tech-Lösung-sofern er dann damit umgehen kann und will.

Mit echten Erfahrungen kann ich auch nicht dienen. 2mal habe ich das Gerät an eingeschworene Miele-Fans verkauft, die ganz klar die neueste und teuerste Miele-Technik haben wollten, warum auch immer.
Mir persönlich wäre ein aktueller Miele DGC mit der neuen Reinigungstechnik und vollwertigem Dampfbetrieb bei halbierten Kosten lieber als der Dialoggarer, der hilft, wenn man gar nicht kochen kann. Wie gesagt, das sind meine Schlüsse, ohne das Gerät genutzt zu haben.

Es ist definitiv ein extremes Nischenprodukt, es gibt kaum Rückmeldungen von Kunden.
Neben den Kosten liegt das ganz klar auch an der Kommunikation bei Miele.
So richtig beschreibt der Hersteller den Mehrwert des Dialoggarers nicht. Der ist unglaublich teuer und muß deshalb ganz bestimmt auch höllisch gut sein-warum auch immer.
Zum Vergleich-Bora benennt die Fähigkeiten und Stärken seines X-BO gut nachvollziehbar.
 
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US68_KFB

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Hallo,

Wird der nicht gekauft und ist ein totales Nischengerät? Wieso kommt kein anderer Hersteller mit ähnlicher Technik auf den Markt?

Das sind tatsächlich die drängendsten Fragen. Zur Markteinführung kostete der Backofen 8000 EUR, mittlerweile schon 9600 EUR. Allein schon wegen des Preises ist es ein Nischenprodukt für eine sehr kleine Minderheit (Zahnärzte und Rechtsanwälte, Abk. Zahnwalt). Die schreiben eher selten was in Foren.

Miele hat viele Jahre daran geforscht und entwickelt. So schnell schafft da sicher keiner der Marktbegleiter etwas ähnliches auf die Beine zu stellen. Ich bin sicher, dass da alle anderen aber auch am Entwickeln sind. Bis da was kommt, wird es sicher noch eine Weile dauern. Und dann hoffentlich nicht nur für Zahnwälte.

Für 3000 EUR hätte ich so ein Gerät längst gekauft, stattdessen ist es ein Miele DGC geworden.
 

kuechentante

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@US68_KFB
Danke .. sehr gute Zusammenfassung.

Aber trotz allem ,wenn ich Zahnwalt wäre würde ich mir das Ding kaufen.
Wenn man sich dafür interessiert, dann zum Dealer des Vertrauens gehen.
Der kann dann auch einen Platz bei einem Miele Kochevent buchen.
 

dbr222

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Vielen Dank für alle Eure Anmerkungen. Ob man den Betrag ausgeben möchte oder nicht, ist ja immer eine persönliche Entscheidung. Ich verstehe auch, weshalb ich wohl wenig Erfahrungen finde.
Aber gibt es denn echt handfeste Nachteile bzw. Gründe ihn nicht zu nehmen. Für mein Verständnis ist das Gerät ein wenig ein "Koch-Raumschiff mit einer Menge Spielereien". Kann man mögen oder nicht (ich mag sowas). Aber ich suche nach den möglichen echten Gründen die dagegen sprechen oder den Schwachstellen, die man wissen muss
 

mozart

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Neben der Mikrowellen-artigen Beheizung mit Messung der an das Gargut abgegebenen Wärmemenge kann der Dialoggarer ja auch als ganz normaler Backofen genutzt werden.
Ein bisschen Dampf kann er auch.
Insofern spricht nichts gegen das Gerät, allenfalls der Umstand, daß Geräte in so kleiner Stückzahl manchmal fehleranfälliger sind.
Von 25 Jahren fehlerfreier Nutzung sollte man heute bei keinem Hersteller und in keiner Preislage ausgehen.
 

Evaelectric

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Ich wäre schwach geworden, wenn der Dialoggarer auch eine MW ersetzen könnte.
Dafür sind die Wellen MChef leider zu schwach.

Die aufgeführten Rezepte für diese Technik hauten mich nicht um.

Für Leute die nicht kochen wollen ist das Teil praktisch da Miele in Kooperation mit einer Firma die ebenfalls MChef heißt "Edel-Fertigmenüs" für das Gerät anbietet.

Ansonsten kann der ziemlich alles was ein guter Pyro-Ofen von Miele kann.
Nur der Garraum ist kleiner als bei einem 60er Ofen, dessen Einbaumaß das Gerät hat.
 

dbr222

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Wieviel kleiner ist der denn? Bekomme ich da im Notfall meine 6 Personen Weihnachtsgans nicht mehr rein? Wie ist das eigentlich mit der Reinigung bei solchen Geräten?
 

US68_KFB

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Die 6 kg Gans hatte ich sogar im 45 cm hohen DGC drin. Das passt locker. Das Gerät hat Pyrolyse zur Reinigung. Und wenn das Budget nicht so die Rolle spielt, dann gönn ihn dir. Es wird kein Fehler sein. Da gibt es viele unsinnigere, kurzlebigere und teurere Investitionen. Da fallen mir diverse Kfz, japanische Hightech WCs, T-Aktien und ähnliches ein. Es soll sogar Leute geben, die kaufen für über 3000 EUR einen Wasserhahn, der nichts weiter tut, als kaltes und heißes Wasser machen. ;-)
 

SchallRauch125

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Die 6 kg Gans hatte ich sogar im 45 cm hohen DGC drin. Das passt locker
Ergänzend:
Der Garraum im 45cm hohen Ofen ist 49 Liter, der Garraum des Dialoggarers 50 l. Also wohl etwas höher (da 4 Einschubebenen) und ein bisschen schmaler und weniger tief. Das kann man ziemlich genau ausrechnen, wenn man die Maße der Backbleche kennt. Ja, die 6kg Gans sollte locker passen. Das stehende Hähnchen passt aber nicht.
 

dbr222

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Gerne - Küche ist ein Projekt für den Sommer. Daher sind wir jetzt in der Planung.
Basierend auf dem Hinweis oben werde ich dann aber nicht an einer Mikrowelle vorbeikommen, oder?
 

US68_KFB

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Was machst du denn mit der Mikrowelle? Zum Essen aufwärmen taugt der Dialoggarer besser. Glas Milch, kalter Kaffee und Kirschkernkissen weiß ich nicht, aber wahrscheinlich auch. Es gibt wohl kaum ein Gerät, wo die Erhitzung von Speisen so schonungslos und ungenau ist, wie bei der Mikrowelle.
 

isabella

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Kirschkernkissen weiß ich nicht, aber wahrscheinlich auch.
Also wenn ich mir so ein Dialoggarer kaufe, dann habe ich kein Kirschkernkissen den ich auch noch selber erwärmen muss, sondern ein cooles stoov-Infrarot-Wärmekissen :girlblum:

(und Mikrowelle ist eine sehr schonende Art, Essen zu erwärmen..)
 

eggnott

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Da gibt es viele unsinnigere, kurzlebigere und teurere Investitionen. Da fallen mir diverse Kfz, japanische Hightech WCs,
Siehste, ich hab' lieber in ein nicht-japanisches Hightech-WC investiert. Beste Investition ever. Dann das benutzt man mindestens einmal täglich.
Einen Backofen nicht unbedingt - abgesehen von der Mikrowellenfunktion, um die Milch für den Kaffee in der Tasse warm zu machen.
Ich wüsste jedenfalls nicht, wie mir der Dialoggarer helfen könnte, besseres Brot im Brottopf zu backen oder Omas Plätzchen noch raffinierter zuzubereiten...
 

US68_KFB

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Besser vielleicht nicht, aber völlig anders.
Die Erhitzung ist ja völlig gleichmäßig im gesamten Volumen und nicht wie sonst von aussen nach innen. Es ist also möglich Garen und Bräunung zu trennen.

Mein Sohn hat gerade ein paar Zähne weniger und es dauert eine Weile, bis die neuen da sind. Und Omma hat ständig das Gebiss verlegt. Beide hätten also gern ihr Brot ohne harte Kruste. Das wäre im Dialoggarer problemlos möglich und es dauert auch nur gute 30 min bis das Brot fertig ist, statt 1 h. Also wenn das mal keine Argumente sind. ;-)

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eggnott

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Die Erhitzung ist ja völlig gleichmäßig im gesamten Volumen und nicht wie sonst von aussen nach innen. Es ist also möglich Garen und Bräunung zu trennen.

Mein Sohn hat gerade ein paar Zähne weniger und es dauert eine Weile, bis die neuen da sind. Und Omma hat ständig das Gebiss verlegt. Beide hätten also gern ihr Brot ohne harte Kruste. Das wäre im Dialoggarer problemlos möglich
Das ist sicher auch in jedem Backofen mit integrierter Mikrowelle im Kombinationsprogramm möglich. Mikrowellenanteil auf höchste Stufe zum garen von innen, Backraumtemperatur sehr gering, damit es kaum Kruste gibt.
 

US68_KFB

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Na eben nicht, weil eine Mikrowelle eben nur die "äussere" Schicht erwärmt. Eindringtiefe bei feuchten Lebensmitteln höchstens ca. 2 cm, der Rest passiert durch normale Wärmeübertragung. Ein Brot wird in einer Mikrowelle daher mit Sicherheit nicht anders erhitzt, als im Backofen, nur schneller.

Das ist ja gerade der Vorteil des Dialoggarers, die Wellen haben eine andere Länge und wechseln auch noch ständig, je nach Lebensmittel. Die Erhitzung ist im Kern also immer sofort und genauso gleichmäßig, wie am Rand. Seit der Mensch das Feuer nutzt, werden Lebensmittel IMMER von außen nach innen erhitzt. Bei Kochen, Braten, Backen und bei Mikrowellen ist das alles das gleiche.
 
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