Dunstabzug mit 100er-Rohr... was ist noch zu retten?

dlaurent82

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Hallo Küchen-Forum,

mein Name ist Hannes und ich bin neu hier. Wir haben im Laufe des vergangenen Jahres ein Einfamilienhaus in Ziegel massiv errichtet und sind Anfang 2013 eingezogen. Alles ist eigentlich fix fertig, samt Küche. Es gibt einen Insel-Dunstabzug von Siemens , der Mauerdurchlass befindet sich auf geradem Weg etwa 1,5 m vom Abzug entfernt, dh es gibt nur einen 90°-Bogen und jeweils ein gerades Rohrstück davor und dahinter.

Vorweg muss ich zugeben, dass ich dem Thema Abluft vom Zeitpunkt der Erstellung des Mauerdurchbruchs bis zur Montage des Dunstabzuges selbst nicht sehr große Beachtung geschenkt habe. Insofern hat es mich nicht gestört, dass die Baufirma einfach ein HT-Rohr DN110 als Mauerdurchbruch eingeschäumt hat. Ja, nur ein 100 mm Querschnitt, bitte schlagt mich nicht, zumindest nicht alle gleichzeitig ;-). Ohrfeigen könnte ich mich ohnehin am liebsten selbst.

Zwischen Abzug und Mauerauslass sind wir dann mit einem entsprechenden HT-Rohr DN110 weitergegangen, welches einfach in das in der Mauer befindliche Rohr eingesteckt wurde. An dieses lange HT-Rohr habe ich dann eine Abluft-Reduzierung 150/100 drangebastelt und daran den 150 mm 90°-Bogen von Naber adaptiert - von dem abwärts direkt mit 150 mm Abluftrohr in den Abzug. Das Stück zwischen Abzugsabdeckung und Mauer haben wir schon länger zuvor mit Rigipsplatten auf einer Holzunterkonstruktion verbaut. Alles ist wie gesagt nun schon länger fix fertig, samt Anstrich.

Hellhörig, im wahrsten Sinne des Wortes, bin ich geworden, als wir den Abzug das erste Mal in Betrieb genommen haben. Es war sehr laut und die Leistung war eher dürftig. Ich habe zwar befürchtet dass es nicht so toll sein würde, aber so schlimm hatte ich es nicht erwartet. Bedenken hatte ich nämlich eh schon länger, aber zum Zeitpunkt der ersten großen Zweifel, wollte ich das Rohr nicht mehr aus der Mauer rausreissen.

Ich habe seit dem lange hin und her überlegt, wie ich noch was verbessern könnte, ohne großartige Eingriffe. Zumindest den Rigipsverbau möchte ich nur sehr ungern nochmal öffnen müssen. Das würde wieder großen Spachtel- und Maleraufwand bedeuten. Resigniert hatte ich auch schon und mich mit der fehlenden Abluftleistung abgefunden. Ich habe deshalb endgültig eine Naber-Aussenjalousie mit Rückschlagklappe in Edelstahl mit 100er Anschluss bestellt, damit endlich das hässliche Loch in der Fassade und vor allem die Kältebrücke etwas geschlossen wird.

Zu meinem Entsetzen, kann die Jalousie nicht in die Fassade verschraubt werden. Ich kann also nur das Anschlussrohr der Jalousie in das DN110 Rohr stecken, irgendwie verkleben und hoffen dass alles dicht ist. Ob das gut geht, weiß ich nicht, da das DN110 Rohr innen um einiges größer ist, als das 100er Rohr der Jalousie.

Womit könnte ich das einkleben? Silikon? Montagekleber?

Die Situation mit der Aussenjalousie hat mich aber wieder motiviert überhaupt eine saubere 150er Lösung zu finden. Die Baufirma würde mir auch für wenig Geld das Loch in der Fassade vergrößern. Wie gesagt, nur auf der Innenseite möchte ich so wenig wie möglich aufreissen müssen.

Gedacht hätte ich an den Compair Flowstar GTS Mauerkasten, wobei ich hier den Innenteil des Teleskoprohres weglassen würde und direkt mit einem 1,5 m Rohr bis zum Abzug reingehen würde. Wie könnte ich den Einbau am besten bewerkstelligen? Da wohl keine Kernbohrung gemacht werden kann, würde der neue größere Durchbruch wohl eher etwas größer und unregelmäßig ausfallen?

Ich bin sehr ratlos und für jeden sachdienlichen Hinweis dankbar und bitte entschuldigt den langen Text.

Gruß
Hannes
 

martin

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AW: Dunstabzug mit 100er-Rohr... was ist noch zu retten?

Sprich mit Deinem Bauträger bzw. Architekten. Ein 100er Abluftanschluss ist ein schwerer Baumangel. Das sehen auch die Gerichte heute meist so.
 

dlaurent82

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AW: Dunstabzug mit 100er-Rohr... was ist noch zu retten?

Naja, ich weiß nicht ob das so einfach ist... Auf dem Plan unseres Küchenstudios war beim Wandauslass folgendes bemaßt: "100/125/150". Also quasi nach dem Motto: such es dir aus... Die Baufirma hat natürlich die dümmste weil einfachste Lösung genommen.
 

martin

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AW: Dunstabzug mit 100er-Rohr... was ist noch zu retten?

Dann reklamiere mal beim Küchenstudio und warte ab, was passiert.

Abgesehen davon: der Bauleiter hätte zumindest einen 125er Durchmesser einbauen lassen müssen.
 

dlaurent82

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AW: Dunstabzug mit 100er-Rohr... was ist noch zu retten?

Ich werds mal versuchen. Abgesehen davon... was wären in der aktuellen Situation deine technischen Ratschläge?
 

martin

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AW: Dunstabzug mit 100er-Rohr... was ist noch zu retten?

Ich schreib's ja nur ungerne: Trockenbau aufmachen und komplett 150er neu installieren.
 

KerstinB

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AW: Dunstabzug mit 100er-Rohr... was ist noch zu retten?

Mal unabhängig davon, wer das dann zahlt, würde ich jetzt auch in den sauren Apfel beißen und es einmal richtig machen. Es ist euer Haus und ihr wollt ja nicht gleich morgen wieder ausziehen. Du wirst dich sonst ewig über ein dann doch sichtbares Abluftrohr ärgern, denn den 100mm Abschnitt in der Decke kannst du ja nicht benutzen.

- - - Aktualisiert - - -

Ich glaube, du weißt das tief innen auch schon längst und brauchst nur noch ein paar aufmunternde Worte, damit du dir das antust :cool:
 

dlaurent82

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AW: Dunstabzug mit 100er-Rohr... was ist noch zu retten?

Ja, ich weiß es leider schon längst, aber der chronische Zeitmangel und die verbliebenen Baustellen "Garten, Zaun & Einfahrt" (angesichts des endlich angekommenen Frühlings), lassen mich an einer raschen Umsetzung zweifeln :top:.
 

TheDude

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AW: Dunstabzug mit 100er-Rohr... was ist noch zu retten?

Da wohl keine Kernbohrung gemacht werden kann, würde der neue größere Durchbruch wohl eher etwas größer und unregelmäßig ausfallen?
Ohne da jetzt Spezalist zu sein, würde ich auch vermuten, dass nochmal kernbohren wegen des jetzt fehlenden Zentrums nicht geht. Zum Vergrößern der vorhandenen Öffnung wird wohl am zwecksmäßigsten "rundgebohrt", d.h. eine gepunktete Kreislinie aus einzelnen Bohrungen machen und die Zwischenräume dann rausmeißeln. Das sollte auf jeden Fall noch so genau zu machen sein, dass der Mauerkasten hinterher alles abdeckt.

Ich meine mich zu erinnern, dass einer der Meister (ääh Mods) hier mal so was bebildert dokumentiert hat, finds nur grad nicht.

Beste Grüße
Winfried
 

Gatto1

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AW: Dunstabzug mit 100er-Rohr... was ist noch zu retten?

Ein 100er Abluftanschluss ist ein schwerer Baumangel. Das sehen auch die Gerichte heute meist so.

Hallo Martin,

das interessiert mich natürlich auch. Kannst Du mir bitte mal eine Quelle dazu schicken, denn Tante Google spuckt in Bezug auf die Rechtsprechung bei mir nichts aus.
Danke
 

martin

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AW: Dunstabzug mit 100er-Rohr... was ist noch zu retten?

Ich weiß nur, dass als erste ein Stuttgarter Gericht, wenn ich mich recht erinnere das OLG, schon vor vielen Jahren so geurteilt hat. Leider habe ich das AZ nicht notiert.
 

Gatto1

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AW: Dunstabzug mit 100er-Rohr... was ist noch zu retten?

Das Problem ist dann natürlich, das man bei Gerichtsentscheidungen immer sehr genau hinsehen muss, wie die jeweiligen Sachverhalte waren. Denn nur weil irgendein Richter, irgendwann, in irgendeinem Zusammenhang in einem Einzelfall mal geurteilt hat, das genau in dem Fall die Kosten eines Mauerdurchbruchs vom Bauträger (?) zu erstatten war, kann man das nun wirklich nicht pauschal auf jeden 100er Abluftschacht anwenden.
 

Helmut Jäger

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AW: Dunstabzug mit 100er-Rohr... was ist noch zu retten?

Ein HT-Rohr ist ja nun nicht gerade ein ABLUFTROHR, obwohl leider sehr häufig in Küchen zu finden.
 

martin

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AW: Dunstabzug mit 100er-Rohr... was ist noch zu retten?

Nach meiner Erinnerung hat es ähnliche Urteile auch in Celle und Lüneburg gegeben.
 

Wolfgang 01

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AW: Dunstabzug mit 100er-Rohr... was ist noch zu retten?

1,5 Meter könnte man notfalls von der Außenwand einschieben.
Loch in der Außenwand vergrößern, dann den Kanal von außen einschieben, den Rohrbogen innen montieren.
Selbst das Loch im Rigips ein wenig größer zu machen sollte nicht das Problem sein.
 

dlaurent82

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AW: Dunstabzug mit 100er-Rohr... was ist noch zu retten?

Danke für die vielen Kommentare.

Ich habe mal eine Nacht drüber geschlafen und mir folgenden Plan überlegt. Das HT-Rohr kommt auf jeden Fall mal raus aus der Wand. Ich hoffe, dass das zu bewerkstelligen ist. Dann wird man sehen, was für eine Öffnung vorhanden ist. Den Verbau innen lass ich mal wie er ist.

Das entstandene Loch müsste annähernd groß genug sein, um einen 125er Flowstar unterzubringen, wenn nicht wird etwas erweitert. Im Rigips-Verbau hätte ich nämlich Platz für einen 125er Rechteckkanal. Wenn viel erweitert werden muss, mach ich gleich Platz für einen 150er Flowstar und gehe mit 150er Rundrohr rein.

Der Durchbruch wird aber wohl alles andere als Rund sein. Um den Durchbruch vielleicht etwas zu behübschen, habe ich daran gedacht zunächst ein stabiles Kunststoffrohr mit größerer Wandstärke und Innendurchmesser passend zu den Vorgaben des Flowstar in die Mauer einzuschäumen. Ich denke das würde das Einkleben des Flowstar mittels Silikon um einiges erleichtern.

Eine Frage noch zur Verbindung der Abluftelemente... Wie gesagt, ich versuche zunächst mal den Eingriff ohne Demontage des Rigips-Verbaus. Dementsprechend müsste ich das Rohr mit dem Flowstar vor dem Einbau zusammenstecken, abdichten und dann durch die Mauer bis zum Abzug einschieben. Das funktioniert aber natürlich nur beim 150er Rundkanal. Beim 125er Rechteckkanal müsste ich den 125er Flowstar erst in die Mauer kleben und dann den Flachkanal von innen durch den Rigips-Verbau einschieben. Die Steckverbindung kann dann natürlich nicht abgedichtet werden. Ist das überhaupt notwendig?
 

martin

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AW: Dunstabzug mit 100er-Rohr... was ist noch zu retten?

Die Steckverbindungen abzudichten ist zwar nicht zwingend notwendig aber zu empfehlen. Bei Deiner geplanten "Blindmontage" ist eine Verklebung unerläßlich, damit Dir die Rohre nicht auseinander rutschen können. Hierzu gibt es spezielles Klebeband, das resistent gegen Feuchtigkeit und Fett ist.
 

dlaurent82

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AW: Dunstabzug mit 100er-Rohr... was ist noch zu retten?

Dann bleibt mir ohnehin nur der Weg des 150er Rundrohres, da ich es vorab mit dem Flowstar verbinden und abdichten und danach von aussen durch die Mauer stecken kann. Beim 125er Flachkanal ginge das so nicht.
 

martin

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AW: Dunstabzug mit 100er-Rohr... was ist noch zu retten?

Warum denkst Du überhaupt über 125er nach, wenn viel leistungsfähiger 150er in Deinen Trockenbau passt. Das Loch wirst Du sowieso nacharbeiten müssen. Nur ein paar mm weg stemmen ist ungleich mühevoller als wenn Du richtig Material zum Ansetzen des Stemmeisens hast.
 

dlaurent82

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AW: Dunstabzug mit 100er-Rohr... was ist noch zu retten?

Weil ich damit spekuliert habe, dass nach dem Entfernen des HT-Rohres der 125er Flowstar ohne Nacharbeit in das Loch passen könnte. Unter Anbetracht der (Werbe-)Aussage dass der 125er Flow Flachkanal von Naber ja sogar besser sein soll als ein herkömmlicher 150er Rundkanal wäre das eine Alternative gewesen.
 
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