Blockverrechnung, ist jedes Studio autonom in der Verwendung?

LosGatos11

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Ich finde, der Vergleich zur Automobilbranche hinkt doch schon arg. Da ist eher der Wunsch Vater des Gedankens. Aber alles von der ausgewieften Software (Variantenkonfiguartion lässt keine falschen Teile zu, bedient sich aber auch aus einem Standardkatalog, wo die einzelnen Pakete vorher bepreist werden) über die Tatsache, dass aus Käufersicht alle Komponenten vom Hersteller selbst bereitgestellt werden, der höhere Turnover bis hin zum Fakt, das jedes Auto dennoch Standard ist, etc führt dazu, dass man Preise anders darstellen kann. Das Auto ist abhängig vom gewählten Modell und Typ immer gleich groß, egal, wie viel Platz in der Garage ist. Ob die Bremsen meines Autos von ATS, Bosch oder Conti kommen, steht nirgends und auch wenn sich das zwischendurch ändert, ändert das nichts am Preis. Ein Auto kommt in der Basisversion auch nur zu einem Gesamtpreis, bei der Küche will man den Preis pro Schrank wissen. Die Individualisierung einer Küche übersteigt die eines Autos um ein Vielfaches. Das sieht man schon daran, dass man sich in max. 10 Minuten sein Auto selbst zusammenkonfigurieren kann - der Fachhändler kann da auch nicht mehr wirklich viel beraten und die Fehlerquote ist gering (wobei ein Kollege auch mal einen hellen statt wie bestellt dunklen Himmel bekam - selbst dort passieren Fehler), dafür die Individualisierung aber auch. Ein neues Auto ist und bleibt ein Standardprodukt. Sonst muss man zum Tuner.
Gerade diese "Einfachheit" beim Autokauf ist bei Küchen nicht gegeben und daher ist ein Vergleich nicht wirklich wirksam.
Und ja, man sollte bei Zubehör wie Elektrogeräten und eben auch Griffen, Arbeitsplatten , Nischenrückwänden die Artikelnummern im Angebot abgleichen. E-Geräte aus dem Katalog, Griffe etc eben die die Muster danebenlegen (oder ein Foto machen, wenn man das Angebot zugsendet bekommt und es zu Hause durchgeht). Für das Holz hat man die Zeichnung - aber ein Check ob die Anzahl, Breite und Ausführung der Korpen, Schubladen etc gemäß Zeichnung/Anforderung ist, gehörte für mich auch dazu. Das ging auch recht zügig und gut, einen Fehler hatte sich tatsächlich eingeschlichen und den konnten wir vermeiden.
 

mmf

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....Wie macht der gewiefte Küchenkäufer das nun? Setzt der sich im Studio mit der Artikelliste hin und gleicht jedes einzelne Detail mit den internen Unterlagen des Studios ab? Wird wohl kaum möglich sein.

Ich mache das aber so, ich besorge mir die Artikelliste und frage einige Küchenstudios ab nachdem Motto: "Ich will die Marke x mit Fronten z, das und das....und für wieviel können Sie mir das anbieten ?" Budget nenne ich nie, wird aber fast immer gefragt.

Ganz interessant was da so rauskommt, konfrontiere ich die teuersten Studios mit dem Angebot des billigsten kommen Kommentare wie: "Das kann nicht sein !!" Oder übertrieben: "Dann muss eins meiner Kinder verhungern". Die Preisdifferenzen sind erheblich, und oft kommt dann...aber unser Service....unsere Planung. Bitte, eine Standardküche planen ? Große Kunst ??

Ich gebe zu, ich bin ein ganz Böser, mein Geschäft habe ich in der Automobilzulieferindustrie gelernt und wenn der geneigte Käufer wüsste, wie um Cent-Beträge bei Teilen für Luxus-Fahrzeuge jenseits der 100 Tsd. "gefighted" wird...

Übrigens, ich habe schon viele Freunde, Bekannte und Familienmitglieder beim Küchenkauf begleitet, ich werde gerne mitgenommen, einmal weil ich begeisterter Hobbykoch bin und zum anderen.....

Allen noch einen schönen Tag !
 

mmf

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*Doppelpost gelöscht*
 
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Wolfgang 01

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geneigte Käufer wüsste, wie um Cent-Beträge bei Teilen für Luxus-Fahrzeuge jenseits der 100 Tsd. "gefighted" wird...

Das ist doch in jeder Branche so....

Immer wenn es einen günstigeren Preis für ein und dasselbe Produkt gibt wurde im anderen Fall auch immer zuviel gezahlt.
Diese Erkenntnis ist nicht neu, es ist vielen zu mühsam darüber nachzudenken.

Ist wie mit dem Energiesparen. Ich zB. kenne niemanden der auch nur einen Cent gespart hätte. Egal wie viel und wie lange er jetzt schon Energie gespart hat. Unterm Strich hat er keinen Cent mehr in der Tasche. Der einzige der davon profitiert ist der Energielieferant. Der muß (darf) weniger produzieren.
 

mmf

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Ich finde, der Vergleich zur Automobilbranche hinkt doch schon arg..... . Ein neues Auto ist und bleibt ein Standardprodukt. .......

Hallo "Die Katzen",

ich sehe das anders. Klar ist das Auto je nach Modell gleich groß, aber die Individualisierung ist schon gewaltig, Motoren, Farben, Räder...Cabrio, Van, Kombi, Rechtslenker, ....Nimm mal nur den VW Golf...

Auch bei Küchen ist das meiste Standard. Unterschrank , Oberschrank , Hochschrank , Arbeitsplatte . Das sind die Grundelemente. Und dann folgt meist Rastermaß- und dann Farben, Materialien,etc. Geräte sind wieder in den Abmessungen genormt.

Gut ,es ist eben leichter eine Küchenfront passend zu sägen als ein Auto, aber das Fertigungsprinzip ist das selbe: Ich habe ein (oder mehrere) Grundelement(e), die ich variieren kann.
 

bibbi

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@mmf ich würde dir mal eine Werksbesichtigung eines Küchenmöbelherstellers incl. Besuch der Sachbearbeitung,sowie eine Woche Mitfahrt bei einem guten Montageteam empfehlen.
Dazu 3 Verkaufshandbücher namhafter Küchenhersteller + 3 Arbeitsplattenlieferanten (Granit/Holz/Keramik usw.)
Natürlich sollten auch die wesentlichen Spülenhersteller(von Edelstahl bis Keramik)sowie die Zubehörlieferanten von Nischenausstattung/Beleuchtung und Lüftungsmaterial nicht fehlen.
Und natürlich alles was es an Geräten und Lüftungsanlagen so gibt.

Eine Küche ist halt mehr als eine Liste von Standardteilen.Dies wird sich auch in Zukunft nicht ändern.
Und für deine vielzitierte "Standardküche",gibt es ja bereits die Block oder Wertverrechnung.
Da brauchts eher kein zusätzliches Instrument. Es gibt sogar Unternehmen ,die verkaufen nach Meter.
Also noch simpler geht´s doch nicht.
Ausserdem hat jeder Kunde die Möglichkeit mehrere Angebote einzuholen,die zu seinem Budget/Geschmack passen.
Genauso wie jeder Verkäufer entscheiden kann ,ob einen Preis für eine "Artikelliste " macht oder nicht.
 

mmf

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@mmf ich würde dir mal eine Werksbesichtigung eines Küchenmöbelherstellers ......

Oh ja..ich war schon mal bei mehreren drin..Ostwestfalen...Alb...auch bei einem Spülenhersteller, einen Geräte-Hersteller habe ich mal beraten...

Also ein ganz klein wenig kenne ich mich aus...:cool:

Ja und völlig klar: Wir haben Vertragsfreiheit in D, der eine macht´s Angebot, der andere sagt Ja oder Nein. Habe ich nie bestritten.
 

LosGatos11

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Hallo Mmf, die Grundelemente hast Du ja fast überall. Der Unterschied: Auto mag noch "Make to Order" sein, aber nicht wirklich inherent "Tailormade". Die Küche sehe ich in dem hier vertretenen Umfang als Maßanfertigung (ein Maßanzug greift auch auf bestehende Stoffe und Zwirne zurück).
Abgesehen ist der Markt bei Autos so viel größer und geldintensiver, da lohnen sich Investitionen in aufwändige IT und Variantenkonfiguratio. Eine Küche wird so selten gekauft, das ist nicht so industrialisierar wie die Autoproduktion. Daher denke ich, dass das, was einem beim Autoverkauf geboten wird, nicht transferierbar auf den Küchenbereich ist. Die Autofachverkäufer verdienen auch nicht allein durch den Verkauf von Neuwagen...
 

kingofbigos

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Wenn ich mir jetzt einen kaufe, kann ich doch die Türen bei einem späteren Modellwechsel beispielsweise von Siemens zu Liebherr nicht nutzen.

Willkommen in der Welt der Einbauküchen.

Aus dem Küchenwerk kommt zunächst mal ein Standardkorpus, der 190cm plus minus ein paar cm hoch ist, und bei einer Kühl Gefrierkombi 2 Fronten. In dem Korpus drin ist ein Boden für das Kühlgerät, je nachdem welches Gerät es ist in einer anderen Höhe. Und je nachdem welches Gerät es ist, haben die Fronten unterschiedliche Scharniere (Festtür , Schlepptür ).

Ein späterer Gerätetausch ist nicht unmöglich, aber eingeschränkt je nach Nischenhöhe, Fronthöhe, Türtechnik. Ein erfahrener Monteur kann den Boden entfernen oder einen neuen einsetzen. Vielleicht werden die Fronten und Beschläge neu benötigt, was schlimmeres kann eigentlich nicht passieren.
 

kuechentante

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Ja und weil das ja so einfach ist, eine Küche zu kaufen,wie ja schon beschrieben wurde, kommt hier noch hinzu, daß eben verschiedene Hersteller unterschiedliche Frontmaße haben können.
Die Türen teilen sich ja an einem Punkt, also muss die Nische dahinter entsprechend geschoben werden. Und es gibt neben den verschiedenen Gerätenischen und Frontlängen nun auch noch unterschiedliche Schrankhöhen.

... Aber demnächst wird`s ja nun einfacher , wie wir weiter oben schon erfahren durften.
 

llllincoln

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Cooler Thread. Ich denke , was sich in den letzen x Jahren im Küchenhandel bewährt hat, wird im Interesse der Industrie und des Hansels grundliegend nicht verändert.
@kingofbigos : war ein erfrischender Bericht oben und spiegelt die Realität für die meisten :kfb:wieder.
Gruß von einem KFB, der in einem Baumarkt mehrere 100000€ Umsatz pro Jahr mit Küchen generiert.
 

Pewu

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Ein späterer Gerätetausch ist nicht unmöglich, aber eingeschränkt je nach Nischenhöhe, Fronthöhe, Türtechnik. Ein erfahrener Monteur kann den Boden entfernen oder einen neuen einsetzen. Vielleicht werden die Fronten und Beschläge neu benötigt, was schlimmeres kann eigentlich nicht passieren.

Dann hoffe ich einfach mal, dass das mein letztes Gerät jetzt ist und bis zum Einzug ins Altenheim hält. ;-)

Wenn das so einfach ist mit dem Frontentausch, warum soll ich eigentlich jetzt schon eine Ersatzfront für meinen jetzigen GSP auf Halde legen, wenn ich denn künftig ein vollintegriertes statt teilintegriertes Gerät haben möchte?


Ach, ich weiß schon: Blockverrechnung !
 

martin

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Nicht nur. Es gibt bei Küchen immer wieder Modellwechsel. Da gibt es dann nach manchmal schon wenigen Jahren die Front nicht mehr. Auch "verabschieden" sich hin und wieder mal Hersteller vom Markt.
 

Pewu

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Ja, meine Antwort mit der BV war auch nur darauf gemünzt, dass ich nun gelernt habe, dass Nachbestellungen sehr teuer werden können.

Frontenwechsel und die ganzen Unwägbarkeiten im Geschäftsleben, da lehn ich mich ganz entspannt zurück und lasse das auf mich zu kommen. Ich lass auch keine Ersatzplatte für den GSP liefern.
 
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