bleifreie Armatur gesucht

habdichluebb

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Hallo,

vielleicht kann mir hier jemand weiterhelfen. Wir haben nun fast alle Teile unserer neuen Küche eingebaut (mein Papa hat geschreinert) und nun geht es um das Anschließen der Spüle.
Ich bin auf der Suche nach einem Wasserhahn dafür, der bleifrei/komplett aus Edelstahl ist. Da konnte ich auch ein paar finden (z.B. von Nivito ), ich benötige jedoch Niederdruck und irgendwie finde ich nur Hochdruckarmaturen. Jetzt bin ich ganz schön ratlos.
Weiß da jemand vielleicht was? Toll wäre eine ausziehbarer Kopf...
Soweit ich das jetzt gelesen habe, brauche ich bei einem Warmwasserspeicher zwingend notwendig Niederdruck. Beim Durchlauferhitzer bräuchte ich den nicht. Wäre denn ein Durchlauferhitzer auch sinnvoll? Was für Material ist eigentlich innerhalb der Boiler - automatisch Edelstahl? Und müsste ich bei den Leitungen auch etwas beachten?
Fragen über Fragen :rolleyes:


Vielen Dank schon mal und ganz liebe Grüße,
Nadine
 

mozart

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Blanco Lomis-S ND, Blanco Altura-S ND
Es gibt definitiv noch mehr Auswahl, Franke dürfte auch etwas im Sortiment haben.
VG,
Jens
 

habdichluebb

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Lieben Dank für die schnelle Antwort. Ist es so, dass bei Blanco /Franke grundlegend immer die Modelle bleifrei sind?
Von der Art her gefällt mir das Modell CL-200 und EX-200 von Nivito besonders gut...
 

bibbi

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du musst halt nach massiv Edelstahlarmaturen Niederdruck schauen
z.Bsp Franke Atlas
LG Bibbi
 

Yoshi

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Wenn du eine Armatur mit Ausziehkopf haben möchtest, ein Tipp: Ich habe mir eine Edelstahlarmatur von KWC gekauft (Eve), und auf Nachfrage hat mir der Hersteller schriftlich gesagt, dass das Wasser das Metallgehäuse sowieso nicht berührt, weder in der Edelstahl- noch in der Messingversion. Es scheint ausschließlich durch den Brauseschlauch (und einen Kupferring) zu laufen. Ob das besser ist (Plastik?), ist vielleicht eine andere Frage.

Falls es dir also um die Hygiene geht, dann könnte eine Messingarmatur mit Brauseschlauch eventuell, je nach Konstruktion, eine Alternative sein. Niederdruckarmaturen sind ja eh nicht so zahlreich.
 

habdichluebb

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Danke für den Tipp mit "massiv", da lässt sich schon ein bisschen mehr finden.

Danke Yoshi für den Hinweis mit dem Brauseschlauch, soweit hatte ich noch gar nicht gedacht. Das stimmt, Niedrigdruck gibt es viel weniger. Weiß denn jemand aus was die Brauseschläuche in der Regel bestehen? Bei den Nivito Armaturen sieht es so aus, als wären sie aus Edelstahl, ist das allgemein üblich? Am liebsten wäre es mir, wenn das Wasser rein durch Edelstahl plätschert ;-)
 

Keita

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Reine Edelstahlschläuche sind entweder extrem steif oder nicht wasserdicht ;D I.d.R. haben Brauseschläuche Inliner aus HD-PE.
 

KalleA

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Hallo,

ich bin seit einiger Zeit stiller und dankbarer Mitleser in diesem hochinteressanten Forum, und habe viel wertvolles über alles von Dunstabzug bis zum MUPL gelernt.

Bleifreie Armaturen waren mir aber bisher neu, und die erste Reaktion ist eher skeptisch. Bis in den 70-ern sind grosse Teile der Norddeutschen Trinkwasserversorgung durch Bleirohre geflossen (was nicht gut war), und jetzt sollen sogar die Legierungen in den Wasserhähnen problematisch sein?

Ist man nun von den berechtigten Überlegungen bei Bleirohren im Kilometerbereich auf Sorgen bei Legierungen mit höchstens ein paar Prozent Blei (z.B. Messing) im Zentimeterbereich angekommen?

Worum geht es eigentlich, und ist da wirklich was dran?

Das einzige zum Thema, was ich bisher finden konnte ist ein Fernsehbeitrag, wo man mit destilliertem Wasser das Stagnationswasser in verschiedenen Armaturen gemessen hat. Bei diesen realitätsfernen Messungen hat man tatsächlich zum Teil grenzwertüberschreitende Bleigehalte festgestellt. Erstens hat man aber destilliertes Wasser verwendet, was Blei anders auflöst als Trinkwasser. Zweitens hat man nur die kleine Stagnationswassermenge gemessen, die im Armatur drin war. Wer hat dann destilliertes Wasser in seinen Trinkwasserleitungen, und wer trinkt in 12-Stundenabstand Stagnationswasser im Zentiliterbereich als einziger Flüssigkeitszufuhr? Der wurde ja in wenigen Tagen durch Verdursten sterben, nicht von Bleivergiftung.

Wenn man alle ggf. armaturbezogene Spuren vom Blei im Trinkwasser vermeiden möchte, dürfte einige Sekunden Rausspülen des Stagnationswassers wohl völlig ausreichend sein?

Ich lasse mich gerne eines Besseren belehren, aber z.Zt. liegt die Vermutung nahe, dass es bei den bleifreien Armaturen eher um Marketing und Angstmacherei als um Toxikologie geht. Schaden tun bleifreie Armaturen wahrscheinlich nicht (von ggf. Kontoschäden abgesehen...), aber vielleicht sollte man sich doch Gedanken über das doch sehr hohe Chromgehalt beim rostfreien Stahl machen? Wer weiss ;-)
 

Snow

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ggf. kommt noch die Überlegung hinzu, ob eine bleifreie Armatur wirklich Sinn macht, wenn die ganze Sanitärinstallation nicht entsprechend ausgelegt ist.
 

KalleA

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@ Snow. Genau. Die meisten Anschlüsse för z.B. Rückspülfilter und Druckminderer sind auch aus Messing, wie auch die Hauswasserzähler und Absperrventile. Dazu kommt noch einiges im Wasserwerk bzw. im öffentlichen Trinkwassernetz...

Angstfrei zu leben ist halt nicht einfach.
 

martin

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Barsinghausen
... und wenn Kupferleitungen weich gelötet sind, hast Du an jeder Lötstelle Blei.

Wenn wir alle potentiellen Bleiquellen im Trinkwasser beseitigen, wird das ein Bombengeschäft für Hersteller und Installationsbetriebe
 

kloni

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Alternative ist eben Plastik aber ob das wirklich so viel besser ist wenn man da Phthalate und co denkt?
 

Yoshi

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Nur zur Klarstellung: Von meiner Seite aus war das nur eine Vermutung, dass der Schlauch aus Plastik ist. Aber auch Plastik ist ja nicht gleich Plastik, da gibt es ja hunderte verschiedene Zusammensetzungen. Da es da ja strenge Vorschriften gibt, wird das gesundheitlich schon unbedenklich sein.

Was Messing-Armaturen angeht, kenne ich auch die NDR-Reportage über die Bleigehalte von Stagnationswasser. Das (und die hier im Forum verbreitete … Vorsichtigkeit) war auch für mich ein Grund für eine Edelstahlarmatur. Außerdem sind Edelstahlarmaturen doch deutlich stabiler und unempfindlicher als Armaturen mit Chrombeschichtung. Und mattes Edelstahl sieht einmalig aus, die meisten Edelstahl-Optiken haben einen etwas anderen Eindruck (durch Farbabweichungen o.a.). Ich mag auch die Echtheit des Materials gegenüber einer Edelstahl-Imitation.

Auf der anderen Seite war für mich eine Messing-Armatur mit Edelstahl-Optik (Axor Starck) auch in der engeren Wahl, diese soll durch die PVD-Beschichtung immerhin 10x so resistent wie Chrom sein. Das relativiert den Vorteil der Unempfindlichkeit von Edelstahl schon. Und zu guter letzt gibt es zum Beispiel von Grohe mittlerweile auch bleifreie Messinglegierungen. Ich habe bei Edelstahl mehrere kleinere Vorteile gesehen, aber so gravierend scheint mir der Unterschied auch nicht zu sein.

Es scheint ja auch Leute zu geben, die gegen Edelstahl allergisch sind. Ich glaube wegen des Nickelgehaltes.
 

isabella

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Damit sich der Blei löst, muss die Kontaktzeit schon Stunden betragen, beim durchfließendem Wasser wird man kein Blei nachweisen klnnen. Ich weiß nicht genau, was für einen Innenvolumen eine Armatur typischerweise hat, nehmen wir an, 10 ml (=10 cm3 =0,01 dm3 =0,01 l). Dann nehmen wir an, dass der Wasserdurchfluss 1 l/min ist (der Einfachkeit halber). Das bedeutet, das man 0,01 min braucht, um das stehende Wasser auszuspülen.

Meine nächste Armaturen werden aus Edelstahl sein, einfach, weil ich sie schön finde.
 

Yoshi

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In der NDR-Reportage ging es explizit um das Stagnationswasser nach mehreren Stunden, zum Beispiel nach einer Nacht. Sie wollten damit Realsituationen testen, da in den meisten Haushalten der Wasserhahn ja nicht ständig läuft. Allerdings können sich in dem Stagnationswasser meines Wissens nach unabhängig von dem Armaturmaterial auch Bakterien bilden, also ist es immer sinnvoll, das abgestandene Wasser erst abzulassen. Ich finde es sowieso eklig und lasse es meist ablaufen, weil es ja auch wärmer ist als Frischwasser.
 

habdichluebb

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Vielen lieben Dank für Eure Antworten. Wir werden als Untertischgerät einen Wasserfilter einbauen, deswegen war es uns wichtig, was "da oben drüber" für ein Hahn dran kommt. Wir finden Edelstahl hygienischer und in Hinblick aufs Baby "sicherer", außerdem passt es super zu unserer Edelstahlspüle. Wir haben uns nun für den Hahn Franke Atlas entschieden, der nicht ausziehbar ist.
 
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