Berichte über Negativerfahrungen

Michael

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Liebe Mitglieder des Küchen-Forum,

aus gegebenem Anlass möchte ich an dieser Stelle darauf hinweisen, dass Negativerfahrungen mit Küchenstudios, Möbelhäusern oder welchem Geschäftszweig auch immer nach den Regeln des geltenden deutschen Rechts verfasst werden müssen.

Somit ist das wichtigste Merkmal solcher Beiträge der Vermutungshinweis. Auch wenn für den Betroffenen die Sachlage noch so eindeutig sein sollte, so gilt in Deutschland jeder erst nach rechtmässiger Verurteilung als schuldig. Bis es soweit ist, ist er erstmal mutmasslich schuldig.

Wenn Sie in so einem Beitrag Ihre Meinung veröffentlichen möchten, ist das überhaupt kein Problem, solange auch ersichtlich ist, dass es sich um Ihre Meinung handelt. Also schreiben Sie es bitte dazu.

Letztendlich macht es nur Sinn Dinge zu kritisieren, die auch beweisbar sind. Gibt es diese Beweise nicht, sind es wieder Vermutungen, die auch als solche dargestellt sein müssen.

Jeder Beitrag ist nur so wertvoll, wie die darin enthaltenen Informationen.
"Der Händler hat mich betrogen. Ich rate von einem Kauf ab..."
nützt niemandem etwas. Mit solchen Beiträgen verstösst der Verfasser gegen geltendes deutsches Recht (Wettbewerbs- und Persönlichkeitsrecht) und wird sich im schlimmsten Fall dafür verantworten müssen.

Damit es aber garnicht erst so weit kommt, werden wir sämtliche Beiträge dieser Art, die nicht die o.g. Regeln berücksichtigen, kommentarlos und unverzüglich löschen müssen.
 

Cooki

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Wenn ich schreibe, ich bin der Meinung,dann läuft das unter Meinungsfreiheit?
 

Michael

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AW: Berichte über Negativerfahrungen

Zumindest ist es dann konkret deine Meinung. Und jeder Punkt, der unter Meinungsfreiheit zu betrachten ist, wäre für mich abgedeckt.

Natürlich kann man auch der Meinung sein hier Dinge schreiben zu müssen, die eine sofortige Inhaftierung zur Folge haben. Aber so etwas wird hier sowieso gelöscht. Darum geht es nicht. ;-)

Wenn deine Meinung kein geltendes Recht verletzt, darfst du sie schreiben. Anderenfalls nicht.
 

Gatto1

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AW: Berichte über Negativerfahrungen

Hallo Ihr 2,

das mit der "Meinung" und der "Meinungsfreiheit" ist so eine Sache.
Die Meinungsfreiheit endet schließlich auch dort, wo sie in die berechtigten Interessen/Rechte Dritter eingreift.

Ein Beispiel:
Wenn Du zu jemandem sagst: "Nach meiner Meinung ist der und der ein A..loch und ein Stümper" - ist das zumindest eine üble Nachrede oder eine Verleumdung . Versucht das mal bei der nächsten Politesse, die Euch ein Ticket ausstellt.

wenn Du meinst: " Ich denke, das Küchenstudio xy betrügt seine Kunden" - ist das strafrechtlich weitgehend dasselbe wie diese Aussage ohne "Ich denke" - nämlich eine unwahre (oder zumindest nicht bewiesene) Tatsachenbehauptung die geeignet ist, den Betroffenen in der Öffentlichkeit "herabzuwürdigen".

Also seid ein wenig vorsichtig, bei derartigen Aussagen - egal wie Ihr sie formuliert. Am Besten, man bleibt sehr dicht an den objektiven Tatsachen und Sachverhalten.
Das betrifft selbstverständlich NICHT fachliche, sachliche oder objektiv zutreffende Kritik.
Auch wenn Du sagst: " ich habe mich dort schlecht behandelt/betrogen gefühlt" ist das in Ordnung, denn Du hast ja nicht behauptet, das der andere Dich betrogen hat.

Nachvollziehbar ?

GAtto1






Am Besten, man bleibt sehr dicht an den objektiven Fakten
 

Michael

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Hallo Gatto,

genau so ist es. Das wollte ich damit ausdrücken.

Wenn deine Meinung kein geltendes Recht verletzt, darfst du sie schreiben. Anderenfalls nicht.
 

Cooki

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Gatto, das wollte ich mit dem Wort " Meinungsfreiheit " aufgreifen, auch da muss man sehr vorsichtig sein.

Gut erläutert. :top:
 

neko

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öffentliche Kritik ist halt immer ein Eiertanz - auf rohen Eiern!

neko
 

ulla

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AW: Berichte über Negativerfahrungen

Es ist sehr richtig und gut, daß der Gesetzgeber einen Riegel vorschiebt.

Soweit mir bekannt ist, kann man z. B. sagen: "Der Artikel x wurde bei mir statt in bestellten 90 cm in 100 cm geliefert." (konkret, genau, sachlich, beweisbar).

Was nicht korrekt ist, sind Mutmaßungen, Verurteilungen, Unterstellungen, Beschimpfungen.

Sonst wird aus einer Pauschalabqualifizierung im Internet eine üble Nachrede gegen Menschen, die sich an dieser Stelle nicht wehren können. Vorsicht im Umgang damit im Internet!

VG Ulla
 

Cooki

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AW: Berichte über Negativerfahrungen

Sonst wird aus einer Pauschalabqualifizierung im Internet eine üble Nachrede gegen Menschen, die sich an dieser Stelle nicht wehren können. Vorsicht im Umgang damit im Internet! VG Ulla

Obwohl logisch ist das nicht ! Wenn er es lesen kann, kann er ja auch antworten, und eine Gegendarstellung schreiben.

Also kann er sich doch wehren. :rolleyes:
 

ulla

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AW: Berichte über Negativerfahrungen

Hallo Cooki,

hier geht es auch um rechtliche Belange und ggf. Haftungsthemen. Einen Austausch darüber würde ich als Händler in anderer Form, aber nicht in einem Internetforum pflegen.

VG, Ulla
 

Gatto1

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AW: Berichte über Negativerfahrungen

Obwohl logisch ist das nicht ! Wenn er es lesen kann, kann er ja auch antworten, und eine Gegendarstellung schreiben.

Also kann er sich doch wehren. :rolleyes:

Hallo Cookie,

nichts für ungut, aber genau mit dem Argument agieren auch die Redakteure der BILD-Zeitung.

Was aber passiert, wenn Du gerade diese Zeitung/Forum nicht liest oder kontrollierst ? Dann kann es sein, das schon ein Monat lang Stimmung gemacht wird und was willst Du dann noch retten bzw. klarstellen ?

Gatto1
 

KerstinB

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AW: Berichte über Negativerfahrungen

Hallo zusammen,
außerdem ist es generell förderlich ein Ärgernis, einen Fehler oder was auch immer passiert ist, einmal sachlich und in der Abfolge korrekt darzustellen. Reduziert auf die tatsächlichen Fakten und um die eigene Wut etc. gefiltert. Das ist zwar gerade im ersten Moment nicht immer ganz einfach, aber definitiv wesentlich hilfreicher, weil einem durch Darstellen klarer Fakten viel besser geholfen werden kann, als wenn hier ein wutentbrannter Bericht verfasst wird.

VG
Kerstin
 

Michael

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AW: Berichte über Negativerfahrungen

Hallo zusammen,

leider muss ich dieses Thema nochmals aufwärmen, da selbst sachliche und zutreffende Kritik immer öfter einen netten Brief des Anwalts vom Kritisierten zur Folge hat.

Nun sehe ich mich hier eigentlich nicht als jemanden, der den ganzen Tag irgendwelche Forenbeiträge mit xxx versieht, nur weil mal wieder ein RA dazu auffordert.

Andererseits sehe ich mich (bis jetzt jedenfalls) auch nicht als denjenigen, der sich unbedingt vor einem Gericht mit der Kollision von Grundgesetz (Meinungsfreiheit) und Persönlichkeitsrecht auseinandersetzen möchte.

Vielmehr stelle ich mir folgende Fragen:

  • Hört die Meinungsfreiheit auf, wenn sie sich nicht nur in meinem Kopf oder am Kneipentresen abspielt?
  • Ist ein im Grundgesetz verankertes Grundrecht nicht höher zu bewerten als eines aus dem StGb?
  • Warum nutzen Unternehmen öffentliche und berechtigte Kritik nicht als Chance um Abwicklungsprozesse zu verbessern und gehen stattdessen gerichtlich gegen Forenbetreiber und Kunden vor? Sind letztere nicht durch die mangelhafte Auftragsausführung genug geschädigt worden?
  • Kann sich nur noch der Reiche wirklich Meinungsfreiheit erlauben, indem er sämtliche Prozesse und Kosten gelassen auf sich nimmt?
Nur zur Info:
Schon bei einem Streitwert von 20.000 Euro kostet eine Einstweilige Verfügung - wenn sie in erster Instanz bestätigt wird - etwa 6.000,00 Euro Anwalts und Gerichtskosten.


Na, dann mal prost Mahlzeit. In dem Fall kann ich nur kundtun, dass sich das Küchen-Forum keine freie Meinungsäusserung leisten kann. Und schon gar nicht mehrmals jährlich. >:(

Wie kann sich aber jemand wehren, dem es so ergangen ist, wie einigen hier im Forum? Wie kann man sich als Forenbetreiber wehren, wenn man kritische Beiträge liest, die den Tatsachen entsprechen?
Löschen wegen Finanzmangel?

Mein Fazit lehnt sich an die uralte Weisheit an, nach welcher der Ehrliche bestraft und der Betrüger belohnt wird. Nicht weil Betrug erlaubt ist, sondern weil der Ehrliche nur reagieren und nicht aggieren kann. Noch nichtmal ein simpler Forenbeitrag sei erlaubt um ihn aus der Defensive zu holen.

Ein riesiges Defizit in unserer Rechtssprechung und ich bin schon jetzt auf die Spendenbereitschaft gespannt, falls es uns wirklich mal erwischt. :w00t:

Aber spätestens dann werden wir Ross und Reiter nennen dürfen und erst dann wird sich herausstellen, wie wichtig das KF wirklich für die Hilfesuchenden ist. Vor allem aber, wie sich eine Abstrafung eines Unternehmens darstellt, dass seine eigenen Kunden verklagt anstatt für gutes Geld auch gute Arbeit abzuliefern.

Wir sind alle gespannt...

Die nächste Post ist weg. :tounge:
 

Wolfgang 01

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AW: Berichte über Negativerfahrungen

Hallo Michael,

wie recht du hast. Ich glaube auch, dass in Zukunft sich nur noch Reiche eine freie Meinungsfreiheit erlauben können. Daran kann man erkennen welche Richtung unsere Gesellschaft einschlägt. Ich glaube auch, dass sich die Rechtssprechung mit dem Medium Internet überhaupt nicht auskennt, oder auskennen will. Erkennbar für mich wird es insbesondere bei den Abmahungen, die schon Dimensionen angenommen haben, bei dem einen Angst und Bange wird.
Da werden Forenbetreiber oder auch kleinere Händler mit Abmahnungen und Klagen wegen Kleinigkeiten finanziell so unter Druck gesetzt, dass die Überlegung nahe liegt, den Betrieb einzustellen.
Klar, ich verstehe es durchaus, wenn zB. der Händler X viel Zeit-, Geld und Mühe in ein Projekt gesteckt hat um Online präsent zu sein.
Aber deswegen die Konkurenz, nur weil die Beispielsweise eine Telefonnummer in der Widerrufsbelehrung angegeben hat, mit einer dermaßen überzogenen Abmahnung in die Knie zu zwingen und dazu noch volle Unterstützung von der Rechtssprechung erwarten kann, finde ich persönlich schon sehr ..... Grenzwertig.

Es gibt Länder, zB. England, da wird bei solch einer Auseinandersetzung ein so geringer Streitwert angesetzt, dass die Interessen der Beteiligten im Fordergrund stehen und nicht der Verdienst von irgendwelchen Anwälten.
So wird das eigentliche Problem in den Vordergrund gerückt, den Konflikt zu lösen, ohne eine vermeintliche Gelddruckmaschine zu involvieren.
Wird Zeit, dass unsere Rechtssprechung wach wird.

LG Wolfgang

Der manchmal sauer wird, wenn Unrecht belohnt wird.
 

KerstinB

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AW: Berichte über Negativerfahrungen

Wolfgang,
da sprichst du etwas Wahres an. Im Grunde kann hier in Deutschland jemand ja schon fast einen beliebig hohen Streitwert ansetzen, der dann tatsächlich dazuführt, dass man einen Prozeß vermeiden will, damit nicht solche unübersehbaren Kosten, wie Michael sie benannt hat, auf einen zurollen.
 

Wolfgang 01

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So langsam verabschiedet sich die freie Meinungsäußerung. Demnach darf bald gar nichts mehr veröffentlicht werden ohne mit einer Strafe rechnen zu müßen.
 

martin

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Freie Meinungsäußerung hat aber nix mit einer Verunglimpfung anderer zu tun. Wer etwas öffentlich äußert, muss es zwingend auch belegen können.

Meine Freiheit gehört genau da auf, wo die Freiheit des anderen beginnt!
 

Wolfgang 01

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Soso, da bekommt das Wort Lügenpresse eine besondere Bedeutung. Demnach dürfte wohl nichts mehr veröffentlicht werden wenn andere dadurch verunglimpft werden könnten.
Sorry, das passiert doch täglich.
Da könnte ich doch dann ein großes Boulevardblatt verklagen... täglich.
 

tantchen

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Ist eben die Frage: was heißt belegen können?

Ich meine, wenn ich von jemandem in einem Laden meiner Meinung nach äußerst unhöflich behandelt oder gar beleidigt wurde: wie soll ich denn das beweisen können ohne Zeugen? Ist aber ja trotzdem so passiert. Und solange Zeugen bei Streitigkeiten als "Garant" für eine Wahrheit gelten, solange kann man ja auch für sich selber sprechen, oder? Heißt zwar nicht, dass man sich darüber dann einfach in einem forum Luft machen muss, nur um dem Laden quasi auf diesem Wege eins reinzuwürgen.
Aber wenn man im Laufe eines Threads hier z.B. Kritik anbringt, dann sollte die auch stehen bleiben dürfen.

Wenn man materiell betrogen wurde oder eine miese Leistung erhalten hat, dann lässt sich das sicher auch nachprüfen. Das wäre dann aber m.E. nicht Sache des Forums, sondern desjenigen, der diese Behauptungen aufstellt. Und genau da sehe ich das Problem mit der Haftung von solzialen Netzwerken oder Foren.

Man kann nunmal nicht bei jedem Küchenkäufer hinfahren und alles selbst überprüfen. Oder man kann nicht hinterher feststellen, ob eine mündlich gefallene Beleidugung o.ä. tatsächlich so stattgefunden hat.

Warum sollte man dafür überhaupt jemanden gleich verteufeln oder gar das Forum, wenn es doch genausogut wirlich wahr sein könnte? Wenn man dann vorsorglich alles einfach löscht, was auch mal negativere Kritik sein könnte, dann haben wir tatsächlich keine freie Meinungsäußerung mehr. Und dann kann man vor allem kaum noch den Rest der Welt vor wiklichen Betrügern oder einfach nur miesem Service warnen. Was ja durchaus wünschenswert wäre.
 
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