Aufdoppelung MDF-Arbeitsplatte wegen flächenbündigem Einbau

[Maria88]

Hallo zusammen,
wir planen unsere neue Küche und denken über die Arbeitsplatte nach. Wir möchten gerne ein flächenbündig eingebautes Induktionskochfeld auf unserer Kochinsel realisieren. Gleichzeitig hätten wir gerne eine möglichst dünne Arbeitsplatte (ca. 16 mm) – zumindest von der Optik. Außerdem soll die Platte aus verschiedenen Gründen am liebsten aus Schichtstoff / MDF/ Laminat/ HPL (ist glaub ich grundsätzlich sehr ähnlich, wenn auch HPL hochwertiger ist) bestehen.
Jetzt wissen wir natürlich, dass viele sagen, dass das wegen der Stabilität nicht geht. Aber wir haben auch mal von einer Möglichkeit gehört, eine dünne Schichtstoffarbeitsplatte aufzudoppeln, d.h. man klebt zwei Schichten übereinander, sodass man insgesamt auf ca. 4 cm kommt. Dabei ist jedoch die untere Trägerschicht nicht sichtbar, sondern dient nur der Stabilität.

Hat jemand schon mal etwas davon gehört bzw. vielleicht sogar Erfahrungen mit unserer Idee?
Vielleicht muss ich noch kurz erwähnen, dass uns von der Höhe die insgesamt 4 cm dicke APL nicht stören würde. Sondern wir würden dann gerne eine LED-Leiste unter der dünnen „guten“ APL anbringen und könnten insofern die Aufdopplung durch die Trägerplatte sogar dafür noch nutzen.

Herzlichen Dank an euch schon mal.

 

[Nice-nofret]

Armierungen, Aufdopplungen etc sind durchaus üblich.

 

[bibbi]

Wer soll denn hier aufdoppeln oder kleben ?
Der Küchenhersteller/Arbeitsplattenkonfektionär ?
Der Schreiner ? Ihr selber ?
Die meisten Küchenhersteller der Mittelklasse bieten entsprechende Lösungen,die zur Arbeitsplattenstärke passen ,an.
Einige Arbeitsplattenkonfektionäre bieten auch Arbeitsplatten mit eingefrästen LED Leisten an.

 

[Maria88]

Danke für eure Antworten. Das klingt ja erst mal ganz gut, dass unsere Idee da nicht ganz so abwegig zu sein scheint
Unser Wunsch wäre es schon, dass das Küchenstudio eine entsprechende Gesamtlösung anbietet, weil wir ungern selbst was "pfuschen" wollen. Ist halt ein Neubau und es soll fachgerecht und vernünftig werden.
An einen Schreiner hatte ich hin und wieder auch mal gedacht, aber evtl. höhere Kosten geschreckt. Ich wüsste auch nicht so ganz, an wen genau man sich wendet. Küchenstudios gibt es ja mehrere und man kann vor Ort leicht sehen, was die so anbieten. Oder habt ihr gute Erfahrungen mit Schreinern gemacht?
Wir waren jetzt in vier Küchenstudios (Plana , Meda, Möbelhaus vor Ort und ein etwas gehobeneres kleineres), die hingegen leider alle von einem flächenbündigen Einbau in eine dünne MDF-APL abrieten.

 

[Snow]

die hingegen leider alle von einem flächenbündigen Einbau in eine dünne MDF-APL abrieten.

Nicht umsonst und wenn dann mit Aufwand der Geld kostet auch wenn die Platten aufgedoppelt würden. Warum schaut ihr nicht nach einer Kompaktplatte, da ist flächenbündiger Einbau kein Problem.

 

[Maria88]

Meinst du die Compaktarbeitsplatten von Lechner? Die sind m. W. auch aus Schichtstoff , nur etwas stabiler und hochwertiger, oder irre ich mich?

 

[Snow]

Der Kern ist anderst aufgebaut, diese Plattten haben keine Trägerplatte aus MDF oder Span.

 

[Fernblau]

Durch den besonderen Aufbau (melaminharzgebundenes Hochdrucklaminat) ergeben sich auch die Eigenschaften, die die Kompaktplatten unterbaufähig machen. Zuerst ist hier die extrem geringe Wasseraufnahmefähigkeit zu nennen. Damit können Schnittkanten schadlos "offen" bleiben. Das wäre nix für Standard-Schichtstoff mit großen Poren und hervorragender Quellfähigkeit

 

[Maria88]

Okay, verstehe, dann ist eine Compact-APL von Lechner aus HPL das Richtige für uns.
Vielen Dank an euch, denn dann sind wir da schon mal einen Schritt weiter und müssen nur noch ein Küchenstudio (oder einen Schreiner?) finden, das bzw. der uns so etwas auch einbaut.
Würdet ihr der Stabilität wegen zusätzlich noch zu einer Aufdoppelung raten oder verteuert dies das Ganze nur unnötig?

 

[Fernblau]

HPL wird meist in 12mm Stärke angeboten und kann auch so einsetzt werden. Wenn Du einen Küchenplaner hast, der die HPL-Platte anbietet und verbaut, dann weiß dieser, ob und wo der Korpus der Unterschränke seines jeweiligen Küchenherstellers ggf. durch Traversen zu verstärken ist. Wenn euch die Optik einer "schwebenden Platte" (ggf. mit umlaufender LED-Leiste) wichtig ist, dann empfiehlt sich die flächig hinterfütterte Platte. Dieser "Unterbau" der Platte wird an den Sichtkanten (genau so wie an den Rändern eines etwaigen Unterbaubeckens) weggefräst und ergibt dann die gewünschte Optik.

Denkt bitte daran, dass die Schnittkanten der HPL-Platten standardmäßig (und unabhängig vom Dekor der Deckschicht) schwarz sind. Das kann gut aussehen, wenn man das jedoch nicht mag, muss man sich einen Hersteller suchen, der den Kern in weiß oder farbig anbietet. Das schränkt die Auswahl natürlich nochmals ein und wird i.d.R. auch extra bezahlt werden wollen...

 

[Michael]

Denkt bitte daran, dass die Schnittkanten der HPL-Platten standardmäßig (und unabhängig vom Dekor der Deckschicht) schwarz sind.

Das muss nicht immer so sein. Kompaktschichtstoff gibt es mittlerweile auch durchgefärbt.

 

[bibbi]

Ich habe schon zig flächenbündige Spülen verplant, kann aber nur was zu Häcker Küchen mit deren Arbeitsplatten sagen.
Kein Problem, egal ob 4cm Schichtstoff oder 16mm MDF.
Man muss halt auf deren Spülensortiment zurückgreifen.
Es wird im Prinzip ein Unterbauausschnitt gefertigt, die Schnittkanten werden mit Epoxidharz versiegelt und dann von unten eine Rahmenkonstruktion gesetzt , darauf liegt die Spüle.Funktioniert, egal ob Edelstahl oder Keramik.
Muss natürlich exakt geplant und montiert werden.
Und genau da trennt sich die Spreu vom Weizen.Das kann und will nicht jeder KFB
oder Monteur.

 

[Maria88]

Danke schön, dann sind wir ja gar nicht unbedingt an Lechner gebunden. Die Herausforderung ist jetzt nur noch, den richtigen KFB zu finden. Jetzt, da wir wissen, dass uns der flächenbündige Einbau in eine Kompaktplatte wichtig ist, werden wir das von Anfang an erfragen und sonst gar nicht erst mit groß planen lassen.
Beim Spülbecken wäre uns jedoch auch flächenbünig wichtig, also nicht Unterbau - müsste doch, wie ich es verstehe, beides gehen? Favorit ist Blanco Etagon 700 aus Edelstahl.

 

[bibbi]

Ich sprach ja auch von flächenbündig montierter Spüle.

 

[Maria88]

Ich habe schon gelesen, dass die oberste Schublade unter dem flächenbündig eingebauten Kochfeld in einer dünnen Compaktplatte nicht zu gebrauchen wäre. Ist dies in jedem Fall so, oder kann man das vermeiden bzw. reduzieren (also wenn man sich evtl. mit einer etwas weniger gut nutzbaren Schublade begnügen würde)?

 

[Fernblau]

Je nach Kochfeld-Typ taucht dies bei einer dünnen Platte und flächenbündigem Einbau ganz ordentlich tief ein. Ich bin bei einer 20mm-Platte und einem aufliegendem Kochfeld mit einer flachen Zarge gerade noch hingekommen mit der oberen Schublade. Das war allerdings schon eine Anpassung mit einem dünnen Wärmeschutzboden, einer Aussparung für den Lüfter, etc. Bei 12mm flächenbündig dürfte es langsam eng werden mit den Möglichkeiten.
Eure Variante "schwebend" hilft der Stelle durch den distanzerhöhenden Unterbau.