AW: Auch sowas gibts
Vor etwas längerer Zeit hatten wir das Trinkgeldthema schon einmal und es entwickelt sich dabei immer eine erfrischende Aneinanderreihung von Gewohnheiten, Prinzipien und eigenen Vorgehensweisen.
Da ich mich bekanntlich ebenfalls täglich in den Küchen dieser Welt aufhalte möchte ich für mich/uns mitteilen, dass wir kein Trinkgeld erwarten. Grundsätzlich nicht. Was kommt ist nett, was nicht kommt sehen wir als normal an.
Für mich ist es schon eine nette und anerkennende Geste des Kunden, wenn er nicht einerseits die Arbeit lobt und andererseits,kaum das wir vom Hof sind, den Händler anruft und die Mängel addiert.
Anders sieht es aus, wenn wir nebenbei noch Arbeiten für den Kunden erledigen, die nicht in unserem Leistungsumfang enthalten sind. Eine Bad-Lampe zum Leuchten bringen, ein Bild aufhängen oder mal eben das Waschbecken neu versiegeln.
Da wir solche Arbeiten nicht berechnen halte ich hier eine kleine monetäre Geste für anständig, die von der Höhe her dem Geldbeutel des Kunden angepasst sein sollte. Bei vorheriger "Vollverpflegung" würden wir aber auch hier über die Trinkgeldverweigerung hinwegsehen.
Manchmal ist Trinkgeld mir sogar unangenehm. Z.B. von Leuten, die ganz offensichtlich kein normales Einkommen haben und sich die Küche hart ersparen mussten. Da sind 20,- eine Menge Geld. Andererseits wird die Verweigerung der Annahme meistens falsch aufgefasst, so dass ich davon mittlerweile auch wieder Abstand genommen habe.
Jedenfalls kommen die Gelder in einen Pott und sie werden sinnvoll verwendet:
Neuer Fussball, Espressomaschine - wenn die Alte im Winter wieder eingefroren ist- oder einfach nur für die nächste Mittagspause beim Italiener, der schliesslich die nächste WM finanzieren muss.