Arbeitsplatte wölbt sich an Stoßfuge

[Dolores]

Hallo,
wir haben seit September 2016 eine neue Häcker Küche. Ich habe mir damals hier im Forum viele Anregungen geholt, mich aber nicht weiter beraten lassen.
Die Küche wurde auch ohne große Mängel aufgestellt und wir waren super zufrieden.
Leider habe ich nach 2 Monaten Benutzung festgestellt, dass sich die Arbeitsplatte (U-Form) an den Stoßfugen nach oben wölbt. Wenn man einen Teller/Topf/Brett auf die Fuge stellt wackelt er. Sehen tut man eigentlich nichts und auch die Fuge ist festverschlossen. Gestern war zum 2. Mal ein Küchenmonteur da und hat die unterhalb der Arbeitsplatte angebrachten Verbinder entfernt und ein Holzbrett unter geschraubt, da man vermutet hatte, dass die Platte mit zuviel Spannung eingebaut wurde. Auf der rechten Seite hat sich die Wölbung evtl. minimal verbessert und auf der linken Seite ist jetzt ein kleiner Spalt entstanden.
Der Küchenaufsteller sagt, es liegt kein Montagefehler vor und der 'Arbeitsplattenhersteller' fühlt sich auch unschuldigt. Es wird jetzt noch mal alles besprochen und man meldet sich wieder bei uns.
Meine Frage ist jetzt an euch, kennt jemand so ein Problem und woran könnte es liegen?
Stehende Feuchtigkeit auf der Arbeitsplatte ist völlig augeschlossen, da bin ich ganz vorsichtig. Ich wische ca. 3-6 mal am Tag je nach Benutzung die Fläche mit einem feuchten Mirkofasertuch ab....
Über Anregungen würde ich mich freuen, denn langsam vergeht mir die Freude an meiner Küche.
Liebe Grüße Antje

 

[Dolores]

Hier ein paar Fotos

 

[martin]

Das ist ein bekanntes Phänomen. Werden die Spannbeschläge zu fest angezogen, macht der Arbeitsplattenstoß einen Buckel. Das ist bis zu einem gewissen Grad sicherlich auch zu tolerieren; denn je dichter die Platten aneinander gezogen werden, desto weniger Feuchtigkeit kann am Stoß eindringen. Bei zu starkem Buckel liegt sicherlich eine nicht ganz einwandfreie Montage vor.

Mehr Sorge macht mir der jetzt entstandene Spalt bezüglich Feuchtigkeitsresistenz.

 

[Dolores]

Hallo Martin,
Vielen Dank für deine Antwort.
Jetzt Ärgere ich mich eigentlich richtig ........und zwar über das Küchenstudio .
Bei dem 1. Besichtungstermin wurde von dem Küchenmonteur so getan, als sieht er so etwas zum 1. Mal und er ist völlig ratlos wieder gegangen und auch jetzt beim 2. Termin wurde wohl nur auf Anraten des Arbeitsplattenherstellers die Verbindung gelöst, weil das Küchenstudio so etwas angeblich noch nie gesehen hat.
Der Spalt macht mir natürlich auch sehr große Sorgen.
Wie groß darf denn der Buckel sein? Ist es wirklich zu tolerieren, dass z.B. ein Topf der auf dieser Stelle steht kippelt?
Bei meiner letzten Küche mit der gleichen U-Form war die Arbeitsplatte völlig eben.
Viele Grüße Antje

 

[Michael]

Ich würde erst einmal überprüfen ob die Arbeitsplatten waagerecht liegen. Wenn z.B keine Auflageleisten in toten Ecken an der Wand angebracht werden kann die Platte sich senken und im Bereich der Stoßfuge entsteht eine Unebenheit, die durchaus einen Topf zum Kippeln bringen kann.

 

[Dawamaha]

Hmmm, das die Arbeitsplatte sich am Stoß wölbt kenne ich jetzt nur aus eigener Erfahrung davon, wenn nach dem auftragen des Leimes zuviel zeit vergangen ist, bis begonnen wurde die Platten zusammen zu ziehen. Dann zieht zuviel Feuchtigkeit in die Platte und die Spanplatte beginnt sich leicht Wölben. Das merkt man aber sofort nach der Montage.

Häcker habe ich jetzt noch nicht so häufig montiert, jedoch meine ich mich erinnern zu können, dass die Arbeitsplatten ganz normal mit Lamellos und den Spannern verbunden wird. Bei 38 mm Platten bezweifel ich, das man alleine mit der Kraft der Spannbeschläge es schafft eine Wölbung entstehen zu lassen.
Anders sieht es da bei Nolte aus, dort hat man oben und unten nur ca. 8 mm Material was aufeinander stößt. Da kann man es mit dem anziehen dann schnell übertreiben, aber bei 38 mm hab ich das noch nicht geschafft.

Was mich jetzt eine wenig verwundert, das nach dem lösen der Spannbeschläge eine Fuge entstanden ist. Sofern Holzleim verwendet wurde löst oder verschiebt sich da eigentlich gar nichts mehr.

 

[Dolores]

Danke für die Rückmeldungen und Anregungen...

...laut Aussage des Monteur verwenden die keinen Leim sondern irgendetwas elastisches...? Denn mein Mann war auch etwas verwundert, dass ein Lösen der Verbindung etwas bringen soll, da wir bei unserer alten Arbeitsplatte die Stichsäge ansetzen mussten um die Arbeitsplatten zu trennen.

Was mir aber gestern noch eingefallen ist, dass wir bei der Erstmontage, die Arbeitsplatte war gerade montiert, festgestellt hatten, das die Platten zu lang bestellt wurden. Sie standen 5 cm rechts und links an den Wangen über und sollten bündig mit der Wange abschließen. Die Platten wurden dann über Nacht von der hauseigenen Tischlerei gekürzt... ich weiß nicht, ob damals der Verbindungsstoß schon mit einem "Kleber" eingestrichen wurde. Auf jeden Fall konnte man die Arbeitsplatten wieder abbauen und mitnehmen.

Ob an den Wänden Auflageleisten liegen kann ich nicht sagen... ich weiß nur, dass nach unserer Reklamation festgestellt wurde, dass die mittlere Arbeitsplatte etwas verzogen ist... ob die Platten rechts und links waagerecht sind werden ich überprüfen...

 

[Dolores]

Ich wollte hier noch kurz eine Rückmeldung geben.
Ich habe nachgemessen und die Arbeitsplatten sind alle waagerecht, haben aber keine Auflageleisten an den Wänden.
Heute morgen war noch mal ein Monteur da und hat die entstandene Fuge beseitigt, in dem er die beiden Platten neu verschraubt und ausgerichtet hat. Da sich auch hier die Wölbung etwas gebessert hat sind wir jetzt zufrieden und lassen alles so wie es ist.... und ich stelle in Zukunft meine Töpfe etwas weiter rechts oder links der Fuge ab

 

[Sissi78]

Das ist doch ein guter Konsens. Und die Platte ist wirklich traumhaft schön!!

 

[alinar]

Was war am Ende ?