Arbeitsplatte wie stark? 2cm vs. 4cm

[asenguen]

Guten Abend zusammen,

wir interessieren uns für eine Nolte Küche inkl. einer Arbeitsplatte in Unidekor (Quarzgrau).

Details: Küchenarbeitsplatten: große Auswahl | nolte-kuechen.de

1. Damit es schick aussieht wollen wir eine Stärke der Platte von max. 2cm - allerdings wird uns davon abgeraten, da die Gefahr eines Durchbruchs (bspw. beim Schnitzel klopfen) hoch sein. Die Empfehlung des Verkäufers sind 4cm - ist das wirklich so kritisch? Zur Info: Die Haupt-Arbeitsfläche beträgt "nur" 60cm bei einer Gesamtlänge der Platte von 2,50m (Herd und Spüle machen alleine 1,30m).

2. Weiterhin denken wir über eine Spüle ohne Abtropfbereich nach. Der Verkäufer sagt nun, dass sei überhaupt kein Problem gespültes und noch nasses Geschirr auf der Arbeitsplatte abzustellen. Wasser bzw. Feuchtigkeit sei für die Platte kein Problem. Ist das wirklich so?

Voran vielen Dank für eure Meinungen! Es würde uns sicherlich die Entscheidung erleichtern von euren Erfahrungen zu hören.

Viele Grüße

Maxi

 

[menorca]

Zu 1: Die 16mm oder 2cm starken Schichtstoffplatten haben einen stabileren Innenaufbau als die 4cm starken Platten mit Spanplattenkern.

Sie können etwas weniger ab als 4cm Platten, aber dass 60cm freie Arbeitsplatte zwischen Kochfeld und Spüle das Schnitzelklopfen nicht aushalten soll, ist unrealistisch.
Als freier Thekenüberstand könnte sie beim drauf Abstützen etwas nachgeben, 4cm tun das nicht.

(Möchtest du, dass wir die Planung auch mal ansehen? Denn 60cm Hauptarbeitsfläche ist ziemlich wenig.)


Zu 2: Die Oberfläche von Schichtstoffplatten ist tatsächlich wasserunempfindlich, Nasses ist kein Problem. Das gilt aber nicht für die Arbeitsplattenverbindungen und die Kanten (Ausnahme: runde "Postforming Kanten"). Da darf Wasser, oder nasse Lappen, nicht für längere Zeit drauf bleiben.

 

[Michael]

Annette, du hast eine Quarz-Komposit Arbeitsplatte . Es ist alles richtig was du geschrieben hast, aber dennoch sorge ich mich um die Antwort auf die Frage:

Bei wem hast du diesen Schnipsel abgesägt?

 

[asenguen]

Hallo Annette,

danke für deine Antworten. Wir haben tatsächlich sehr wenig Arbeitsfläche anbei ein Foto. Sind für jeden neuen Tipp dankbar. Eine Überlegung war die Spüle ohne Abtropffläche ganz nach links zu setzten um mehr Fläche zu gewinnen. Das Kochfeld hole aus dem Netz (Neff Twistpad).
Das mit der Mikrowelle finde ich optisch super blöd, aber haben keine bessere Idee dazu.

Wir haben noch etwas Fläche gegenüber, diese wird allerdings durch Wasserkocher, Kaffeemaschine, Obstkorb fast vollständig belegt sein. Als Rückwand nehmen wir Glas.

 

[Cooki]

Hallo asenguen,

achte bei der Bestellung der Küche mit einer dünnen APL auf Deinen Kochstellenschrank, sonst passt das Kochfeld von der Tiefe nicht rein. Das Gleiche gilt für die Spülenablage über dem Geschirrspüler.

 

[menorca]

Bei wem hast du diesen Schnipsel abgesägt?

@Michael Quarzkomposit ist nur auf der Arbeitszeile. Die 4cm Schichtstoffplatte auf meiner Halbinsel wurde zuerst falsch geliefert, nämlich in dünn, daher auch der Schnipsel.
Und weil dünne Platte in Holzmuster nach nix aussieht, wurde sie getauscht, und die dünne Platte wurde zum Teil als NRW verwendet, und zum Teil zum Kochbuchregal zurechtgesägt. You remember?

 

[Michael]

I remember.
But that you collect that....

 

[menorca]

@asenguen Zwei Möglichkeiten, die Arbeitsfläche zu vergrößern:

- In dieser kleinen Küche tatsächlich überlegen, ob ihr den Herd nicht nach ganz rechts setzt, mit 5cm Blende zur Wand hin. Die Vorteile der größeren mittigen Arbeitsfläche wiegen mMn stärker als der Nachteil des Kochfeldes nah an der Wand. Ich kenne das von Ferienhausküchen, und es geht.
Den mittigen Auszugschrank dann sogar in der genau passenden Sonderbreite nehmen. Das kostet bei manchen Herstellern gar nicht mal so viel Aufpreis. Dafür spart ihr den rechten Unterschrank . Könnte also sogar günstiger sein.


- Den Geschirrspüler nur 45cm breit nehmen, dann entstehen nochmal 15cm mehr Platz in der Mitte. Dann werden es aber besser zwei Unterschränke in der Mitte.

Die Oberschränke (Hängeschränke) müssen nicht die gleichen Breiten wie die Unterschränke drunter haben. Die vertikalen Linien sehen sowieso nur auf der Planungszeichnung so direkt übereinanderliegend aus. Ich echt sind die US mit 60cm tiefer (in die Tiefe des Raumes gehend) als die OS mit ca 37cm, also verschiebt die Parallaxe die Linien sowieso.
Langer Rede kurzer Sinn: die OS sehen mit gleich breiten Türen harmonischer aus , z.B. alles 60er, oder 45er (als 90cm breite oder 45cm breite Schränke).

 

[menorca]

But that you collect that....

Nur das Foto!
Das Innenleben war ein Aha-Erlebnis für mich damals!

 

[bibbi]

Dünne Arbeitsplatten sehen nur gut aus ,wenn diese frontbündig ,also ohne Überstand geplant werden.
Ich würde daher eine 65er Arbeitsplattentiefe empfehlen damit Kochfeld und Spüle vernünftig passen.
Natürlich eine Spüle ohne Abtropfbecken,weil es besser aussieht ,mehr Arbeitsfläche schafft und es keine Kollision mit Abtropfe und Spülmaschine wg der geringeren Materialstärke gibt.

 

[kingofbigos]

Servus!

Ich wollte etwas ähnliches schreiben wie Bibbi unterschied: Gleich auf APL Tiefe 75cm planen und auch den/die Untschränke mit den Laden in der Tiefe bestellen, dass schafft deutlich mehr Stauraum und Arbeitskomfort.

@bibbi ich bin wie Du der Ansicht, dass die Platte frontbündig besser aussieht - Ausnahme wenn es wie hier eine eingesetzte Griffleiste ist, dann würde ich einen Überstand empfehlen.

Grüße

Rüdiger

 

[asenguen]

Hallo Zusammen,

danke für eure Ideen. Das mit den jeweils gleich breiten OS leuchtet mir ein. Ob ich den Ofen+Herd ganz nach rechts schieben bzw. die Spüle ganz nach links muss ich mir nochmal gut überlegen.

Jedenfalls lassen wir den Abtropfbereich weg und nehmen eine dünnere Platte (2-3cm)! Frontbündig macht Sinn, aber der Flur zwischen rechter und linker Küchenzeile ist <1m sodass es mit 75cm tiefen Unterschränke sehr eng wird...

 

[menorca]

Ne, nicht Spüle ganz nach links, sonder nur 15cm nach links, falls du von einem 60cm breiten auf einen 45cm breiten Geschirrspüler umschwenkst.

 

[asenguen]

Eine letzte Frage:

Welche Stärke der Arbeitsplatte würdet ihr uns empfehlen 2cm oder 2,5cm?

Macht das überhaupt einen Unterschied - natürlich bis auf den optischen?

 

[menorca]

Über die gesamte Plattenanlage macht das nicht einmal optisch einen merklichen Unterschied ... du hast die zwei Platten in der fertigen Küche ja auch nie im direkten Vergleich nebeneinander.

 

[bibbi]

Dünne Platten sind normalerweise etwas teurer.

 

[asenguen]

Danke für eure zahlreichen Antworten!

Mir ist nun aufgefallen, dass unser Wunsch-Kochfeld (Neff T56TT60N0 mit TwistPad) eine mindest Arbeitsplattenstärke von 30mm erfordert - immer noch schicker als die üblichen 4cm..

 

[mozart]

Hi,
ich würde bei der kurzen Platte mal einen 12 oder 20mm starken Quarkomposit mit preiswertem Unterbaubecken gegenrechnen lassen. Gegenüber 16mm Schichtstoff ist das je nach Dekor kein großer Kostenunterschied.
VG,
Jens

 

[asenguen]

Hallo Jens,

mit Quarkomposit meinst du Naturstein? Muss mann dann die 30mm Stärke nicht mehr einhalten?

 

[menorca]

Nein. Quarzkomposit fühlt sich an wie Stein, ist aber aus Steinmehl plus Farbpigmenten plus etwas Bindemittel unter hohem Druck hergestellt. Die bekannteste Marke ist Silestone .

Vorteil: Geschlossene Oberfläche, keine versteckten Spannungsfelder und -risse möglich, keine Überraschungen in der Optik, weil eben kein Naturmaterial. Flächen- und unterbündige Einbauten von Kochfeld und Spüle kein Problem.

Kannst du in meiner Küche, siehe Link unten, auf der Arbeitszeile sehen.