Arbeitsplatte Quarzkomposit

Harz

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Hallo, liebe Mitforisten,
wir liegen z. Zt. in den letzten Zügen mit unserer Küchenplanung und haben uns für eine APL aus Quarzkomposit entschieden. Ein Küchenstudio bietet uns Caesarstone an; ein anderes Lionstone (kommt aus den Niederlanden). Der Preisunterschied ist beträchtlich, nämlich 2.000 Euro.
Weiß jemand, ob es einen Qualitätsunterschied zwischen diesen beiden Produkten
gibt ?

Liebe Grüße
 

Hobby-Chef

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AW: Arbeitsplatte Quarzkomposit

Noch dazu habe ich einen Namen für Dich, bei Deinem KFB nach zu fragen, insbesondere Preisunterschiede:

Wenn Deine Entscheidung schon auf Quarzkomposit ist dann würde ich sagen ist die Wahl zwischen:
- Silestone (Mutterfirma Spanisch, Name weiss ich nicht mehr, kannst Du google) vs

- Ceasarstone (USA als Antwort auf Silestone, in den USA ein wenig günstiger als Silestone) vs

- Zodiaq v. Dupont (auch USA, Dopont, halt, und auch Erfinder von Corian )

Dazu, was ich aus eigenem Intesse auf dieser Seite gefunden habe:
Compare Counter Tops Materials

An APL Experten hier im Forum:
was könnt Ihr zu Zodiaq von Dupont sagen. Habe gestern beim schnellen Vorbeigehen Musterstuecke Granit u. Zodiaq in Schwarz, braun gepunktet gesehen und dachte der Zodiaq wäre ein Granit wie Nero Impala (gröbere Kristalle als Nero Assoluto mit weissen Kristallen drin) aber mit kleinen braunen Kristallen hier u. da verteil, halt, weil er schön glänzte wie der Granit nebenan. In dem Fall muss ich sagen, hat Zodiaq besser geschafft als manche Silestone, die ich gesehen hatte (habe auch nicht alle Farben davon gesehen), optisch der Natur zu anzunähern.

Viel Glück bei der Entscheidung!
H-C
 

racer

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Also,

Marktführer ist eindeutig Cosentino in Spanien mit Silestone . Über 50% des kompletten Quartz-Komposite Marktes werden von den Spaniern bedient. Sie produzieren über 3.000.000 qm des Materials. Nach Ihnen kommt dann lange nichts mehr..

andere Hersteller sind DuPont mit Zodiaq und Caesarstone aus Israel, sowie
diverse italienische Hersteller Quarella, Technistone usw...

Alle diese Materialien werden nach dem gleichen Schema F auf identischen Pressen produziert, da es nur einen Hersteller weltweit gibt, der die Rüttelpressen dafür produziert. Wer eine Presse hat, kann produzieren, davon sind aber nicht ganz soviele auf der Welt verteilt. Es gibt auch vermeintliche Hersteller, die nicht selber produzieren, sondern einfach bei anderen zukaufen und das Produkt mit ihrem Namen labeln...

Daher haben auch fast alle Produkte identische Rohplattenmaße 306 x 140 cm.
Einzige Ausnahme, Cosentino hat einige Pressen des Herstellers, welche größere Abmaßungen können 325 x irgendwas.. (ist mir gerade nicht bekannt)

Der qualitative Unterschied liegt in der Sortierung. Einige Hersteller geben jede gepresste Platte für den Markt frei, andere sortieren Platten mit größeren Pixelfehlern aus..

ein Pixelfehler ensteht, wenn bei einer strukturierten Platte unifarbene Flecken entstanden sind, da zuviele gleichfarbige Körner nebeneinander lagen..

Der, der sortiert und nur einwandfreie Platten auf den Markt gibt, hat somit mehr Ausschuß und ist teurer, kann aber für eine gewisse Qualität garantieren..

so verhält es sich...

übrigens, da die Materialien teilweise um die ganze Welt geschifft werden, gibt es auch noch ein zweites Qualitätsmerkmal: Die Lieferfähigkeit. Was nützt die schönste Caesarstonefarbe, wenn die Rohplatte in Israel steht und 15 Wochen Lieferzeit hat? Auch hier sind die Spanier mit 4 inländischen Zwischenlagern ganz weit vorne..

mfg

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AW: Arbeitsplatte Quarzkomposit

Wenn es nach mir ginge, würde ich auch einen Preisvergleich machen. Mal ehrlich, bei gleicher Qualitätsmerkmale, und ob ein kleiner Pixelfehler irgendwo ist oder nicht, aber wenn genug Preisunterschied vorhanden ist. Eine gute, grosse APL kostet auch viel in der Summe.

Aber das ist auch mein Problem mit einem Quarzkomposit bzw. man-made Kunststein APL. Man muss eine ganze Platte bestimmtes Masses über einen Händler beim Hersteller bestellen. Und wenn man mal noch ein kleines Stück dazu braucht oder an einer Stelle mal wieder verändern möchte, hat man ein Problem. Denn in der Herstellung werden ja Quarzmehl mit Resin als Bindematerial flüssig geschmolzen in eine Form gegossen und verhärtet. Beim Ersetzen oder gar Reparaturbedarf kann man bei einem Resin-haltigen Stück nur ein ganz neues Stück bestellen (wegen der vorgefertigter Form). Dies spreche ich aus eigener Erfahrung mit dem Cultured Marble im Bad (wurde total wie ein Naturmarmor geworben, weil sie in der Werbung das Wort cultured weggelassen hat u. wir waren darauf reingefallen). Eine winzige Delle haben wir und der lokale Baumarkt hat mir gleich gesagt, die ganze Waschbeckenkonsole darf neu bestellt werden. Reparaturmöglichkeit gibt es da nicht ohne, dass man etwas nicht sieht. Nach langem Google habe ich ein kleines Reparaturset dafür gefunden, das nur für Schäden unter 2 cm Durchmesse OK wäre. Für grössere Dellen gibt es wirklich nur, ganz neue Platte kaufen u. neu einbauen lassen - eben wegen Produktion mit Resin solcher Kunststeine.

Granit dagegen, wenn man eine Standardsorte nimmt, die man wieder finden kann, haben Experte Möglichkeit, auch stellenweise zu reparieren oder an einem Stück hier und da etwas zu machen so, dass das Ergebnis ganz einheitlich super aussieht und man keine ganz neue Platte kaufen muss. Dies ist auch ein Grund für meine Entscheidung zu Granit. Lokale Steinmetze gibt es auch überall in DE und gängige Granitsorten kommen überall vor.

VG,
H-C
 

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@Hobby Chef

die Quartz-Komposite-Platten werden unter hohem Druck gepresst (ca. 3 Tonnen auf den Quadratzentimeter). Gegossen wird da nichts. man kann sich das eher wie mit einem großen Backblech vorstellen. In der Tat verfestigt sich dann das 5-7% Bindemittel (Kunstharz) und füllt sämtliche Zwischenräume aus. Es sorgt dafür, dass die Platten gegenüber dem Naturstein absolut dicht sind und deutlich bruchfester.

Kleinere Macken in solchen Platten lassen sich reparieren und zwar nach genau der gleichen Art, wie man es bei Natursteinen auch versuchen würde. Es ähnelt dem Prinzip von Keramikfüllungen einsetzen beim Zahnarzt mittels UV-Lampe...

Größere Macken lassen sich sowohl bei Naturstein als auch bei Quartz-Komposite-Platten nicht zufriedenstellend reparieren.

Bei Naturstein kommt im übrigen natürlich das Kriterium "Natur" hinzu, gleiche Steine fallen natürlich nie gleich aus...

dies ist zwar aufgrund des 93 bis 95% Naturanteils bei den Quartz-Komposite-Platten auch nicht ganz auszuschließen, die guten Produzenten garantieren aber eine Farbgleichheit innerhalb der selben Charge.

mfg

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Stefan31470

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AW: Arbeitsplatte Quarzkomposit

So und nicht anders ist es, Racer. Anderslautende Behauptungen dürften deutlich interessengefärbt sein.

Wir haben uns nach intensiven (Preis-)Vergleichen für Silestone Volcano (strukturiert) entschieden und sind begeistert. Wobei: Preisunterschied von 2.000 € beim TE ? Muss ja eine riesige Küche gewesen sein...

Gruß
Stefan
 

Hobby-Chef

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AW: Arbeitsplatte Quarzkomposit

' interessengefärbt' gilt es auch nicht bei der Vermarktung u. Vertrieb v. Silestone genauso, obwohl es auch vergleichbare Produkte anderer Hersteller gibt, die zum Teil auch günstiger sind?

Ich spreche nur als Sicht einer Verbraucherin u. es ist natürlich für mich als Verbraucherin auch besser, von Fachberatern in Geschäften (ausser einer hat einen verbindlichen Lizenzvertrag mit einem bestimmten Hersteller u. darf keine andere Marke seinen Kunden mitanbieten), über verschiedene Alternativen verschiedener Hersteller sachalttral erläutert zu werden, welche Vor- u. Nachteile der Alternativen sind. Dies gilt auch z.B. beim Vergleich zwischen Silestone, Caesarstone, Zodiaq usw. Und dann soll es einem Verbraucher Freiraum gegeben werden, eine informierte Entscheidung zu geben :cool: .

VG,
H-C
 

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@hobby Chef

mir ist nun nicht ganz klar, wo Du mit dem letzten Beitrag hin willst...

Wir vertreiben derzeit Silestone und Okite und haben in der kürzeren Vergangenheit vertrieben: Zodiaq und Caesarstone... zudem haben wir ein abgespecktes Programm von preiswerteren Materialien...

da die Produktionsverfahren alle identisch sind, ist auch der Materialpreis eigentlich identisch, woher die dennoch bestehenden Preisunterscheide kommen, habe ich versucht oben zu erklären (aussortieren der fehlerhaften Rohplatten)

Warum wir Zodiaq und Caesarstone nicht mehr favorisieren ist auch einfach erklärt. Wenn wir eine Lieferzeit von 6 Werktagen garantieren wollen, dann müssen die Rohplatten kurzfristig lieferbar sein... es ist dann nicht nützlich, wenn die Rohplatten von Belgien 14 Tage mit dem LKW brauchen oder noch in Israel stehen und das Schiff in 4 Wochen in Hamburg anlegt...

das gibt häufig Ärger... der dann natürlich beim Konfektionär aufläuft, obwohl der rein gar nichts dafür kann...

also läßt man es lieber und verkauft, was lieferbar ist...

mfg

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Hobby-Chef

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Vielen Dank, Racer, für die ausführliche Erklärung der Hintergründe.

Mir entstand zugegeben der Eindruck, Silesstone wäre immer an der ersten Stelle genannt u. manchmal dargestellt als wäre es das beste Material. Wobei man sich schon fragt, ist es wirklich so u. hinsichtlich wegen welchen Merkmalen. Dann fragt man sich schon, ob es nicht darin läge, der Hersteller hätte es durch seine Vermarktungsstrategie geschaft, manche Händler durch einen exklusiven Vertrag an sich zu binden und somit andere Konkurenten aus dem Markt zu verdrängen. Dies ist keine Unterstellung u. ich bin auch nicht vom Kartellamt, sondern eine liberalisierte Verbraucherin, die gern eine Entscheidung informiert treffen möchte.

Nach meiner eigenen Erfahrung mit Kunststeinen (keinen Silesstone benutzt aber im Geschäft angeschaut) und Unterhaltungen mit APL-Fachberatern in meiner Umgebung, habe ich für meine neue Küche einen Naturstein gewählt. Persönlich mag ich u.a. lieber die natürlich vorkommene u. somit ungleichmässige Maserung einer Natursteinplatte auf meiner APL sehen. In manchen Märkten wird das Unikum eines Naturstücks favorisiert und somit dessen Preis bestimmt bis zum Teil hoch getrieben ohne, dass ihn immer die grundliegenden Qualität gerechtfertigt. Marktwirtschaftlich ist es manchmal leider so.

Aber schön, dass den Verbrauchern hier nähere Hintergründe auch mal erläutert werden.

VG,
H-C
 

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Qualitativ gibt es zwischen den Materialen Silestone, Zodiaq oder Caesarstone keinen Unterschied... alle gehören zu den Kandidaten, die fehlerhafte Platten aussortieren und keine "B" Ware in den Markt bringen...

einzig, wie schon gesagt, die Verfügbarkeit sowie sicherlich auch zu nennen, die Auswahl macht Silestone so interessant...

warum sich diese Kompositplatten so schnell am Markt verbreiten (schnell ist relativ, da die Platten in allen anderen EU Staaten deutlich länger auf dem Markt sind, als in Deutschland) ist auch schnell erklärt.

Viele Endkunden wollen zwar Stein, können aber nach der Lieferung mit natürlichen Merkmalen der Platte nicht Leben. Haarrisse oder kleine Einschüße sowie farbliche Abweichungen vom Muster werden dann häufig als Fehlerhaft oder "nicht dem Muster entsprechend" reklamiert... das führt immer zu viel Ärger, da es sich um natürliche Merkmale handelt und keiner, außer der Berg, dafür verantwortlich gemacht werden kann.

Viele dieser Reklamationen lassen sich mit den Kompositeplatten vermeiden. Sie sind dichter, sie fallen immer fast exakt so aus, wie das gezeigte Muster, sie haben keine natürlichen Haarrisse oder Einschüsse...

Wer mit den natürlichen Merkmalen einer Natursteinplatte leben kann, und diese sogar schätzt, wird sich wohl nie für eine Kompositeplatte entscheiden. Nur leider sagen viele Endkunden vorher immer, sie hätten gerne die natürliche Platte, reklamieren dann aber die Eigenschaften, die die Natur der Platte gegeben hat...

Ich kann verstehen, warum die Verkäufer dann lieber die Kompositeplatten verkaufen...

mfg

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Stefan31470

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AW: Arbeitsplatte Quarzkomposit

Tja, und dann sind Natursteine oft eben immer noch empfindlich gegen Stoß und Kratzer, Hitze, Säure und Verfärbungen...

Gruss
Stefan
 

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Naja, eine Stoß, Kratzer und Hitzeempfindlichkeit kann man bei Kompositeplatten je nach Oberfläche auch nicht ausschließen...

mfg

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Stefan31470

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Da bist Du natürlich eher der Fachmann, deshalb will ich mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Im "Durchschnitt" (wie soll man das ausdrücken ? Nach den Erfahrungen, die zahlreiche Bekannte, Familie, aber auch Forenuser gemacht haben...) scheint mir aber die Gefahr, auf empfindlichen Naturstein zu stossen, dramatisch höher zu sein als unter empfindlichen Kompsiteplatten zu leiden. Was nicht heissen soll, dass es nicht auch hochwertigen, sehr gut oberflächenbehandelten Naturstein gibt. Und eine sachlich hinterlegte Aussage "bei Naturstein xy mit z-Versiegelung geht man geringes Risiko oder ist gleich robust wie Komposit" habe ich noch nicht gesehen.

Deshalb scheint (!) mir für eine Küche, in der vor allem gearbeitet und gekocht werden soll, die aner dennoch auch optisch etwas hermachen soll, Komposit eher geeignet. Nicht mehr wollte ich ausdrücken.

Gruss
Stefan
 

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Kratzspuren (Abrieb vom Gebrauchsgegenstand) sind bei matten dunklen Kompositplatten das deutlich größere Problem als bei dunklen Natursteinen...

Hitzebeständigkeit ist bei Kompositplatten mit 250 Grad deutlich definiert, bei Natusteinplatten läßt sich diese nicht definieren, sie blüht aus oder reißt, wenn der Platte danach ist....

Stoßfest: Kompositeplatten haben einen Härtegrad von 7 nach Mohs. Das ist ebenso hart als dichte Natursteine... aber kaputt bekommt man natürlich alles...

Grundsätzlich bin ich aber bei Dir, das perfekte Material gibt es nicht, die Komposit-Platten kommen aber teilweise und je nach Farbe und Oberfläche dicht heran...

mfg

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