Arbeitsplatte - Material - Kochen / Heiße Töpfe?

Michael

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Es kommt nicht zuletzt auf die Säure an und wenn man bedenkt, dass Natursteine mit z.B. Flusssäure angeraut werden, dann ist es mit der Unempfindlichkeit nicht mehr so weit her. Essigsäure greift nicht direkt den Stein, sondern die enthaltenen Metalle wie Zinn oder Eisen an. Das führt zu Verfärbungen oder zu Glanzveränderungen, die nicht gewünscht sind. In so einem Fall spricht man eben von Säureempfindlichkeit.
Aus gutem Grund werden für Silikonarbeiten an Naturstein keine säurehaltigen sondern neutralvernetzende Silikone verwendet.

Auch die Imprägnierung (Steine werden in der Regel nicht versiegelt) kann säureempfindlich sein .
 

isabella

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Flussäure ist aber eine ganz ganz ganz andere Hausnummer und gehört nicht in einem normalen Haushalt bzw. in den Händen von Laien, zumal das auch Glas auflöst. Ich spreche von Essig-, Zitronen-, Phosphorsäure, also die Sachen, die in gewöhnlichen Lebensmitteln zu finden sind. Meine APL (imprägniert, allerdings ist die letzte Imprägnierung schon Jahre her) hält das alles seit mittlerweile 5 Jahre aus. Marmor, das ich aus vielen italienischen Küchen kenne, wäre längst stumpf.
 

racer

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Nochmal, liebe Isabella, es geht gar nicht darum, ob der Stein "angegriffen" oder "aufgelöst" wird,

es geht schlicht darum, dass die Versiegelungen durch Säure beschädigt werden und dadurch Flüssigkeiten in den Stein eindringen und dort austrocknen und somit final Flecken hinterlassen, die sich gar nicht oder nur mit extremen Aufwand wieder entfernen lassen.

Weil Natursteine nun einmal grundsätzlich offenporige Materialien sind, im Gegensatz zu Corian oder Quarz-Kompositen. Und das gilt laut meiner Erfahrung für alle Steinsorten, egal ob Granite, Quarzite, Kalksandsteine oder Marmorarten. Der eine halt ein weniger, der andere mehr, je nach Dichte des Material.

Das schränkt erst einmal die Funktion der Platte nicht weiter ein (sind ja nur Flecken), doch nur die wenigsten Kunden wollen wirklich mit dieser Art Patina leben... und daher kann man bei Steinen und auch bei Graniten grundsätzlich nicht von einer absoluten Säurebeständigkeit sprechen. Corian oder Keramikplatten sind deutlich säurebeständiger als sämtliche Natursteinsorten dieser Welt.

Natürlich könnte man eine unbehandelte Granitplatte nehmen und da Rotweinflaschen draufstellen, "bis der Arzt kommt". Jeder Rotweinfleck wird aufgrund der Kapilareffekte bis zu einem cm in den Stein einziehen und Flecken hinterlassen. Das macht den Stein grundsätzlich nicht gebrauchsunfähig, sieht aber mit der Zeit echt "mies" aus... daher werden Natursteinplatten grundsätzlich versiegelt und diese Versiegelungen reagieren halt auf Lebensmittelsäuren sehr empfindlich.. und daher kann man nicht von einer generellen und absoluten Säurebeständigkeit reden. Wer das sagt, produziert Reklamationen.

Zumal, wenn die Versiegelung erst einmal angegriffen ist, ziehen alle Flüssigkeiten in den Stein ein und Tinte z.B. gibt dauerhafte bunte Flecken die im Gegensatz zu den meisten organischen Flecken mit der Zeit auch nicht verblassen werden..

mfg

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martin

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Da muss ich jetzt aber mal korrigierend eingreifen.

Natursteine werden üblicherweise imprägniert. Diese Imprägnierung dringt in den Stein, wie oben schon beschrieben, ein und macht ihn unempfindlich gegen alle möglichen Flüssigkeiten.

Versiegelungen sind immer Schicht bildend und verändern mehr oder weniger die Farbe des Steines und sind deshalb nicht wirklich geeignet für Natursteine.
 

racer

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gut Martin, einigen wir uns auf Imprägnierung ! ... wir wissen ja, dass wir beide das Gleiche meinen..

wobei dabei zu erwähnen ist, dass Imprägnierungen den Farbton eines Steins natürlich auch verändern. Imprägnierte Steine sind häufig deutlich dunkler als der unbehandelte Stein... nicht umsonst, werden Steine immer bei entsprechender Mustertafelanschau befeuchtet, weil man erst dann sieht, wie die Platte fertig impgrägniert wirklich aussehen wird...

Gruß

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martin

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Eine gute Imprägnierung verändert die Farbe des Steines nur so lange sie noch nicht durchgetrocknet ist. Danach sind Farbänderungen allenfalls mit einem Spektrometer nachweisbar.
 

racer

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Martin, das mag ja für polierte Steine durchaus zutreffen, aber poliert will ja keiner mehr.

Eine rohe sandgestrahlte oder geflammte Oberfläche wird durch ihre Imprägnierung dunkler.. ich schaue mir zusammen mit unseren Endkunden mehrere male im Jahr die Rohtafeln für die Unique Küchenblöcke bei unserem Vorlieferanten an, zudem kennst Du meine Vorgeschichte bei Strickmann. Das Endergebnis bei diesen rauheren Oberflächen siehst Du nur, wenn Du vorher Wasser drauf gibst, erst dann zeigen diese Oberflächen, wie sie am Ende aussehen werden..

Gruß

Racer
 

martin

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Ich habe meine diversen Natursteine, teils poliert, teils matt geschliffen, teils geflammt hier in und am Haus mit Lithofin (es gibt auch noch einige wenige ähnlich gute Mittel) imprägniert und es hat keine mit bloßem Auge erkennbare Farbdifferenzen gegeben. Wichtig ist dabei natürlich, dass überschüssige Imprägnierflüssigkeit (also das, was nicht mehr in den Stein einziehen kann) sorgfältig entfernt wird. Trocknet dieses überschüssige Material auf dem Stein ein, bildet es eine Schicht ähnlich einer Versiegelung auf dem Stein mit entsprechender Farbveränderung. Bei stark saugenden Steinen, wie z.B. Granuliten muss der Imprägniervorgang meist mehrmals wiederholt werden.

Gibt es beim Imprägnieren wahrnehmbare Farbänderungen, ist entweder das Mittel nicht optimal oder die Verarbeitung desssen nicht sorgfältig genug.
 

racer

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Martin, kann es denn wohl sein, dass Deine verschiedenen Natursteine schon imprägniert waren...? Dann werden Sie sich wohl auch nicht mehr verändern...

Die Rohtafeln beim Vorlieferanten sind jedenfalls komplett unbehandelt und zudem natürlich vom Sägen noch sehr "staubig" und die rauhen Oberflächen zeigen daher ihr "wahres Gesicht" erst nachdem man diese ordentlich nass gemacht hat...

Gruß

Racer
 

martin

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Lediglich der Bianco Cristall von Strickmann war wahrscheinlich leicht imprägniert, wenn ich das Saugverhalten bei meiner Imprägniererei vergleiche mit dem Saugverhalten eines garantiert nicht imprägnierten Bianco Cristall.

Beim (kanadischen) Blue Eyes ist auf Grund der minimalen Saugfähigkeit des Steines eine sichere Beurteilung von eventueller vorherigen Imprägnierung mit bloßem Auge nicht möglich.

Alle anderen Steine sind laut Lieferantenaussage unimprägniert gewesen, was das Saugverhalten eindeutig bestätigte.

Je nach Stein erscheint eine gewässerte Rohplatte aber auch wesentlich dunkler als nach Bearbeitung.
 
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