APL aus Keramik - Dicke?

Hotelovely

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Guten Tag,

in unserer neuen Küche wurde eine Keramikplatte eingebaut.

In der AB des Küchenhauses ist angegeben "Arbeitsplatte : Keramik 20mm" und weiter unten noch Modell und Farbe und der Preis mit ca. 5.000,00 Euro.

Als die Platte geliefert wurde, meinte man Mann erst, es ist die falsche, denn das schwarze Keramik beträgt nur 6mm, der Rest auf 20mm ist mit einem weißen Glasfaser-Unterbau "aufgefüllt".

Nun hätten wir gerne eure Meinungen und Erfahrungen, ob dies bei Keramikplatten wirklich so Standard ist? Wir haben uns eine massive 2cm dicke Keramikplatte vorgestellt.
 

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Nice-nofret

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Es gibt verschiedene Dicken, die 'dünnen' haben einen Unterbau - soweit so normal.

Wir wissen nicht, was euch im Küchenstudio gezeigt wurde; wenn euch eine 2cm dicke vollkeramik platte gezeigt wurde, dann ist die gelieferte natürlich nicht die Richtige; wir wissen allerdings auch nicht, was ihr unterschrieben habt in der Auftragsbestätigung.
 

Fernblau

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@Hotelovely, leider ist euch so ziemlich genau das Gleiche passiert wie uns. Wir hatten lediglich das Glück, es früher zu bemerken. Wir haben in 3 Planungs- und Verhandlungsterminen immer von einer massiven 20mm Dekton -Platte gesprochen und den Vertrag diesbezüglich nach bestem Wissen unterschrieben. Genauso stand es nach unserer Lesart auch im Vertrag. Erst eine gute Woche später, nachdem ich den Vertrag vielleicht zum dritten Mal durchgelesen und alle Positionen geprüft habe, bin ich auf die Idee gekommen, die Typbezeichnung der 20mm-Platte mal zu Googlen und den Plattenlieferanten herauszufinden (stand natürlich nicht im Vertrag). Nach etwas "Forscherei" war klar, dass auch in unserer Bestellung eine aufgedoppelte 8/12-Platte enthalten war. Ich war ziemlich sauer, der KFB erinnerte sich glücklicherweise noch an die Absprache und das Thema konnte in unserem Sinne auf Kosten des Studios geklärt werden. Im Nachhinein habe ich mich dazu entschlossen, das Ganze als ein Versehen abzuspeichern. Wegen des Seelenfriedens, weil ich ansonsten mit unserer Abwicklung/Montage sehr zufrieden war.


So, das hilft Dir jetzt aber nicht weiter. Ihr müsst in die Klärung mit dem Studio gehen. Die untergebaute Variante ist m.E. nach kein "Standard", sondern eine Möglichkeit der Auslegung. Die andere wäre durchgehende Keramik, wie Vanessa das beschrieben hat. Das Musterstück vor Ort wird wahrscheinlich kein 20mm-Material gewesen sein. Die sind meistens nur 6-8mm. Mit genügend Energie zum Haare spalten hilft Dir nicht einmal die Aussage "massiv". Denn massives Material ist eure Platte ja. Oder besser ein Mix zweier massiver Materialien. "Monolithisch" wäre besser aber wer schreibt so etwas schon in den Vertrag?
Meine Prognose ist, dass am Ende Aussage gegen Aussage stehen wird und ihr es schwer haben werdet, die aus eurer Sicht zugesagte Variante einklagen zu können. Selbst ein eingeräumter Nachlass sähe hier wie ein Eingeständnis eines Fehlers aus. Viel Glück.

Wenn man auf die sehr dünne APL-Optik steht, sind 8mm Keramik und ein an den Kanten zurückgesetzter Unterbau eine schöne Variante. Für die Industrie ist diese Variante trotz des Hinterklebens mit der Trägerplatte günstiger, weil sowohl teures keramisches Material als auch (teure) dicke Schnitte eingespart werden.
 

bibbi

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Wie man auf den Bildern sieht,wäre die Vorderkante aber dann uni und nicht im Dekor.
Das ist gerade bei sehr gemusterten Dekoren nicht schön.
Wenn auf der Vorderkante auch das Plattendekor sein soll,muss auf Gehrung gearbeitet werden.
Preislich ist das kaum ein Unterschied.
Der Laufmeter mag evtl etwas günstiger sein allerdings sind zusätzliche Seiten oder Sichtkanten
deutlich teurer bei den Gehrungskanten, als eine schlichte Fase bei Vollmaterial.
Und wenn bei den Platten mit Gehrungskante alles komplett mit Hartschaum unterfüttert ist hebt es sich preislich wieder auf.
Ausschnitte ,Bohrungen etc kosten das Gleiche.
Ich hätte das genauso gemacht,die massive Variante plane ich nur bei dunklen ruhigen Platten,
wo der Farbunterschied dann nicht auffällt.
 

Fernblau

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Ich finde es wichtig, dem Kunden gegenüber deutlich zu kommunizieren, was hier gerade geplant wird. Nicht jeder folgt jeder Empfehlung, zumindest aber ist es wichtig zu wissen, in welche Richtung es gerade geht. Gehrungskante ist eben keine massive Platte, sondern eine Verblendung. Das einheitliche Dekor zeigt hier bereits, dass es sich um eine gebaute Ausführung handelt. Viele mögen das. Wer sich durchgehend massiv wünscht, weiß aber ggf. auch warum. Mündige Kunden mögen Transparenz.

Die Schnittkante von keramischen Werkstoffen sieht im Übrigen auch nicht unbedingt "uni" aus. Zumindest bei unserem Dekton ist das so. Man sieht die Maserung und die Einschlüsse im Material. Sie sehen im Stirnschnitt lediglich anders aus: Alles, was auf der Oberfläche flächig wirkt, ist auf der Schnittfläche klein und eher punktförmig (das Bild zeigt die Schnittkante von Dekton Kreta). Für uns eine klare, schlichte Form, den Werkstoff auch in seiner Tiefe zu wirken zu lassen.
 

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bibbi

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Dekton ist ein aufgeschüttetes Material mit durchgängigen Maserung und Strukturverlauf,der auch im Kantenbereich sichtbar ist.
Bei Keramik wird ein Dekoroverlay vorm Brennen aufgebracht.
Hier geht es aber um Keramik.
 

Fernblau

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Stimmt, aus dem Grund hatte ich auch 'keramische Werkstoffe' geschrieben. Dekton ist trotz seiner Besonderheit der Beimengung von Glas und Quarz ein solcher. Cosentino hätte vielleicht gern eine eigene Werkstoffklasse daraus gemacht. Soweit ist es jedoch (noch) nicht...
@Hotelovely , was gedenkst Du im konkreten Fall zu tun?
 

Hotelovely

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Vielen lieben Dank für eure Eindrücke! Wir werden nun wohl nicht weiter versuchen, die in der AB schriftlich festgehaltene 200mm Keramikplatte wörtlich zu nehmen. Nur der erste Eindruck der neuen Platte hat uns doch etwas zweifeln lassen.
 

Fernblau

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200mm Keramik! Das ist mal 'ne Ansage...:2daumenhoch:
(jetzt bloß nicht korrigieren, wie stehe ich dann da? :-[)

Toi toi & auf dass ihr mit dem "Ist" glücklich werdet. Ich rede mir das selbst immer mal ein:
Es ist nur eine versch-ss-ne Arbeitsplatte (oder Küche, Auto, Wohnzimmerschrank, whatever...). Wieviel Lebensglück will man da dranhängen?
 
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