Anzahlung und Wunsch Bankbürgschaft

klaus123

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Hallo zusammen,

wir benötigen auch gerade eine neue Küche und haben 2 Küchenstudios sowie ein %Schlacht Dingens besucht um uns schlau zu machen.

Es wurde jeweils ein Angebot erstellt - naja wir haben einen Preis bekommen ohne Details - ok ist sicher so üblich.
Zahlungsmodalitäten - Anzahlung teilweise bis zu 80% - Ist sicher nicht üblich - jedenfalls kenne ich sowas nicht.
Frage nach Bankbürgschaft - Der Wahnsinn wie man sich da angegriffen gefühlt hat. Wir bestehen schon soundso lange.....

Uns war das eine Lehre. Wir haben unsere Zeit nicht gestohlen und haben noch bevor jemand uns etwas zeigen konnte bereits nach den Zahlungsmodalitäten gefragt. Nach 3 Versuchen haben wir das aufs telefonische beschränkt. Das Ergebnis hat uns ernüchtert.

Selbst eine einfache Frage Vorauszahlung gegen Bankbürgschaft konnte telefonisch nicht immer geklärt werden. Vor Ort läßt sich das besser besprechen. Unverständnis.

Auf der einen Seite jammern und Umsatzeinbussen, es geht uns an die Substanz, wir wissen nicht wie ich meine Firma weiter am laufen halten soll, Kurzarbeit angeordnet und Entlassungen stehen an, Insolvenzrecht ausgesetzt,....
und dann bei einem anstehendem Auftrag auf eine Anzahlung ohne Bankbürgschaft bestehen.

Ich werde jedenfalls weiter mit einem Campingkocher auf dem Balkon kochen bevor ich einer, selbst alteingesessenen Firma, auch nur einen Cent ohne Bankbürgschaft gebe. Insbesondere das ausgesetzte Insolvenzrecht liegt mir da sehr im Magen. Wie groß wird dann die Jammerei werden wenn es einen "Großen" in der Möbelbranche erwischt. ThomasCook läßt grüßen. Da war trotz Versicherung nichts zu holen.

Ist sowas mittlerweile üblich? Komme ich nur auf diese Art an eine Küche?
 

Nice-nofret

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Deine Anfrage nach einer Bankbürgschaft ist total normal und üblich und berechtigt. Wir empfehlen ebenfalls dieses Vorgehen.
 

SuseK

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Dort, wo wir unsere Küche gekauft haben, wurde keine Anzahlung gefordert. Der Betrag musste vor dem Einbau da sein. Man konnte also kurz vorher überweisen oder das Geld bar auf den Tisch legen.
 

klaus123

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Danke euch, dann suche ich mal weiter.
Vermute wegen Corana ist alles etwas anders.
 

isabella

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Ich habe seinerzeit höflich nachgefragt, Anzahlung 30% mit Bankbürgschaft kein Problem.
 

klaus123

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Naja, auch wir Verkäufer können riechen, wenn ein Kunde ein
Verstehe die Anrwort zwar nicht aber als Info nicht schlecht. Küchenverkäufer sind also ein elitärer Kreis. Sagt ihr das den Interessenten auch ins Gesicht oder ist dann die Gier ein Geschäft zu machen größer? Nun verstehe ich auch warum keine Bankbürgschaften ausgestellt werden. Ich dachte doch glatt man kann damit die Insolvenz auf Kosten der Käufer etwas abmildern. Ist doch im Augenblick nicht strafbar. Nun weiss ich dass es am Besuch eines Möbelhauses lag. Hab ich das nun richtig verstanden?
 

Wolfgang 01

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Ist doch im Augenblick nicht strafbar.

Das ist so nicht richtig. Da solltest du dich besser informieren.

Es bleibt dir überlassen wo du kaufst und zu welchen Bedingungen. Es wird ein Vertrag geschlossen und der sollte schon für beide Seiten passen.
Ich würde keinen Vertrag schließen wollen, der mir nicht zusagt.
Entweder passt es, oder nicht.

%Schlacht Dingens

Ich habe das noch nie gerochen....zumindest kann ich mich nicht daran erinnern. Aber böse oder überheblich ist das von Rüdiger sicherlich nicht gemeint...

Kleines Fachgeschäft bedeutet auch nicht immer das alles glatt läuft, Großfläche muß nicht unbedingt schlechter sein.
 

Nice-nofret

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Einfach freundlich nach den Zahlungsbedingungen fragen und bei der erwähnung von einer hohen Anzahlung antworten mit: gar kein Problem - eine Bankbürgschaft ist für Sie sicher auch kein Problem.
 

Wolfgang 01

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Es besteht ja auch die Möglichkeit, dass der Kunde eine Bankbürgschaft bringt.
Zahlung der Küche nach Fertigstellung.
Ist auch eine Möglichkeit.
Der Kunde kann ja auch "Pleite" gehen...und dann?

Das hatten wir auch mal... allerdings hat keine Bank für den Kunden bürgen wollen:rolleyes:
 

kingofbigos

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Servus.

Also deinen letzten Beitrag verstehe ich überhaupt nicht.

Was ich aber spüre ist eine gewisse Kampfbereitschaft ("Schlacht" "elitär" "Gier" ???)

Leute, die in so einer Haltung kommen, sehen mich als Gegner und nicht als Partner.

Darum sind die Aussichten auf ein Geschäft gering, und zwar aufgrund der Haltung des "cleveren" Küchenkäufers.

Die Sache mit der Bankbürgschaft wird doch in diesen Schulungen vermittelt, darauf kommt doch kein Kunde von allein.

Warum soll ich meine Zeit damit verschwenden? Ich will ein Projekt realisieren und keinen Krieg führen.

Grüße Rüdiger
 

klaus123

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Naja,

"Kampfbereitschtaft" wenn man eine legitime Frage stellt? Liegt mir nicht. Ich kläre das immer in normalem Ton. Es ging und geht nur um die Bankbürgschaft und warum die keiner geben will.

Sie" riechen" das ja. Ich habe das äußerst negativ aufgefasst auch Personen mit denen ich darüber gesprochen habe. So wird man stigmatisiert. Hatten wir doch schon einmal in D als es hieß kauft nicht bei .... sonst..... Sowas will ich nicht haben darum reagiere ich hier auch kompromisslos.
Du warst dort also keine Bankbürgschaft. So habe ich es aufgefasst.

"cleveren" Küchenkäufers - was soll so eine Anspielung? Wenn man eine Bankbürgschaft will ist man clever? Ich habe gelernt alle wollten nur sofort eine Unterschrift. Beratung danach.

"Kommt keine Kunde von alleine" - Welches Bildungsniveau haben denn Ihre Kunden? So etwas ist üblich. Wird sogar bei Mietverträgen so gehandhabt wenn der Mieter kein Geld hat die Kaution zu hinterlegen. Dies ist gängige Praxis.
Vor allem zur jetzigen Zeit da das Insolvenzrecht ausser Kraft gesetzt worden ist und damit jeder eine Vorauskassenrechnung stellen kann obwohl er genau weiß dass er nicht liefern kann und der Kunde sein Geld nicht mehr wiedersieht. Bei geltendem Insolvenzrecht würde so etwas kaum einer machen aber jetzt mit Sicherheit schon.

Schulungen zur Bankbürgschaft? Ich habe studiert. Das ist Grundwissen. Selbst ohne Studium setze ich dieses Wissen voraus.
Leider nicht bei allen wie man bei den Schuldnerberatungen immer wieder sieht. Die kennen weder das Wort noch die Bedeutung. Darum sind die auch überschuldet.

Ich frage generell aber einer gewissen Summe nach einer Bankbürgschaft bei geforderter Vorauskasse. Sie werden sich wundern wie viele dann auf einmal auf Rechnung liefern, Bonität sollte aber vorhanden sein.

Mit einer Aussage gehe ich mit Ihnen konform aber nicht mit Ihrer Ausdrucksweise. Kein Geschäft ohne Bankbürgschaft. Auch nicht wenn man einen sogenannten Vorvertrag unterschreiben soll. Entweder es ist alles geklärt oder nicht. Wenn nicht kein Vertrag auch kein Vorvertrag. Meine Haltung ist einfach zu erklären: Bankbürgschaft.

Bei einem Küchenstudio hat der Chef ein Telefonat angenommen und die Beratung unterbrochen ohne etwas zu sagen. Es ging um eine Lieferung die er noch nicht erhalten hat und er fragte in meiner Anwesenheit "oder liegt es an etwas anderem". Da klingeln doch alle Alarmglocken oder? Diese Frage und die Tatsache seinen Kunden wegen einem Telefonat stehen zu lassen.

@Wolfgang 01
" Das hatten wir auch mal... allerdings hat keine Bank für den Kunden bürgen wollen "
Klar macht das keine Bank die kann das gar nicht und vor allem darf sie das gar nicht. Der Kunde muß
a) keine Vorleistung erbringen die abgesichert werden kann nach geltendem Recht
b) kann und darf er sein Vermögen anderweitig verwenden und später wieder auffüllen. Darauf hat die Bank keinen Einfluss und darf auch keinen Einfluss haben.
c) und folgende siehe Bankenrecht.
Damit erklärt sich warum das keine Bank macht.
Die Firma die Vorauskasse will muß aber die vorab geleistete Zahlung zurücklegen und darf diese nicht anderweitig verwenden. Da dies in der Praxis aber kaum möglich ist springt die Bank mittels einer Bankbürgschaft ein.
Für so etwas ist die Schufa, Creditreform, Bürgel und Infoscore da. Hier liegen Sie mit einer geforderten Bankbürgschaft komplett daneben.

Ich sehe aber hier ist ein großer Widerstand gegen eine Bankbürgschaft. Es wird sogar versucht Sachverhalte die gesetzlich geregelt sind umzukehren.

Entschuldigt meine Frage hier im Forum.

Ich habe es nicht eilig und bin recht genügsam. Als Alternative habe ich ja noch die Möglichkeit Tischgeräte ala Tischbackofen, tragbares Kochfeld, netter kleiner Tischgeschirrspüler und Küchentisch wie zu Studiumzeiten zu erwerben oder immer Essen gehen. Würde meiner Frau sicher auch gefallen. Hoffentlich ist irgendwann das mit dem Corona vorbei und die Menschen sind wieder entspannter.
 

racer

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bei einem guten Händler sollte reinweg gar nichts dagegen sprechen, eine Bankbürgschaft bekommen zu können, wenn er im Gegenzug 80% Anzahlung mit Auftragserteilung wünscht.

Im Gegenzug sollten aber bitte auch Endkunden nachvollziehen können, dass in Zeiten verkürzter Privatinsolvenzzeiten genügend "Papenheimer" draußen rumlaufen, die einfach mal so Sachen bestellen, in dem Wissen, die nie bezahlen zu wollen. Und individuell geplante Küchen verkauft man seltenst zweimal.. daher sind Anzahlungen leider ab einer gewissen Summe für den Händler die gesündere Entscheidung.

Am Ende sollte es immer ein Geschäft unter Partnern sein, das wäre das Optimum. Ich könnte ein Gezetere und Gehadere eines Händlers auch nicht nachvollziehen, nur wegen einer so einfachen Frage. Wer fordert, muss auch anbieten können.

Gut situierte Händler gibt es genügend und viele werden sicherlich auch bereitwillig eine entsprechende Bürgschaft besorgen können. Das man das am Ende nicht für kleine Summen macht, da der Aufwand doch recht hoch ist, sollte aber auch klar sein.

Übrigens kann ich jedem Endkunden nur empfehlen, falls er sich über die wirtschaftliche Situation des Küchenhändlers unsicher ist, mal in den elektronischen Bundesanzeiger zu sehen. Alle Kapitalgessellschaften (also auch GmbH´s) müssen dort Ihre Bilanzen veröffentlichen.

mfg

Racer
 

AurelieS

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Wir haben/werden bezahlen:

0% bei Auftragsvergabe (= reine Sicherheit für das Studio, dass wir tatsächlich bei ihm die Küche nehmen werden, damit wir die Installationspläne bekommen für die das Studio dann anscheinend haftbar ist)
30% wenn die Küche beim Küchenhersteller bestellt wird
30% wenn die Küche eingebaut wird
40% bei Abnahme

Finde dieses Vorgehen fair für beide Seiten. Es zeigt für mich, dass es auch Studios neben den professionellen Abzockern gibt.
 

Wendy

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Ich denke, in der Küchenbranche (und bei weitem nicht nur bei den großen Möbel-Rabattschlacht-Häusern) liegt durchaus eine Menge im Argen – ich sage nur „intransparente Preise“.

Ich finde absolut nichts verwerfliches daran, eine Bankbürgschaft (um genau zu sagen – eine Vertragserfüllungsbürgschaft) zu verlangen, wenn man mit einem größeren Betrag in Vorleistung geht.

Ich finde auch nichts verwerfliches daran, wenn ein Kunde mehrere Angebote einholt. Wenn ich ein Auto kaufe, gucke ich mir auch mehrere Modelle an. Glaubt hier jemand, daß ein Opel-Autoverkäufer beleidigt zurückzieht, wenn ich erwähne, daß ich mir auch Ford-Autos angeguckt habe? Der zuckt im übrigen auch nicht, wenn ich erwähne, daß ich auch über Re-Import nachgedacht habe. Das sind Befindlichkeiten in der Branche, die ihresgleichen suchen.

Insolvenzen sind nicht so weit von der Hand zu weisen – kein Kunde kann beurteilen, wie die Finanzsituation dieses konkreten Händlers aussieht. Man sei so und so lange am Markt sagt gar nichts aus – es sind auch schon jahrhundertealte Unternehmen bankrott gegangen.

Bei einem Anzahlungswunsch von 80 % sind wir gerne mal im Bereich eines Kleinwagens – und das Geld wäre im Falle einer Insolvenz ziemlich sicher „rückstandslos verschwunden“.

In dem Moment, in dem der Kunde bereit ist, 80 % des Kaufpreises als Anzahlung hinzulegen, ist wohl kaum noch davon auszugehen, daß er insolvent wird (bzw. hat der Händler den Warenwert ja erhalten und ist auf der sicheren Seite). Der Händler hat also nichts mehr abzusichern - die Küche ist letztlich bezahlt. Die offenen 20 % decken vermutlich die Einbaukosten ab.

Da braucht der Händler keine Garantie mehr vom Kunden. Wohl aber der Kunde vom Händler.
 

Fernblau

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Hier meine 2Cents zu dem Thema, weil es für mich/uns gerade aktuell ist (Lesezeit etwa 5min):

Wir haben uns für eine neue Küche bei mehreren Studios eine Planung eingeholt, sind mit ihnen in die sachliche detaillierte Durchsprache gegangen und haben Konditionen verhandelt. Durchweg, sowohl beim großen Möbelhaus als auch bei den kleineren Studios haben wir hier eine begeisternd hohe Qualität bei Beratung und Verhandlung erlebt. So hoch, dass es mir als Kunde wirklich leidtut, die Absagen zu erteilen. Für jeden einzelnen Berater stecken mind. 5-6h in unserem Projekt: Telefonate, Auskünfte bei den Lieferanten einholen, Rückfragen beantworten, etc. Drei von vier gehen jetzt leer aus. Ich kann akzeptieren, dass derjenige, bei dem ich letztlich abgeschlossen habe, diese („vergeblichen“) Aufwände (die er ja bei anderen Kunden auch hatte) bei mir irgendwie einpreisen muss. Das muss man nicht mögen und letztlich verhandle ich auch hier bis zum bitteren (nein: guten) Ende, aber jemand anderes als der Käufer unter Vertrag bezahlt halt nicht für Beratungsleistung, Ausstellung, Miete, etc.

Das war etwas „off-topic“, spiegelt aber meine Einstellung zu dem ganzen Geschehen wider: Offenheit, Vertrauen und Fairness sind für mich immer noch die Währung, die ich hier am Liebsten einsetze und auch in den allermeisten Fällen wiederbekomme. Für die anderen Unwägbarkeiten, die ja für gewöhnlich niemand absichtlich herbeiführt, gibt es Verträge.

Ich weiß nicht, ob jemand von euch eine Bankbürgschaft, von der hier ja so oft die Rede ist, jemals wirklich „ziehen“ musste. Mir ist es in der Tat bei unserer ersten „richtigen“ Küche vor etwa 20 Jahren so ergangen: Zwischen Planung und Ausführung lagen 6 Monate (Neubau) und mir war der lange Zeitraum zwischen Anzahlung und Leistungserbringung auch sehr suspekt. Küchenstudios kommen und gehen (leider). Mein Angebot damals war die Verdopplung der gewünschten Anzahlung gegen eine Absicherung über die Bankgarantie. Große Diskussion mit dem Chef des Studios von wegen „Hatten wir ja noch nie; Was soll da schon passieren, usw.“, freundliche Festigkeit meinerseits ;-), letztlich Akzeptanz des Händlers. Zähneknirschend.

Es kam, wie es kommen musste, der Aufbautermin nahte, Anruf des Küchenstudios mit

„…einer guten und einer schlechten Nachricht…“.
„Die Gute zuerst bitte.“
„Nächste Woche bauen wir Ihre Küche auf.“
„Prima, jetzt die Schlechte.“
„Na ja, wir sind in Insolvenz und Ihre Küche ist die einzige, die wir noch aufbauen.“
„Hm. Wie komme ich denn zu der Ehre?“
„Na Sie haben doch die Bankbürgschaft. Und bevor Sie die ziehen, kümmert sich der Insolvenzverwalter persönlich darum, dass Ihre Küche noch aufgebaut wird (Stichwort Schadensminimierung ;-))“
„Was wäre denn jetzt passiert, wenn ich keine Bürgschaft im Schubfach gehabt hätte?“
„Dann hätten Sie sich ein oder zwei Geräte aus unserer Ausstellung aussuchen dürfen…“

Bingo. Meine Geräte hatte ich natürlich längst selbst beschafft, sie standen im Haus bereit zum Einbau. Die Anzahlung wäre für mich praktisch komplett verloren gewesen.

Heute, zwanzig Jahre später, hat jeder meiner aktuellen Gesprächspartner bei der Küchenplanung diese Geschichte sofort verstanden und hatte volles Verständnis für meine Situation. Ich finde es jedoch immer auch gut, sich die Schuhe des Gegenübers zumindest mal für eine kurze Zeit anzuziehen und damit ein paar Meter zu laufen: Danach ist das Ausstellen der Bürgschaft für einen rel. geringen Betrag (ja, für eine Bank ist ein vierstelliger Betrag leider gering), die Gebühren, das zwangsläufig damit verbundene Erhöhen der Kreditlinie für den Händler… sagen wir mal… zumindest lästig. Wir haben in allen Fällen eine Lösung dafür gefunden. Ich kann das berechtigte Interesse des Händlers nach Sicherheit genauso verstehen, wie ich seine Akzeptanz meiner Situation erwarte. Klar lautet das Grundprinzip „Geld gegen Ware“ aber eine frei geplante Küche ist bei Ausfall des Käufers praktisch unverkäuflich. Bei mir lief es immer darauf hinaus, dass ich Gehaltsnachweis und Schufa-Selbstauskunft angeboten hatte, die Händler jedoch von sich aus auf Vertrauen gesetzt und den Vertrag mit mir/uns ohne Anzahlung abgeschlossen hätten/haben. Und genauso, wie ich jetzt erwarte, eine wirklich schöne Küche zu bekommen (so schön sie halt nach unserer Planung/Auswahl sein kann :rolleyes::-)), kann der Händler auf meine zuverlässige Zahlung setzen.

Taktisch fand ich es (nach meiner ganz persönlichen Meinung) immer klüger, ein Planungsgespräch wirklich mit den Planungsideen zu beginnen, zu schauen, wie die „Chemie“ so ist und sich Gesprächsbeziehung und Ideenfluss entwickeln. Wenn das nicht passt, frühzeitig beenden. Hier mit Zahlungsbedingungen zu starten, wäre nicht meins. Genau so, wie ich den „attraktiven“ Geschäftspartner suche, möchte ich auch als Kunde attraktiv sein. Und das ist man halt nicht unbedingt bei der Eröffnungsvariante „Bankbürgschaft her oder ich bin raus“. Aber einen „attraktiven“ Kunden, mit dem man in vielen Stunden eine gute Planung erarbeitet, viele Ideen investiert und vielleicht sogar den Preis sauber endverhandelt hat, wegen ein paar Prozent Anzahlung ziehen zu lassen, das macht kaum ein Händler. Bei mir genau null von vier.

Finale Aussage meines jetzigen aktuellen Vertragspartners dazu:

„Herr ‚Fernblau‘ , an Ihrer Küche habe ich keine Vorab-Kosten. Sie können bei Lieferung zahlen."
Ich: „Ich würde Ihnen für Ihre bisherigen Aufwendungen gern 1000 Euro anzahlen“.

Deal. :cool:

(Wow, fast 6% als freiwilliges Risiko. Ich möchte den bisherigen Aufwand anerkennen, muss ja mein Pleite-Trauma auch irgendwie mal bearbeiten und will auch nicht immer so ein Sicherheitsspießer sein.:rofl:)
 
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