Anzahlung bzw. Bezahlmodelle

RikeH

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Hallo zusammen!

Wir haben über das Forum schon viele nützliche Informationen bekommen, die wir gut in unsere bisherigen Planungen einbauen konnten. Nach zwei Anläufen in anderen Studios liegt uns aktuell ein Angebot eines eher kleinen Küchengeschäfts für eine Bauformat -Küche vor, die in mehreren Gesprächen dort zusammengestellt wurde. Der Preis von rd. 14.000 Euro inkl. Geräten erscheint uns einigermaßen ok, allerdings können wir die beiden vom Berater vorgeschlagenen Bezahlmodelle nicht richtig einordnen. Dies bezieht sich insbesondere auf die Frage, ob die prozentuellen Anteile und Zeitpunkte der Zahlungen marktüblich oder ggf. überzogen bzw. riskant sind. Es geht dabei nicht um Vertrauen oder Nichtvertrauen, denn wir kennen weder die Firma, noch kennt sie uns. Und bei der Summe reicht uns das durchaus angenehme Klima bei den Gesprächen nicht aus, um die Vorsicht über Bord zu werfen, zumal Anzahlungen hier im Forum und auch von den Verbraucherschutzinstitutionen eher mit dem Zusatz "sollten vermieden werden" versehen sind.

Hier nun die beiden Modelle des Beraters:
a) 30% nach Aufmaß, 60% vor Auslieferung, 10% direkt vor Ort nach Montage
b) 3% Skonto, wenn 50% nach Aufmaß und 50% vor Auslieferung gezahlt werden.

Unsere Frage nach einer Bankbürgschaft seitens der Firma will man klären, das sei bisher dort noch nie ein Thema gewesen. Und es hätte auch noch nie Probleme mit den Kunden zu den Bezahlmodellen gegeben.

Vielen Dank im Voraus für Eure Einschätzungen.
Rike
 

kingofbigos

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Hallo! Die beiden Modelle sind sehr fair.

Es ist für das Studio nicht nur wichtig wie viel zu zahlen ist, sondern auch, wann die Zahlung eingeht.

Es entstehen nämlich für das Studio Kosten, die es vor der Montage begleichen muss. Das ausmessen zum Beispiel, aber auch die Einlagerung und nicht zu vergessen der Einkauf der Ware für Euch. Gehälter. Steuern. Ich würde mich für die Variante mit dem Skonto entscheiden. Unser Haus z. B. gewährt auch 3% Skonto aber dann ist der volle Kaufpreis auf einmal fällig.
 

KerstinB

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Wenn bis zu 90 % VOR Lieferung und Aufbau fällig sein sollen, dann sollte eine Bankbürgschaft seitens des Küchenstudios eine Selbstverständlichkeit sein. Auch, wenn da schon Kosten im Küchenstudio angefallen sind (kann man ja konkret berechnen und von der Bürgschaftssumme abziehen), aber diese Summen ohne Gegenleistung vorzuschießen, ist nicht in Ordnung.

Wenn normale Lieferzeiten sind und nicht erst groß Einlagerung, dann sollte ein Küchenstudio die Küche auch noch nicht gleich beim Lieferanten bezahlt haben müssen.
 

kingofbigos

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@KerstinB schon klar aber auch das Studio kann ein Skonto bei den Lieferanten bekommen. Dazu muss aber die Barliquidiät da sein.

Zahlung Tage oder gar Wochen nach der Montage kann für kleine Häuser gefährlich werden.

Und Bankbürgschaft hin oder her, wie kann denn das Studio sicher sein, dass der Kunde für den Rechnungsbetrag gut ist? Was ist wenn der Kunde sagen wir von den 14T 2000,- nach Aufmaß anzahlt, das Küchenstudio die Küche aufbaut und dann stellt sich heraus, dass der Kunde den Restbetrag nicht zahlen kann?

Es gab ja eine gewisse Diskussion hier von einem ex Mitglied aus Berlin...

Man sollte von anderen nur verlangen was man auch selbst leisten kann.

Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:

Wolfgang 01

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Zahlung Tage oder gar Wochen nach der Montage kann für kleine Häuser gefährlich werden.

Durchaus.

Aber trotzdem würde ich mich als Kunde nicht darauf einlassen.
Wir handhaben das so: Summe x wird als Anzahlung vereinbart, die Restzahlung wird sofort fällig bei Übergabe der Küche nach Montage (oder Lieferung, wenn nur Lieferung vereinbart wurde).
So hat der Kunde die Möglichkeit einen Einbehalt vorzunehmen, wenn nachgebessert werden muß (Falschlieferung, Defekte etc.).
 

mozart

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Hi,
ich finde die Konditionen ziemlich happig. Es gibt immer noch Anbieter, die eine angemessene Anzahlung von bspw. 30-40% nehmen, liefern, montieren und dann eine Rechnung schicken.
Gutes timing vorausgesetzt ist das Skonto beim Hersteller idR. kein Problem.
VG,
Jens
 

shopfitter

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Nö, Restzahlung bei Küchenübergabe ist zwingend. Zudem sollte bei Abnahme durch den Monteur eventueller Einbehalt vereinbart und schriftlich fixiert werden.
Wird dies "versäumt", motiviert das einen Großteil der Kunden für ne defekte Front mal eben 5000 einzubehalten.
Selbst wenn alles in Ordnung, hat kaum ein Kunde Stress selbstgesteckte Zahlungsziele zu praktizieren, die mit nem normalen cash-flow nichts zu tun haben.
 

isabella

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Mein Rat als Kundin, ohne juristisches Hintergrund, nur meine persönliche Meinung und Vorgehensweise: Anzahlung ausschließlich mit Bankbürgschaft, Rest-10% nach Montage, restliches 10% nach Abnahme. Und als Kunde so pünktlich, korrekt und zuverlässig sein, wie man es vom Vertragspartner erwartet.
 

KerstinB

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Und, wenn es heißt Summe X bei Montage, dann würde ich trotzdem gerne überweisen. Und nicht Bargeld hin und hertragen.

Wenn das Küchenstudio eine große Anzahlung will, dann hat es ja schon alles, also Bankbürgschaft wäre Pflicht. Ich gehe allerdings auch immer von mir aus, erstens habe ich das Geld, wenn ich solche Bestellungen tätige und zweitens zahle ich immer pünktlich.
 

isabella

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Überweisung ist Pflicht, wenn man die Montagekosten (separat ausweisen lassen!) von den Steuern absetzen möchte.
 

mozart

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...übrigens kann man die (besonders großzügige) Ausweisung der Montagekosten auch an eine prompte Zahlung knüpfen-das motiviert enorm.
 

RikeH

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1. Update:
Eine Nachfrage bei zwei vergleichbaren Küchenstudios in unserer Umgebung, mit denen wir auch schon in Kontakt i.S. Angebot sind bzw. waren, sowie bei einem eher größeren Möbelhaus in der Nachbarschaft ergab, dass alle drei KEINE Anzahlung nehmen und erst die Gesamtsumme haben wollen, wenn alles montiert ist. Dann z.B. nach zwei Tagen bzw. nach postalischer Rechnungszustellung. Das nennt man wohl Kontrast. :-)
 

tantchen

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Ich finde diese Konditionen aus Sicht eines Verbrauchers auch nicht in Ordnung. Mein Sanitärer hat mal gesagt, er bestelle Einbauartikel nur gegen Vorkasse. Finde ich auch i.O., falls dann der Kundne wieder abspringt. Dann kann er ihm die Sachen einfach vor die Tür stellen und hat keine Verluste.
Beim Hausbau ist es auch immer Zug um Zug, wobei immer erst die Leistung erbracht wird und dann zahlt der Käufer. Da es bei einer Küche auch um viel Geld geht, ist i.d.R. schon davon auszugehen, dass ein Küchenkäufer nicht einfach nach der Anzahlung wieder abspringt.

Sowas würde ich auch vom Küchenstudio erwarten. Alles was bezahlt wird, ohne dass ich schon eine Gegenleistung habe: gegen Bankbürgschaft. Woher soll ich z.B. wissen, ob das Studio nicht kurz vor der Insolvenz steht?

Und dann kommt es nicht auf Prozentangaben an, sondern auf halbwegs realistische Wertangaben. Warum soll ich z.B. eine Montage schon komplett vorher bezahlen? Wenn die total vermurkst wird, wie z.B. aktuelle bei einer Userin hier im Forum, dann könnte solche schwarzen Schafe sich einfach zurücklehnen und sagen "...soll se mal reklamieren, wir haben ja die Kohle...". Also sollten die restlichen vielleicht 1000,- bis 2000,- tatsächlich erst hinterher per Überweisung fällig sein, wenn alles fehlerfrei montiert ist. Wieviele % das dann letztendlich sind, is ja wurscht.
 

Bodybiene

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Also ich kann die Händler ja auch verstehen. Wir verkaufen zwar keine ganzen Küchen, haben es aber auch schon erlebt das der Kunde sich ausführlich beraten lässt, dann z.B. ein Kochfeld bei uns bestellt und wenn wir dann 1-2 Tage später anrufen das es da wäre hat der Kunde sich das anders überlegt.
Geht uns auch öfter mal so mit Ersatzteilen für Spül- oder Waschmaschinen.

Das Händler eine Bankbürgschaft anbieten sollte echt Vorraussetzung werden. Das Studio wo ich mich damals zuerst nach einer Küche umgesehen hatte, war ganz plötzlich Insolvent. Zum Glück war ich erst noch woanders um zu vergleichen. Bin dort hängen geblieben weil mir der :kfb: gleich viel sympathischer war.

LG
Sabine
 

RikeH

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2. Update:

Wir haben das Küchenstudio darüber informiert, dass die von uns gefragte Konkurrenz durchaus gewillt ist, ohne Anzahlung vorzugehen. Die Antwort auf unser Mail sagt aus, dass "der Küchenkauf eine Vertrauenssache ist und bleibt" und man bedauert, dass "kein volles Vertrauen in uns erweckt wurde". Man könne die von uns geforderten Konditionen leider nicht bieten, da es "auch gegenüber den zahlreichen und zufriedenen Kunden, denen die Zahlungskonditionen nie ein Dorn im Auge waren, schlicht unfair sei".

Komisch, seinen Kunden vertraut das Küchenstudio keinesfalls, wenn diese 90-100% der Summe vor Montage bezahlen müssen. Und woher soll ein mögliches Vertrauen von uns zu dem Studio herrühren? Wir kennen weder die Firma, deren Solvenz, die Zuverlässigkeit, die angeblich vielen zufriedenen Kunden, noch die Mitarbeiter. Das ist bei den anderen Anbietern ja grundsätzlich auch nicht anders. Es ist also mit Sicherheit für beide Seiten immer besser, wenn frühzeitig über die Bezahlungsmodalitäten gesprochen wird, um nicht unnötige Zeit auf beiden Seiten zu verschwenden. Wir finden es ziemlich naiv, ohne echte Gegenleistung oder Sicherheiten einer Firma z.B. 15.000 Euro zu geben. Was wir auch nicht verstehen, ist die Schilderung, dass es den anderen Kunden gegenüber unfair wäre, wenn man bei uns abweichende Zahlungsmodalitäten anwenden würde. So etwas kann man nur in den Raum stellen, wenn man die anderen vorher nicht gut und fair behandelt hat. Warum wäre es sonst ein Problem?

Wir haben dem Küchenstudio mitgeteilt, dass sich die Sache für uns erledigt hat. Wir haben nächste Woche einen Termin bei einem vergleichbaren Anbieter, bei dem man den Gesamtbetrag erst nach Montage und auf Rechnung zahlt.

Vielen Dank für die Beiträge!
Rike
 

KerstinB

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Bürgschaft wollten sie wohl auch nicht stellen? Dann sage ich mal, richtige Entscheidung getroffen.
 

russini

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Die Küchen die ich bei uns in einem regionalen Möbelverbund gekauft habe haben üblicherweise eine 25% Anzahlung bei Vertragsunterzeichnung verlangt, Rest nach der Montage. Damit man einen Teil wenn was nachzubessern war zurück halten konnte. Auf Nachfrage dürfte man auch ohne Probleme auch innerhalb einer Woche den Rest überweisen. Fand ich fair für beide Seiten.
 

Wolfgang 01

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Was hat denn nun die VOB mit Küche zu tun?
Das ist doch ein ganz anderes Vertragswerk.
 
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