Aktuelle Erfahrungen beim Küchenkauf

UndercoverKoch

Mitglied

Beiträge
16
Hallo zusammen,

ich bin aktuell auf der Suche nach einer Küche für meine neue Wohnung. Mittlerweile habe ich insgesamt 4 Angebote von 4 verschiedenen Möbelhäusern eingeholt (2x größere Kette, 1x Discounter, 1x Inhabergeführt).
Das verblüffende: alle Küchen waren trotz unterschiedlicher 'Rabattaktionen' mehr oder weniger gleich teuer (+/- 1000€) und die jeweiligen Küchenplaner haben sich bei ihrer Schätzung schwer verhauen (bis zu 50% über Zielpreis). Grundriss und Ausstattung waren bei allen ungefähr gleich (auch der Hersteller der Elektro-Geräte), so daß es mir schwer fällt, einen Favoriten zu küren, zumal mir unterm Strich eigentlich alle Angebote zu teuer waren für das Gebotene (Zielpreis war 8000€, die Angebotspreise lagen dann zwischen 11 und 13t€). Ich war tatsächlich ein wenig erstaunt, daß sich selbst die 'Discounter-Küche' nicht nennenswert beim Preis absetzen konnte ... habe ich schlecht verhandelt oder sind die Preise aktuell einfach so hoch, daß weniger Marge vorhanden ist?

Auch was die Wahl des Herstellers angeht, tue ich mir schwer, 2 der geplanten Küchen waren von Nolte und die ausgestellten Musterküchen fand ich auch jeweils durchaus ansprechend und wertig. Die Küche vom Discounter war von Nobilia und war insgesamt auch knapp die günstigste, allerdings konnten mich hier Frontdekor und Verarbeitung nicht so überzeugen, die ausgestellten Küchen wirkten durch die Bank billiger als die von Nolte (das mag natürlich z.T. auch an der Auswahl der Musterküchen und Deko/Beleuchtung gelegen haben), aber insbesondere die Verarbeitung der Fronten fand ich schlechter, hier war ein klarer 'Aufsatz' zu erkennen wohingegen die Nolte-Fronten mehr wie aus einem Guss wirkten. Der Vorteil bei Nobilia scheint aber zu sein, daß man bei den Schrankgrößen flexibler ist als bei Nolte. Die vierte Küche war von Prisma , was wie ich mittlerweile weiß, auch nur eine Handelsmarke ist, während der eigentliche Hersteller jemand anderes ist (z.B. Nobilia).
Nun habe ich allerhand gelesen über die Verkaufstaktiken von Möbelhäusern und bin tatsächlich am überlegen es mal in einem reinen Küchenstudio zu versuchen, bisher hatte ich diese ausgeschlossen, weil ich davon ausging, daß diese noch viel teurer seien, möglicherweise doch ein unbegründetes Vorurteil?

Vielen Dank und Grüße
Olli

Nachtrag:

Noch ein paar ergänzende Infos zu Grundriss und Ausstattung der geplanten Küche: U-Form (2,1x2,5x2m), der Flügel mit Herd ist offen zum Wohnraum hin platziert. Es wurde mir erklärt, daß die beiden Ecken und der Dunstabzug über dem Herd, zwei Preistreiber sind, dennoch finde ich den Gesamtpreis happig, da imho keine 'Luxusfeatures' dabei waren (Gerätepaket von Siemens mit Herd, Backofen, Kühlgefrierkombination, Mikrowelle, Dunstabzug, eher Mittelklasse, Spüle von Blanco bzw. Schocke, 1 Ecklösung mit Rondell- bzw. LeMans -Schrank, 1 Apothekerschrank , Standard-Arbeitsplatte )
 
Zuletzt bearbeitet:

Fernblau

Mitglied

Beiträge
886
Willkommen zum ersten Beitrag :-).

Du bist ja schon gut unterwegs: Vier Planer wurden bereits beschäftigt, ich glaube, jede weitere Planung bringt in Bezug auf die Preiseinschätzung keine wesentlich neue Erkenntnis mehr. (Dass sich alle Planer mit ihrer "Schätzung schwer verhauen" haben, zeugt von Deinem Selbstbewusstsein. Ich hätte wahrscheinlich inzwischen meine eigene Vorstellung als Schätzung bezeichnet und die vier anderen als Kalkulation ;-)).

Ja, leider haben wir auch bei Küchen mit Preissteigerungen zu tun und fürs Warten, bis es wieder günstiger wird, braucht man derzeit wohl einen langen Atem. Einen sehr langen Atem, fürchte ich.

Jetzt, wo die Preislinie ganz gut markiert ist, hast Du doch alle Freiheiten, das Thema zu "verinhaltlichen". Gehe zu dem, der Dir im bisherigen Kontakt angenehm war, vieleicht findest Du Referenzen zur Abwicklung nach dem Vertragsabschluss, zur Montage, Service, etc.. Über Wunschfronten, Schrankhöhen, Auszugstechnik, Sondermaße und ggf. gewünschte weitere Features kommst Du an Deinen Wunschhersteller und wenn der dann noch mit dem passendsten Händler 'matcht' - nichts wie ran. Ansonsten musst Du Dir eben den Zweitbesten 'schöntrinken' ;-).

Den Satz mit dem "reinen Küchenstudio " verstehe ich nicht, da Du oben schriebst, dass Du bereits "inhabergeführt" unterwegs warst. Ich meinte, das wäre ein Küchenstudio... aber vielleicht hat der ja wirklich noch andere Geschäftsbereiche. Mein kleines "Erfahrungsherz" schlägt sowohl in Bezug auf den Preis für das Gebotene, als auch bei Planungsindividualität, Kommunikation, "After-Sales-Verhalten", Aufbau und Service für ein gutes Küchenstudio. Viel Spaß.
 

UndercoverKoch

Mitglied

Themenersteller:in
Beiträge
16
Willkommen zum ersten Beitrag :-).

Danke schön.

Du bist ja schon gut unterwegs: Vier Planer wurden bereits beschäftigt, ich glaube, jede weitere Planung bringt in Bezug auf die Preiseinschätzung keine wesentlich neue Erkenntnis mehr. (Dass sich alle Planer mit ihrer "Schätzung schwer verhauen" haben, zeugt von Deinem Selbstbewusstsein. Ich hätte wahrscheinlich inzwischen meine eigene Vorstellung als Schätzung bezeichnet und die vier anderen als Kalkulation ;-)).

Ja, leider haben wir auch bei Küchen mit Preissteigerungen zu tun und fürs Warten, bis es wieder günstiger wird, braucht man derzeit wohl einen langen Atem. Einen sehr langen Atem, fürchte ich.
Das erstaunliche war ja, daß alle, oder sagen wir 3 der 4 Planer (der 4. war eher ein Sonderfall), meine Preisvorstellung anfangs für durchaus realisierbar hielten, oder zumindest annäherend, und dann selbst überrascht waren, wie teuer die Küche am Ende wurde. Und wie wir es dann auch versucht haben, eine signifikante Preisreduktion ließ sich durch Weglassen/Vereinfachung von Features nicht erzielen. Da fragt man sich das schon, ob das Methode hat, oder ob es vielleicht den jüngsten Preissteigerungen zu verdanken ist, die die Planer noch nicht auf dem Schirm hatten. Irgendwo habe ich gestern gelesen man soll vor der Planung dem Planer gar keine Preisgrenze mitgeben und dann soll es ja diesem ominösen Küchenberater-Buch zufolge 'Tricks' geben, einen signifikanten Preisnachlass herauszuhandeln, klingt aber alles ein wenig dubios.

Jetzt, wo die Preislinie ganz gut markiert ist, hast Du doch alle Freiheiten, das Thema zu "verinhaltlichen". Gehe zu dem, der Dir im bisherigen Kontakt angenehm war, vieleicht findest Du Referenzen zur Abwicklung nach dem Vertragsabschluss, zur Montage, Service, etc..
Das ist durchaus ein Thema, das inhabergeführte Haus wirbt mit eigenem Montageteam, der Discounter hat einen Subunternehmer, bei den beiden großen Möbelhäusern weiß ich aktuell nicht genau, bei dem einen haben aber sowohl meine Mutter als auch meine Schwester ihre letzte Küche gekauft, meine Mutter war und ist sehr zufrieden mit Ihrer Küche, bei meiner Schwester haben sie sich hingegen keineswegs mit Ruhm bekleckert. Das fing an mit missglücktem Aufmaß, was eine nachträglich Umplanung der Küche zur Folge hatte, zog sich über 3 Nachbesserungstermine nach der Montage und endete damit, daß die Küche am Ende trotzdem nicht vollständig aufgebaut war (weil man sich u.a. weigerte, ein Regal an der Wand zu befestigen), Küchenplaner und Kundendienst sind dann irgendwann abgetaucht und waren nicht mehr erreichbar. Eigentlich Grund genug diesen Anbieter auszuschließen.

Über Wunschfronten, Schrankhöhen, Auszugstechnik, Sondermaße und ggf. gewünschte weitere Features kommst Du an Deinen Wunschhersteller und wenn der dann noch mit dem passendsten Händler 'matcht' - nichts wie ran. Ansonsten musst Du Dir eben den Zweitbesten 'schöntrinken' ;-).
Hier stehe ich noch relativ am Anfang, was mich den meisten Herstellern ein wenig nervt, ist Farbpalette für die Fronten, getreu dem Motto, sie könne alle Farben haben, solange es weiß, beige oder grau ist. Bei Nolte sehe ich hier noch die größte Vielfalt, dafür haben die es wohl weniger mit Sondermaßen (Schrank um 5cm kürzen bei Nobilia hingegen scheinbar kein Thema). Dieses Küchenstudio (s.u.) führt zusätzlich zu Nobilia und Nolte auch noch Allmillmö , Häcker , Atrium , Interliving und Bauformat . Da jetzt von jedem Hersteller ein Angebot rechnen zu lassen dürfte allerdings den Rahmen sprengen, i.d.R. wird ja vor Beginn der Planung ein Hersteller festgelegt.

Den Satz mit dem "reinen Küchenstudio" verstehe ich nicht, da Du oben schriebst, dass Du bereits "inhabergeführt" unterwegs warst. Ich meinte, das wäre ein Küchenstudio... aber vielleicht hat der ja wirklich noch andere Geschäftsbereiche. Mein kleines "Erfahrungsherz" schlägt sowohl in Bezug auf den Preis für das Gebotene, als auch bei Planungsindividualität, Kommunikation, "After-Sales-Verhalten", Aufbau und Service für ein gutes Küchenstudio. Viel Spaß.

Das 4. war ein inhabergeführtes Möbelhaus mit Küchenabteilung, also kein reines Küchenstudio. Vor ein paar Tagen ist hier tatsächlich ein Prospekt eines Küchenstudios reingeflattert (die haben zwar auch immerhin 5 Filialen in der Region, aber eben nur Küchen), da waren durchaus schöne und mutmaßlich hochwertige Küchen drin, die preislich tw. noch deutlich 4-stellig waren. Bisher war ich ja der Meinung, Küchenstudios seien grundsätzlich teurer als Möbelhäuser und hätten vornehmlich 'Luxusküchen' im Sortiment, aber da irre ich womöglich. Ich denke ich werde es dort mal noch versuchen.
 

US68_KFB

Spezialist
Beiträge
3.365
Wohnort
Bamberg
Es ist schon viele Jahre her, daß man eine solche Küche für 8000 EUR planen konnte. Das würde nach dem allseits beliebten und berüchtigten Meterpreis -Verfahren auf unter 1000 EUR pro Meter hinauslaufen. Das schaffen selbst die ältesten hier geplanten Forumsküchen kaum. Minimum 1500 aufwärts ist momentan realistisch, ohne unnütze Preistreiber wie Einbaumikrowellen, Le-Mans und Apothekerschränke.
 

Fernblau

Mitglied

Beiträge
886
Schön, dass Du auf die Punkte detailliert eingehst, das ist der "Lohn", von dem Antwortende leben. Nichts ist unbefriedigender als ein Themenersteller, der dann einfach mal "weg" ist :-[.

...und dann auch noch strukturiert, das macht's leicht:

1. Absatz

Okay, verstanden. Bestimmt mache ich mich bei den Pro's etwas unbeliebt, aber ja, ich glaube, das hat Methode (oder etwas weniger scharf: Das ist "übliches Verhalten"). Ich würde auch keinen Kunden wegschicken, der eine Preisvorstellung hat, die 25% unter dem von mir kalkulierten Preis liegt. Ich gehe kundenseitig auch mit Zielpreisen in solche Projekte, die sehr "sportlich" angesetzt sind und schaue dann, wie sich's entwickelt. Meist sind die Wünsche ja auch noch nicht zu Ende gedacht und ausformuliert und dass (so wie z.B. bei uns letztlich) ein hochwertigerer Hersteller, Keramik als Platte und diverse Spielereien nicht zur Basisrate zu bekommen sind, musste mir vorher klar sein.
Jetzt wird's nochmal kontrovers (wir hatten das Thema hier mehrfach): Ich gehe auch nicht mit formulierten "Budgets" in solche Themen. Ich wünsche mir eine Planung nach meinem Bedarf und nicht in einen Budgetrahmen hinein. Das setzt natürlich voraus, dass ich mich mit dem jeweiligen Thema soweit auseinander gesetzt habe, dass ich weiß, dass ich Eggersmann , Poggenpohl oder Warendorf nicht zum Nobilia -Preis bekomme. Allerdings weiß ich vielleicht auch, dass ich deren Flexibilität, Exklusivität, etc. in meiner Reihenhaus-L-Küche auch gar nicht benötige. Den spitzen Bleistift setzt man sowieso nochmal an, wenn die Planung steht. Bei uns hat das immerhin dazu geführt, dass es etwas hochwertiger als bei den N-Herstellern geworden ist und unsere interne Preisgrenze (die es natürlich gibt, bin ja nich Krösus ;-)) dennoch gehalten wurde. Mit den "Buchtricks" bin ich vorsichtig, ich mache nur Dinge, die sich für mich gut anfühlen und bei denen ich authentisch bleibe. Ich brauche auch ein "Gutes Gefühl danach" :dance:.

2. Absatz

Diese Informationen sind viel wert und haben dennoch -Dein Beispiel zeigt das ja bereits- keine statistische Sicherheit. Das Montageteam macht wirklich viel aus, aber am Ende kannst Du aus den Dir im Vorfeld vorliegenden Informationen nur ein für Dich stimmiges "Bauchgefühl" entwickeln. Bei uns war es so, dass der Planer nach jahrelanger Tätigkeit für eine große Kette lieber in dem kleineren Studio in unserer Nachbarschaft angeheuert hat und "seine" Monteure (die den Schnell-Schnell-Druck und die handwerklichen "Kompromisse" des Großen auch nicht mehr tragen wollten) gleich mitgebracht hat. Das war für uns eine gute Konstellation.

3. Absatz

Es gibt Hersteller, die eine hohe Farbvielfalt an Lackierungen anbieten. Ballerina hat zum Beispiel 26 Korpusfarben (das ist wirklich eine Ansage) im Angebot, 13 Standardfarben und 8 Trendfarben für die Fronten und zusätzlich 3.900 Farben aus den Farbsystemen RAL und Sikkens.

4. Absatz

Das (mit den stets hochpreisigeren Studios) war auch meine Annahme bis vor wenigen Jahren und ich konnte mich inzwischen mehrfach davon überzeugen, dass das nicht stimmt. Wir haben einmal ein Nobilia/Nolte - und ein Häcker /Ballerina/Leicht-Studio in fußläufiger Entfernung und ich kann beide qualitativ und preislich empfehlen.

Einen Grund gäbe es allerdings sehr wohl für die großen Möbelhäuser: Wenn ich "Rabatte" kaufen wollte, würde ich dort hingehen. Deren Phantasiepreise habe ich bislang in keinem Studio gesehen, aber eben auch keinen "50%-Nur-Heute-Rabatt" ;-).
 

UndercoverKoch

Mitglied

Themenersteller:in
Beiträge
16
Es ist schon viele Jahre her, daß man eine solche Küche für 8000 EUR planen konnte. Das würde nach dem allseits beliebten und berüchtigten Meterpreis -Verfahren auf unter 1000 EUR pro Meter hinauslaufen. Das schaffen selbst die ältesten hier geplanten Forumsküchen kaum. Minimum 1500 aufwärts ist momentan realistisch,
Ok, dann ist es offenbar aktuell tatsächlich so, daß ich mit diesem Preisniveau klarkommen muss, weil es marktüblich ist.

Der 4. Planer hat tatsächlich auch nach dem Meterpreis-Verfahren kalkuliert -> 6,6 laufende Meter (da komme trotzdem noch auf über 1000€ pro Meter bei 8000€ Gesamtpreis), wenn man die Ecken doppelt rechnet. Was ich schon ein wenig dreist finde, denn letztlich bleibt ein Schrank ein Schrank, egal, ob da nur ein Regalboden drin liegt oder ein Rondell o.ä.. Die Preisgestaltung solcher Features, empfinde ich ehrlich gesagt auch als stark überzogen und fernab der tatsächlichen Herstellkosten (für eine Ecklösung mit Schubladen wurden z.B. knackige 2500€ laut Liste aufgerufen) .

ohne unnütze Preistreiber wie Einbaumikrowellen, Le-Mans und Apothekerschränke.
Eben diese Sachen finde ich ganz und gar nicht unnütz und habe sie bewusst ausgewählt. Die Einbaumikrowelle zugegebenermaßen nicht zuletzt auch aus optischen Gründen, aber auch weil ich die ohnehin nicht großzügig bemessene Arbeitsplatte nicht damit vollstellen möchte, Platz für weitere Regale oder Schränke ist ebenfalls nicht vorhanden. Der Apothekerschrank ist aufgrund der Platzverhältnisse eine entweder-oder Entscheidung -> entweder Apothekerschrank und dafür den Backofen unterm Herd, oder Backofen im Hochschrank und dafür große Schubladen unter dem Herd.

Was ich noch nett finden würde, wäre eine Arbeitsplatte aus Granit/Keramik o.ä., aber ich denke das wäre wirklich ein Preistreiber (laut Möbelhaus 2 ca. 5000€ Aufpreis), aber auch eine Sache, die die Küche unheimlich aufwertet.
 
Zuletzt bearbeitet:

UndercoverKoch

Mitglied

Themenersteller:in
Beiträge
16
Schön, dass Du auf die Punkte detailliert eingehst, das ist der "Lohn", von dem Antwortende leben. Nichts ist unbefriedigender als ein Themenersteller, der dann einfach mal "weg" ist :-[.

...und dann auch noch strukturiert, das macht's leicht:

1. Absatz

Okay, verstanden. Bestimmt mache ich mich bei den Pro's etwas unbeliebt, aber ja, ich glaube, das hat Methode (oder etwas weniger scharf: Das ist "übliches Verhalten"). Ich würde auch keinen Kunden wegschicken, der eine Preisvorstellung hat, die 25% unter dem von mir kalkulierten Preis liegt. Ich gehe kundenseitig auch mit Zielpreisen in solche Projekte, die sehr "sportlich" angesetzt sind und schaue dann, wie sich's entwickelt. Meist sind die Wünsche ja auch noch nicht zu Ende gedacht und ausformuliert und dass (so wie z.B. bei uns letztlich) ein hochwertigerer Hersteller, Keramik als Platte und diverse Spielereien nicht zur Basisrate zu bekommen sind, musste mir vorher klar sein.
Jetzt wird's nochmal kontrovers (wir hatten das Thema hier mehrfach): Ich gehe auch nicht mit formulierten "Budgets" in solche Themen. Ich wünsche mir eine Planung nach meinem Bedarf und nicht in einen Budgetrahmen hinein. Das setzt natürlich voraus, dass ich mich mit dem jeweiligen Thema soweit auseinander gesetzt habe, dass ich weiß, dass ich Eggersmann , Poggenpohl oder Warendorf nicht zum Nobilia -Preis bekomme. Allerdings weiß ich vielleicht auch, dass ich deren Flexibilität, Exklusivität, etc. in meiner Reihenhaus-L-Küche auch gar nicht benötige. Den spitzen Bleistift setzt man sowieso nochmal an, wenn die Planung steht. Bei uns hat das immerhin dazu geführt, dass es etwas hochwertiger als bei den N-Herstellern geworden ist und unsere interne Preisgrenze (die es natürlich gibt, bin ja nich Krösus ;-)) dennoch gehalten wurde. Mit den "Buchtricks" bin ich vorsichtig, ich mache nur Dinge, die sich für mich gut anfühlen und bei denen ich authentisch bleibe. Ich brauche auch ein "Gutes Gefühl danach" :dance:.
Es ist an dieser Stelle ein wenig ein Spagat, einerseits sehe ich in der Tat das Risiko bei Vorab-Bekanntgabe meines Budgets, über den Tisch gezogen zu werden, weil die Küche mich dann nicht das kostet, was sie kostet, sondern das, was ich bereit bin zu zahlen, evtl. wird mir eine höherwertige Küche, die dasselbe kosten könnte, vorenthalten. Andererseits macht es natürlich wenig Sinn, sich eine Küche für 30t€ planen zu lassen um dann am Ende zu sagen, ich kann eigentlich nur 10t€ ausgeben.
3. Absatz

Es gibt Hersteller, die eine hohe Farbvielfalt an Lackierungen anbieten. Ballerina hat zum Beispiel 26 Korpusfarben (das ist wirklich eine Ansage) im Angebot, 13 Standardfarben und 8 Trendfarben für die Fronten und zusätzlich 3.900 Farben aus den Farbsystemen RAL und Sikkens.

Wo ist Ballerina denn preislich einzusortieren, ich denke eher oberhalb von Nolte und Co?
4. Absatz

Das (mit den stets hochpreisigeren Studios) war auch meine Annahme bis vor wenigen Jahren und ich konnte mich inzwischen mehrfach davon überzeugen, dass das nicht stimmt. Wir haben einmal ein Nobilia/Nolte- und ein Häcker /Ballerina/Leicht-Studio in fußläufiger Entfernung und ich kann beide qualitativ und preislich empfehlen.

Einen Grund gäbe es allerdings sehr wohl für die großen Möbelhäuser: Wenn ich "Rabatte" kaufen wollte, würde ich dort hingehen. Deren Phantasiepreise habe ich bislang in keinem Studio gesehen, aber eben auch keinen "50%-Nur-Heute-Rabatt" ;-).
Die eine Küche vom Möbelhaus sollte tatsächlich laut Liste 32t€ kosten und kam dann nach Abzug aller Rabatte, Blockverrechnung und Simsalabim auf 13t€. Kann man nicht wirklich ernst nehmen, diese Kalkulation ;-).
Aber es gibt offenbar noch viele Leute, bei denen diese Rabattaktionen verfangen, meine Mutter ist z.B. auch so ein Typ, der total auf Rabatte konditioniert ist. Da hilft es auch nicht zu erklären und zu warnen, das wird entweder nicht ernst genommen oder beim nächsten Einkauf wieder verdrängt. Ist vielleicht auch eine Generationensache, 'früher' waren Rabatte ja (zumindest meistens) wirklich noch Rabatte und keine gefakten Listenpreise.
 
Zuletzt bearbeitet:

UndercoverKoch

Mitglied

Themenersteller:in
Beiträge
16
Bin gerade über Plana Küchenland gestolpert, kenne ich irgendwie aus der Radio-Werbung, bin aber noch nie in einer Filiale gewesen. Scheinbar lassen die ihre Möbel bei renommierten Möbelfirmen in Ostwestfalen bauen, von der Präsentation her würde ich auf ein eher gehobenes Angebot schließen. Derzeit wird damit geworden, daß es eine Granitarbeitsplatte ohne Aufpreis gibt .. ist schätze mal das Preisniveau ist dann auch entsprechend, oder?
 

mozart

Spezialist
Beiträge
5.170
Wohnort
Wiesbaden
Du solltest deinen eigenen Beitrag #7 noch mal lesen. Dann weißt Du, daß keine Granitarbeitsplatten verschenkt werden.
Plana verkauft m.W. Küchen von Häcker in untersch. Baureihen.
 

Nice-nofret

Moderatorin

Moderator
Beiträge
22.214
Wohnort
Schweiz
Du glaubst doch nicht im Ernst, dass jmd was zu verschenken hat? Damit wirbt Plana seit Jahrzehnten - also von wegen 'grade'. Natürlich wird die Platte eingepreist.

... ausserdem werden die Platten bei Plana in ca 2m lange Teilstücke zerhackt, das sieht nicht bei jedem Stein gut aus.
 

martin

Moderator

Moderator
Beiträge
13.054
Wohnort
Barsinghausen
Geschenkt wird vielleicht ein Kugelschreiber, mit viel Glück ein Schreibblock oder ein Gliedermaßstab. Alles andere ist im Endpreis einkalkliert und Du bezahlst es.
 

US68_KFB

Spezialist
Beiträge
3.365
Wohnort
Bamberg
Wobei es Granitsorten gibt, wo der Materialwert nur geringfügig über oder gleich mit dem einer Schichtstoffplatte liegt. Die Ausschnitte, Kantenpolierungen und Bohrungen kommen in der Regel noch oben drauf und Können ein paar hundert EUR ausmachen. Insofern ist die Werbung mit der Granitplatte ohne Aufpreis fast nicht geschwindelt. Der Rest verschwindet dann im allgemeinen Rabattgeschacher.
 

menorca

Moderatorin

Moderator
Beiträge
19.812
Wohnort
München
Interessant wäre jetzt aber tatsächlich die Planung, ob wir da eventuelle Preistreiber entdecken können.
Schon alleine der LeMans kostet einiges(!) mehr als eine tote Ecke mit Auszugschrank daneben, wobei der Auszugschrank platztechnisch nicht schlechter abschneidet, weil er mehr Stauebenen hat.
Lesestoff: Tote Ecken Gute Ecken

Oder auf die Schnelle hier: der LeMans nützt die Ecke nicht so gut aus, wie man das gerne hätte.
LeMans.jpg
 

UndercoverKoch

Mitglied

Themenersteller:in
Beiträge
16
Daß jemand was verschenkt glaube ich in der Tat nicht, ohne die Materialpreise zu kennen, kann ich dieses Werbeversprechen mit der Granitplatte aber schlecht einordnen. Daß so eine Granitplatte ggü. Schichtplatte 5000€ Aufpreis kosten soll, wie es mir einer der Berater erzählt hat, kann ich mir nicht so recht vorstellen, scheinbar ist dem ja auch nicht so.
Ich war heute nochmal in einem kleineren Möbeldiscounter unterwegs (habe dort vor vielen Jahren mal meine erste eigene Küche gekauft), die haben dort hauptsächlich Küchen von Nobilia und Express . War mal ganz nett zu sehen, daß es auch ansprechend aussehende Küchen geben kann für deutlich unter 10t€. Bei 2-3 Musterküchen war sogar eine Granitplatte verbaut und die lagen preislich immer noch unter 10t€ (wobei ich nicht zu 100% sicher bin, ob 'Preis wie ausgestellt', dann tatsächlich die Platte beinhaltete, die war nämlich nicht separat aufgeführt, andererseits wäre es dann ja auch unlauter, die Platte einfach auszuklammern).

Interessant wäre jetzt aber tatsächlich die Planung, ob wir da eventuelle Preistreiber entdecken können.
Schon alleine der LeMans kostet einiges(!) mehr als eine tote Ecke mit Auszugschrank daneben, wobei der Auszugschrank platztechnisch nicht schlechter abschneidet, weil er mehr Stauebenen hat.
Lesestoff: Tote Ecken Gute Ecken

Oder auf die Schnelle hier: der LeMans nützt die Ecke nicht so gut aus, wie man das gerne hätte.
Anhang anzeigen 351120

Leider haben mir die meisten Küchenplaner keine detaillierte Planung mitgegeben, bei den meisten durfte ich gerade mal nur ein Bild machen. Von einer Nolte-Küche hätte ich tatsächlich die komplette Aufstellung, aber ich denke der Verkäufer wäre nicht glücklich, wie ich die einfach so im Netz poste. Ich kann allenfalls mal versuchen, das zu anonymisieren, wenn die Auflistung gewünscht ist. Bei einer der Nolte-Küchen war auch tatsächlich keine Ecklösung dabei, da blieb dann nur der eine Schrank offen, so daß man theoretisch etwas ums Eck hätte stellen können.

Anbei mal ein Musterbild der Nobilia-Küche. Und ein Alternativ-Vorschlag von Nolte, mit Backofen im Hochschrank statt Apotheker.

So ein paar allgemeine Fragen hätte ich dann doch noch:

1. Woher kommt die allgemeine Ablehnung ggü. Apothekerschränken?
2. Ist das wirklich sinnvoll Kühlschrank und Backofen direkt nebeneinander zu platzieren? Heizt sich der Kühlschrank nicht auf, wenn der Backofen an ist und verbraucht dann mehr Strom?
3. Bzgl. Entlüftung: die meisten Planer haben eine Deckenhaube vorgeschlagen, einer hatte damit aber Bauchschmerzen wg. der Breite und dem Hängeschrank (habe nur 60cm zur Verfügung und keine 90 wie sonst oft bei offenen Küchen/Kücheninseln üblich) und hat mir deswegen einen Deckenlüfter empfohlen. Ein Muldenlüfter ist dem Rotstift zum Opfer gefallen, wäre aber wohl im Prinzip auch keine schlechtere Lösung, oder?
 

Anhänge

  • knob_1.jpg
    knob_1.jpg
    87,6 KB · Aufrufe: 357
  • knol_2.jpg
    knol_2.jpg
    65,2 KB · Aufrufe: 338

isabella

Mitglied

Beiträge
19.278
War mal ganz nett zu sehen, daß es auch ansprechend aussehende Küchen geben kann für deutlich unter 10t€. Bei 2-3 Musterküchen war sogar eine Granitplatte verbaut und die lagen preislich immer noch unter 10t€
Auch hier wird nichts verschenkt, Drehtüren an Stelle von Schubladen und Auszügen, den niedrigen Standard-Nobilia-Korpus, Kunststofffronten, Einfache Armatur + Spüle… und schon ist man preislich „attraktiv“.
1. Woher kommt die allgemeine Ablehnung ggü. Apothekerschränken?
Teuer und ineffizient
full



Und hier ein Foto vom Blum Space Tower mit Anschauung, was alles untergebracht werden kann:
Blum-lbx0313-73-74-1433960768.jpg

2. Ist das wirklich sinnvoll Kühlschrank und Backofen direkt nebeneinander zu platzieren? Heizt sich der Kühlschrank nicht auf, wenn der Backofen an ist und verbraucht dann mehr Strom?
Heutige Backöfen und Kühlschränken sind sehr gut isoliert, außerdem läuft der BO nicht 24x7, oder?
Ein Muldenlüfter ist dem Rotstift zum Opfer gefallen, wäre aber wohl im Prinzip auch keine schlechtere Lösung, oder?
Der Muldenlüfter ist eine sehr gute Lösung für eine Kochfeldsituation, die keine gewöhnliche Dunstabzugshaube zulässt (Insel). Die Muldenlüftung nimmt Platz auf dem Kochfeld und im Unterschrank (dort, wo das bequeme Stauraum ist). Ist das Kochfeld an einer Wand, gibt es praktischere, schlauere und preisgünstigere Lösungen.
 

martin

Moderator

Moderator
Beiträge
13.054
Wohnort
Barsinghausen
Vergiss jetzt mal die angeblichen Billiganbieter und geh in ein ordentliches (Inhaber geführtes) Küchenstudio .
 

UndercoverKoch

Mitglied

Themenersteller:in
Beiträge
16
Und die Insel 60cm tief mit Kochfeld? Na dann, fröhliches Bodenwischen
Der Gedanke kam mir unlängst auch (interessanterweise noch keinem der Küchenberater). Leider gibt der Platz nicht viel mehr her, wenn ich an der Spüle noch etwas wegnehme (z.B. 50er statt 60er Schrank) könnte ich noch max. 10cm rausholen, mehr aber beim besten Willen nicht. Vielleicht könnte man ein kleine Glasscheibe o.ä. als Spritzschutz hinter das Kochfeld montieren. Oder vielleicht gibt es auch Kochfelder die mehr in die Breite und weniger in die Tiefe gehen?

du warst also mittlerweile bei 5 Händlern und hast 5 Planungen?

Nein, ich war nur dort um die Musterküchen anzusehen. Vom 4. Berater habe ich auch keine im Detail ausgeplante Küche sondern nur einen ca.-Preis basierend auf der 1m-Kalkulation, allerdings mit so vielen wenns und abers, daß es doch eher vage ist.

@isabella: Danke für die Aufklärung - gibt es diesen Space-Tower mehr oder weniger bei jedem Küchenhersteller im Sortiment oder nur bei bestimmten?
 
Neff Hausgeräte Ballerina Küchen Blum Bewegungstechnologie Weibel - Intelligente Küchenlüftung

Neff Spezial

Blum Zonenplaner

Weibel Abluft-Tuning

Weibel Abluft-Tuning
Oben