Acrylglas-Front wölbt sich

prisma_mx

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Hallo Forum,

im Dez 2012 wurde unsere Störmer -Küche geliefert. Sehr chic mit Acrylglasfront ( die sei sehr pflegeleicht und widerstandsfähig ). Leider hat sich innerhalb der nichtmal 3Jahre die Acrylglasfronten z.T. erheblich verzogen bzw gewölbt. Jetzt ist es so, dass die Fa. Störmer 5Jahre Garantie auslobt. Die Front wurde 2013 wg. Qualitätsproblemen aus dem Sortiment genommen - also keine nachlieferung . Der Händler bietet uns den Tausch der Fronten gegen eine andere Front für eine Kulanzbeteiligung von 50% an. Ich dachte Garantie sei Garantie. Und wie verhält es sich mit Ersatz wenn der Fehler schon vor ablauf der gesetzlichen Garantie bekannt war (uns nicht aber dem Hersteller und dem Händler). Wäre über Tipps dankbar, denn momentan haben wir das Gefühl da werden Zuständigkeiten hin und her geschoben.
 

Keita

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Zunächst einmal gibt es keine "gesetzliche Garantie ", sondern lediglich eine gesetzliche Gewährleistung mit einer Verjährungsfrist von 24 Monaten ab Gefahrenübergang, die in Deinem Fall somit nicht mehr greift.

Daneben gibt es noch die (freiwillige) Garantie, die in diesem Fall vom Hersteller zugesichert wird. Hier wäre zum einen der Garant, also der Hersteller der Ansprechpartner, zum anderen kommt es auf die Garantiebestimmungen an, was überhaupt garantiert wird und wie im Falle eines Garantiefalls verfahren wird, sprich was, wie und in welchem Umfang das Garantieversprechen eingelöst wird.

Natürlich könnte man vom Händler erwarten, dass er Garantiefälle zumindest als Mittler an den Hersteller kommuniziert und somit dem Kunden das Prozedere erleichert. Aber wenn er keine Lust auf After Sales Care hat, muss man wohl oder übel selbst beim Hersteller vorstellig werden…
 

prisma_mx

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@Keita
Danke für die prompte Antwort. Garantie und Gewährleistung, bekanntes Thema...
Der Hersteller wirbt ohne Einschränkung mit "5Jahre Garantie auf alle Störmer Küchen" . Wir haben schon mit dem Hersteller Kontakt aufgenommen, der aber verweist uns an den Händler mit dem Hinweis es gäbe unterschiedliche Vertragsverhältnisse einmal HGB und dann BGB. Macht aber dem Händler ein Angebot zum Austausch der Fronten gegen 50% der Fronten. Der Händler wäre bereit uns diesen Rabatt weiterzugeben und die Fronten zu seinem EK weiterzugeben. Ich bin etwas verwirrt mit diesem Kudelmuddel. Wozu das Garantieversprechen wenn es nichts wert ist?
 

Keita

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Es erweckt zumindest den Anschein, dass das Garantieversprechen nur als Köder dienen soll…
Nachvollziehen könnte ich, dass bzw. wenn Störmer einen "Abzug neu für alt" in Rechnung stellt, da die Küche bereits seit drei Jahren genutzt wird. Aber 50% Nachlass im Falle einer Substitution für einen Material- und/oder Verarbeitungsfehler zu gewähren, hat nicht viel mit einer Garantie zu tun - es sei denn verzogene Fronten entsprechen dem Qualitätsanspruch des Herstellers.
 

Michael

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In den AGB von Störmer heißt es in 7.6:

7.6. Die Verjährungsfrist für Ansprüche des Bestellers auf Nacherfüllung und Schadensersatz wegen Mängeln von uns gelieferter oder hergestellter beweglicher Sachen beträgt ein Jahr, es sei denn, die Sache ist ihrer üblichen Verwendungsweise gemäß für die dauerhafte Verbindung mit einem Bauwerk vorgesehen und ihre Fehlerhaftigkeit hat die Mangelhaftigkeit des Bauwerks verursacht; in diesem Fall
beträgt die Verjährungsfrist fünf Jahre.

Die AGB regelt die Bedingungen zwischen Hersteller und Händler.
Wie muss man den letzten Satz verstehen? Wann gibt es eine fünfjährige Gewährleistung ?
Wenn der Händler sich darauf berufen könnte müsste Ersatz kostenlos an den Händler geliefert werden.

Hier sind noch ganz gute Informationen zur Garantie zu finden:
Verbraucherrechte: Garantie vs. Gewährleistung und Produkthaftung?
 

Wolfgang 01

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Das hilft dem TE jetzt nicht weiter, aber ich tausche nächstes Jahr Glasfronten mit Verzug von Alno aus, die bereits 2011 geliefert wurden. Kostenlos für alle, außer für Alno.
Und, Alno ist mit 2 Jahren Garantie unterwegs.
Nur mal soviel zur Kulanz wenn Hersteller wissen das sie Mist geliefert haben... Alno steht dazu und tauscht.

Ich würde dem Händler mal ordentlich auf die Füße treten.....
 

prisma_mx

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Da raucht mir doch sofort der Schädel Garantieversprechen vs. gesetzl. Gewährleistung. Also AGB von Störmer gelten nur zwischen dem "Besteller"="Händler" und Störmer?!? ist das soweit korrekt? D.h. aber im Rückschluss dass das Garantieversprechen von Störmer z.B. auf der Internetseite "5Jahre Garantie auf alle Störmer Küchen " nichts wert ist und reine Irreführung des Endverbrauchers - wozu sonst so prominent veröffentlichen?. Was mich halt besonders ärgert ist, dass Störmer die Qualitätsprobleme spätestens im Oktober 2012 kannte, also grad mal 8Monate nach Lieferung unserer Küche, und in dem Schreiben "Störmer Qualitätsoffensive 2013/Prisma " die Händler davon Informierte; wir als Endverbraucher liess und lässt man im Regen stehen.
 

Keita

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@Michael
Das dürfte für Baustoffe u.ä. Produkte gelten, deren Fehler zu Schäden am Bauwerk führen, für eine Einbauküche dürfte der Satz IMHO nicht relevant sein.

@prisma_mx
Die AGB von Störmer sind in der Tat nur für Händler relevant, der Endkunde hat ja keine geschäftlichen Beziehungen zu Störmer. Garantieversprechen dürften davon aber nicht betroffen sein, wenn sie an den Endkunden adressiert sind, was ich im vorliegenden Fall als gegeben annehmen würde.
Evtl. wäre eine Rechtsberatung beim Verbraucherschutzverein o.ä. angebracht.
 
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Michael

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Ok,
mir ging nur durch den Kopf, dass die Küche rechtlich als Bauwerk, weil fest mit dem Bauwerk (Haus) verbunden, gilt.
Bauwerk Küche, Bauwerk Haus, Mängelhaftigkeit von was denn nun?

Ich denke, wenn etwas nur von Juristen richtig interpretiert werden kann sollte man auch einen zu Rate ziehen.

Wir haben das ja auch gelegentlich mit IKEA . 25 Jahre Garantie - aber was ist die Wert?

Auf der Homepage von Störmer finde ich keine Garantiebedingungen. Sind die einsehbar? Sind sie evtl. beim Kauf der Küche mit ausgehändigt worden, was ich nicht glaube?
 

prisma_mx

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@Keita
das macht mir doch ein bisschen Mut, ich fühle mich da ziemlich hilflos bei dem hin und hergeschiebe

@Michael
Du hast recht Garantiebedingungen wie von anderen Herstellern finde ich auch nicht, wir haben wir auch keine bekommen. Trotzdem haben wir darauf vertraut, dass ein renomierter Hersteller sich an seine Garantieversprechen halten wird. Wir haben ja explizit eine Störmer gekauft und keine noName Handelsmarke und sind von Störmer selbst (weil die ja nicht direkt verkaufen) an den Händler verwiesen worden. Und es war kein Schäppchen, 2.Wahl oder ähnliches - das hat richtig Geld gekostet

Apropos braucht es denn zwingend Garantiebedingungen oder ist bei fehlender bzw. nicht geforderter Vereinbarung nicht automatisch alles was von Störmer selbst kommt garantiert?
 
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Michael

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das hat richtig Geld gekostet

Das ist ja auch eine gute Küche.

Ich würde mal unter einem Pseudonym per Mail als interessierter potenzieller Küchenkäufer bei Störmer nach den Garantiebedingungen fragen. Du interessierst dich für das Produkt und möchtest gerne wissen welchen Umfang die Garantie umfasst. das wäre für dich ein kaufentscheidender Punkt und aus diesem Grunde möchtest du gerne einen Markenhersteller wählen. Oder so ähnlich....
 

prisma_mx

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@Michael
Das kann ich mal versuchen ist konspirativ und ganz nach meinem Geschmack.
Damit wir uns nicht falsch verstehen, es ist eine Tolle Küche für die wir uns bewusst entschieden haben - Aber wie so oft zeigt sich die Qualität eines Herstellers nich nur in seinen Produkten sondern auch im Verhalten, wenn etwas schief gelaufen ist.

Sind Fronten mit Acrylglas ein generelles Problem oder haben wir da den Joker gezogen?
 
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Keita

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Wenn ich mich nicht irre, handelt es sich bei der Prisma um eine mehrere Millimeter starke Platte aus Polycarbonat (PC), die auf eine Trägerplatte aus Holzwerkstoff geklebt wurde. Gängige Acryl-Fronten (Senosan, Acrylux etc.) hingegen bestehen aus 0,8 bis 1 mm starken PMMA-Folien, die auf beschichtete Trägerplatten kaschiert werden.

Bei den PC-Platten hast Du das gleiche Problem wie mit Echtglas-Fronten: wenn Du Pech hast, wölbt sich die Front, weil der Gegenzug zu schwach dimensioniert ist und den auftretenden Kräften nicht standhält - das Glas bzw. PC dehnt sich anders aus als die Trägerplatte, so dass sich die Front verbiegt.

Das kann dir prinzipiell natürlich auch mit folierten Fronten passieren, ich hab hier (zugegebenermaßen billigste IKEA -Teile, kein Acryl) Fronten, die sich mehr oder weniger stark verzogen haben. Aber das dürfte wohl eher eine Ausnahme sein…
 

prisma_mx

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@Keita
genau das hat uns so gefallen, die aufgebrachten PC-Acryl-Glas (wasauchimmer) Platten , die habens uns angetan zudem hiess es, dass die recht unempfindlich seien - also was fürs Leben.
Es ist wie beim BiMetall, wenn ich das richtig verstanden habe. Und das Gleiche kann uns also auch mit Echtglas passieren- keine gute Nachricht jetzt brauchen wir eine brauchbare Alternative????
 

Keita

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PC-Platten sind im normalen Gebrauch (fast) unverwüstlich, das ist ein nicht zu unterschätzender Vorteil. Ist natürlich käsig, wenn's an anderen Eigenschaften hapert…

Bei Glasfronten gehst Du auf Nummer sicher, wenn Du auf Rahmen geklebte Scheiben nimmst, wobei es sie sowohl mit Alu- als auch mit Span- bzw. MDF-Rahmen gibt. Bei ersterem dürfte nichts passieren, bei letzterem weiß ich gar nicht, ob sie ein (größerer) Küchenhersteller überhaupt im Programm hat (Zulieferer der Küchenindustrie bieten sie an, also sollte es eigentlich auch Abnehmer geben…).

Weitere Alternativen wären Lackfronten, Störmer bietet sie auch mit Laserkanten an, was den Preis etwas senkt.
 

prisma_mx

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was ich dabei nicht verstehe, wie funktioniert Glas auf Rahmen bei grossen Einzügen sehe ich da auf der Innenseite den Rahmen? und wo kommen dann die Griffe hin?
Da werde ich mich doch mal umsehen müssen - vielleicht bietet ja Störmer doch noch einen Tausch an - es wäre nur fair und recht
 
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Keita

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Genau, der Rahmen hat je nach eingesetztem Profil eine Breite von ca. 50mm und verläuft entlang der Scheibenkante. Du siehst also von innen auf die Scheibenrückseite, eingerahmt vom Trägerprofil.
Durch die Breite können Beschläge wie Scharniere und Fronthalter für Auszüge/Schubladen, aber auch Griffe in beliebiger Breite/Höhe und sowohl senkrecht als auch Waagerecht in/durch das Profil montiert werden.
Griffe ließen sich theoretisch auch nur im Glas befestigen oder aufs Glas kleben.
 

prisma_mx

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falls es interessiert hab ich die Kühlschranktür fotografiert, daran kann man am besten das Drama erkennen, alle anderen Fronten sind auch nicht mehr plan aber man kann es auf den Fotos schlechter erkennen.
 

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Michael

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Verbogene Fronten dieser Größe kommen immer wieder und materialunabhängig vor. Gerade Kühlschrankfronten sind oft betroffen, lassen sich aber auch mit zusätzlichen Winkeln in der Mitte der Front meistens ganz gut begradigen.

Ohne etwas unterstellen zu wollen sind es auch nicht zwingend Materialfehler. Umgebungseinflüsse spielen wohl auch eine Rolle - Luftfeuchtigkeit, Temperatur, etc.

Kühlgeräte, die versehentlich mal offen stehen bleiben, verursachen Temperaturdifferenzen am Material. Oberschrankfronten im Bereich der DAH sind ebenfalls öfter betroffen wegen der hohen Luftfeuchtigkeit.

Natürlich meint jeder seine Umgebung wäre "normal". So hat es vor längerer Zeit mal ein Kunde behauptet, bei dem sich sämtliche Dickkanten der Front lösten. "Bei uns ist alles normal und die vorige Küche hat auch 20 Jahre gehalten". Beim Besuch stellte sich heraus, dass die komplette Küchenaußenwand feucht war und der Schimmel schon unter dem Sockel hervor gekrochen kam.

Wie gesagt:
Ich will nichts unterstellen und kann die anderen Fronten nicht beurteilen. Fronten dieser Größe sind jedenfalls oft betroffen.
 
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