Fertiggestellte Küche Ach, das mach ich doch selber

nobilly

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Zugegeben, hätte mir vor einem halben Jahr jemand gesagt, daß ich mein Küche selber bauen wollte, ich hätte wohl die eine oder andere Schwierigkeit gehabt, das zu glauben. Da kann ich ja gleich hingehen und ein Billy Regal selber nachbauen. Kostet doppelt so viel, dauert viermal so lang, und ob's besser wird weiß man nicht.

Nun hat sich aber gezeigt, daß ich mit dem Alter doch etwas eigenwillig geworden bin. Es gibt Dinge, die will ich halt so wie ich sie will (ich bin schwierig, ich weiß).
Nach mehreren Besuchen in unterschiedlichen Küchenherstellungs- und / oder Verkaufsstätten hat sich aber gezeigt, daß es eben genau diese Dinge sind, die, je nach angegebenem Budget, entweder unmöglich oder sagenhaft teuer sind.
(Ich habe übrigens bei einem Möbelhaus versucht, KEIN Budget anzugeben, worauf hin der Planer sich geweigert hat, mit der Planung zu beginnen: So ged des ned! Sollte uns das nicht zu sparen geben?)
Ich möchte als Beispiel nur die durchlaufende Maserung über die Einzelschränke hinweg nennen, für die mir der Küchenplaner eines sehr, sehr großen österreichischen Möbelhauses glatt 3.000€ abknöpfen wollte (die Erklärung dafür war so hanebüchen, dass ich sie lieber in den unendlichen Katakomben meiner Vergesslichkeit verstecken möchte).

Nach mehreren Wochen und vielen Stunden, in denen ich Küchenplanern beim Kampf mit der Software zugesehen habe (Menschen, die bei der Arbeit mit sich selbst sprechen, sollen einer Studie zufolge viel leistungsfähiger sein als solche, die das nicht tun. Wie dem auch sei, 1 Stunde lang Gedanken a la "Das muß doch länger sein, warum macht der das nicht, was ist denn da, ah, so gehts" ist über alle Maßen nervig. In Küchenstudios, die Marken der Luxusklasse verkaufen war das zumindest von mir nicht zu beobachten, heißt das etwa, daß diese Küchen deshalb so teuer sind, weil die Leute so ineffizient weil stumm arbeiten?) nun also die Entscheidung das selber zu tun. Kämpfen nämlich, mit Planungssoftware. (Ich kann die Gedanken eines Küchenplaners nun wesentlich besser nachvollziehen, ja, das schon, aber hören möchte ich sie nie wieder).


Herausgekommen ist dabei eine erste Übersichtsplanung, die zumindest schon soweit als machbar geprüft ist, Alks es Küchengeräte gibt, die da reinpassen.

Die Küche besteht aus drei Blöcken: Zum einen einem Unterschrank vor dem Fenster, in dem ist ganz außen die Spüle angebracht und darunter sind drei große Auszüge mit dahinter verstecktem Müllsammler resp. weiteren Innenschubladen. Die drei Schubladen haben keinen Griff und werden elektrisch geöffnet. Vom Äußeren her soll das ganze monolithischen Charakter haben (durchgehende Maserung unabdingbar). Die im Bild gezeigte Wand rechts ist eigentlich schon die Front eines weiteren Schrankes, der jedoch der Tarnung halber in Wandfarbe gestrichen wird und nützliches wie Mikrowelle, Wasserkocher etc. beherbergen soll.

Der zweite Block besteht aus zwei Hochschränken mit einer Nische, in der ein breites und schmales Kochfeld (90cm breit, 40cm tief) installiert werden soll, darüber im Schrank versteckt der Dunstabzug. In den Hochschränken ist rechts der Kühlschrank (ein Modell mit separater Getränkelade ist geplant) und links der Geschirrspüler, schon weit oben, damit wir Großen uns nicht immer bücken müssen und der Kleine nicht immer das Geschirr wegträgt. Unter der Nische ist eine 120cm breite Schublade für all das Kochwerkzeug, darunter wieder eine Schublade mit Innenschublade für Teller und Töpfe. Für diese beiden Schubladen hätte ich eine Griffmulde vorgesehen, für Geschirrspüler und Kühlschrank werde ich wohl einen dezenten Muschelgriff verwenden. Über der Nische ist der Dunstabzug, der verbleibende Platz soll mit einer gewneuigen Klappe verdeckt sein (da stößt sogar Blum an seine Leistungsgrenzen, aber es sollte noch klappen).

Der dritte Block sodann ist eine kleine Insel, maximal 70 tief und 140 breit in der, manche werden es vielleicht schon erkannt haben, der noch fehlende Backofen eingebaut wird (wir sind keine großen Bäcker hier im Haus, weswegen wir glücklicherweise auf die prominente Installation auf Augenhöhe verzichten können). Neben dem Backofen noch weitere Auszüge für Zeugs.
Wie die Insel äußerlich aussehen soll ist noch nicht recht greifbar, aber es sollte schon ein besonderes Einzelmöbel werden, das eine Brücke zwischen Küche, Wohnbereich und Eßbereich schlägt.

Anmerkungen zur Checkliste:
- Auf der Arbeitsplatte soll absolut NICHTS stehen.
Ich treib doch nicht all den Aufwand um klare Linien zu haben, und dann steht dann da alles rum.
- Ein noch ungelöstes Problem ist, wo der Staubsaugroboter wohnen wird.

So, das wars fürs erste.
Viele Informationen fehlen da sicher noch, aber für einen ersten Überblick wird's reichen.

Nun stürzt Euch drauf, bringt das Projekt mit Euren Einfällen zum Fliegen oder zerreißt es in der Luft - alles wird helfen, die bestmögliche Küche zu bauen - oder glorios zu scheitern.


Bis bald
NoBilly




Checkliste zur Küchenplanung von nobilly

Anzahl Personen im Haushalt : 3
Davon Kinder? : 1
Körpergrössen aller Hauptbenutzer (wegen Arbeitshöhe ) in cm : 190, 180, 85 und steigend
Art des Gebäudes? : Bestandsbau, (kleinere) Umbauten möglich
Brüstungshöhe des Fensters (in cm) : 86
Fensterhöhe (in cm) :
Raumhöhe in cm: : 260
Heizung : Keine Heizung
Sanitäranschlüsse : fix
Ausführung Kühlgerät? : Integriert im Hochschrank (60cm)
Kühlgerät Größe : bis 175 cm Höhe
Ausführung Tiefkühl (TK)-Gerät : Im Kühlschrank als kleines Fach oben
Dunstabzugshaube? : Abluft
Hochgebauter Backofen? : Nein
Hochgebauter Geschirrspüler? : ja
Kochfeldart? : Induktion
Kochfeldbreite ca. (in cm)? : 90
Spülenform: : 1 Becken ohne Abtropffläche
Weitere geplante Heißgeräte : Standmikrowelle
Küchenstil? : grifflos
Sitzmöglichkeit in der Küche / im Küchenbereich als : Keine
Sitzmöglichkeit: Für wieviel Personen? : nein
Sitzmöglichkeit: Tisch - wenn gesonderter Tisch oder offene Küche : Vorhandener Tisch
Gewünschte o. vorhandene Tischgröße : 3
Wofür soll der Sitzplatz in der Küche genutzt werden? Wie häufig? : Na, zum Essen
Welche Arbeitshöhe ist angedacht (in cm)? : So hoch wie es das Fenster gerade noch zuläßt.
Was steht auf der Arbeitsplatte oder soll dort stehen? : Sonstiges (evtl. im Beitragstext benennen)
Welche weiteren Küchenmaschinen müssen in der Küche untergebracht werden? : Küchenmaschine, Wasserkocher, Toaster, Handrührgerät, Pürierstab
Was soll in der Küche außer den Standards untergebracht werden? : Sonstiges (evtl. im Beitragstext benennen)
Welchen Stauraum gibt es sonst noch? : Geschirr/Gläserschrank im Wohn-/Esszimmer, Speisekammer, Hauswirtschaftsraum, Keller
Was/wie wird gekocht? (Alltagsküche, Menüs, Snacks usw) : Nichts aufwendiges, Zubereitungszeiten über einer Stunde sind selten.
Wie häufig wird gekocht? : (fast) täglich 1x warm
Wird alleine gekocht? Oder auch gemeinsam? Mit und für Gäste? : Nur ich
Was stört an der bisherigen Küche und was soll die neue Küche unbedingt können? Warum? : Die neue: Wööörrr, grauslich
Die neue: Aahh schön (und leise)
Steht schon ein Küchenhersteller fest oder wird bevorzugt? : Ich
Steht schon ein Gerätehersteller fest oder wird bevorzugt? : Verschiedene
Preisvorstellung (Budget) : bis 10.000,-
 

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macaron

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AW: Ach, das mach ich doch selber

Ich glaube, das wird interessant. ;D

Zunächst aber: Ohne vermaßten Grundriss der Küche und mehr Planungsbilder kann man dir hier nicht weiterhelfen.

Möchtest du die Küche tatsächlich selbst bauen (Ikea ?) oder nur planen und einen Schreiner mit der Ausführung beauftragen? Durchgehende Maserung = Vollholzfronten?
 

Ruta

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AW: Ach, das mach ich doch selber

Schönes Projekt. Das klingt gut! Esche gefällt mir auch. Ich überlege (falls ich mich entscheide, die Küche in einen gefliesten Raum zu stellen) Eiche Dreischichtplatten zu Fronten zu verarbeiten, eben auch weil ich dann eine durchgehende Maserung erhalte. In Esche geht das sicher auch, so stark arbeitet die ja nicht. Oder hast Du eine noch bessere Idee für die Fronten?
 

Nice-nofret

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AW: Ach, das mach ich doch selber

Da Du nicht vom Fach bist, würde ich die Planung z.B. von Schreinersam aufbereiten lassen (Stücklisten etc.); könnte ja auch sein, dass er Dir gleich alle Zutaten besorgt - dann kannst Du Dich ans Zusammenbauen selber machen.

Ohne Profi-Unterstützung dürften viele entscheidenden Kleinigkeiten vergessen gehen.
 

nobilly

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AW: Ach, das mach ich doch selber

Liebe Leute, das kriegt ja eine Dynamik hier daß ich fast schon ein wenig ins Schwitzen gerate. Sehr schön, geht wenigstens was weiter.

Also, vielleicht zuvörderst: Ich bin kein ausgebildeter Tischler / Schreiner, aber handwerklich durchaus versiert und ich besitze eine Reihe schöner Werkzeuge mit und ohne Motor und ich habe die meisten davon auch schon für andere Möbelbauprojekte benutzt. Na ja, ich gebe es zu, hin und wieder kaufe ich schon mal Werkzeug nur weils halt so schön ist.
Küche habe ich noch nicht versucht und daher auch der große Planungsaufwand (wäre meine Zeit Geld wert würde es sich nicht rechnen:-)). Ich bin für jeden Hinweis, Tip und auch Tadel außerordentlich dankbar.

Grundriss der Küche ohne Möbel ist schon halbwegs fertig, auch wenn die Anschlüsse noch fehlen (schwer zu messen, solange das neue Turm da rumsteht), und wird mal hochgeladen.
attachment.php

Grundriss für die Möbel ist noch in Arbeit, weil ich über das eine oder andere Maß noch nachdenken will.

Echtholz hätte mir als Kontrast zu den glänzenden Hightech Fronten (Senosan) gut gefallen. Für den monolithischen Charakter des Unterschranks wäre dann aber eine Massivholz Arbeitsplatte nötig gewesen, und das ist mir, fürchte ich, zu pflegeintensiv.
Daher fiel die Wahl auf Dekorspanplatten respektive Schichtstoffplatten. Der Rahmen und die Arbeitsplatte des Unterschranks (Block 1) werden, so die Planung, aus wasserfest verleimten Rohspanplatten gezimmert, dann wird die Spüle mit Kunstharz eingeklebt und darüber kommen die Schichtstoffplatten, auch mit Epoxydharz verklebt und danach bündig gefräst.
Zuschnitt und Bekantung der Fronten und auch Korpusteile erledigt der Holzhändler. Dem kann man auch einen Schnittplan geben, so daß die durchgehende Maserung gewährleistet ist. Ich muß dann nur noch die Löcher für die Scharniere bzw. Schubladen bohren und anschrauben - fertig, ist ja doch fast wie Billy.

Nur die Sache mit den Schichtstoffplatten, die liegt mir etwas im Magen. Ich werde daher hierzu erst einmal einen Versuch mit folgendem Aufbau durchführen:

Drei A4 große Rohspanplatten werden zu einem Block mit 57mm Dicke zusammengeleimt. Darüber kommen dann mit Epoxydharz die Schichtstoffplatten auf allen Seiten, davon habe ich noch reichlich von den Musterbestellungen.
Wenn das alles trocken ist gehe ich zuerst einmal ein paar Wochen damit unter die Dusche, was übrig bleibt kommt in den Geschirrspüler bis Formaldehydschwaden durch die Küche wabern. Übersteht es das auch noch, kriegt's mein Sohn zum Spielen, und das würde auch eine Granitplatte nicht überleben.
Ich halte Euch über die Ergebnisse auf dem Laufenden.

Bis bald
NoBilly
 

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Nice-nofret

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AW: Ach, das mach ich doch selber

Ein Küchenschreiner ist nicht umsonst nochmal was anderes als ein normaler Schreiner, ganz einfach, weil ein Küchenbau anspruchsvoll und trickreich ist.

Ich würde in die Kompetenz eines erfahrenen Küchenschreiners investieren, der Dir über die Klippen hinweghilft.
 
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AW: Ach, das mach ich doch selber

Auf den Versuch mit der APL bin ich auch gespannt.
Ich halte das im Eigenbau für undurchführbar.
Hauptsächlich, weil Du keinen vernünftigen Pressdruck für den Schichtstoff erreichst.
Die Spülenkonstruktion (flächenbündig, dann Schichtstoff drüber) bedeutet Komplettaustausch der APL, wenn mal was mit der Spüle ist.
Der Eigenbau an sich ist für einen Heimwerker extrem zeitaufwändig, Du musst bspw. hunderte Konstruktionsbohrungen sehr genau setzen.

Wahrscheinlich meldet sich Tantchen noch, die hat das schon mal gemacht.

Durchgehende Maserung vom Holzhändler... da bin ich auch mal gespannt, so einfach ist das nämlich nicht.

O.K., ich bin immer wieder überrascht, was motivierte Heimwerker so alles hinbekommen, aber es ist mehr als schwierig und ziemlich komplex, so eine Küche zu bauen.
Ich werde hier interessiert mitlesen*droh*

Samy
 
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AW: Ach, das mach ich doch selber

Schönes Projekt. Das klingt gut! Esche gefällt mir auch. Ich überlege (falls ich mich entscheide, die Küche in einen gefliesten Raum zu stellen) Eiche Dreischichtplatten zu Fronten zu verarbeiten, eben auch weil ich dann eine durchgehende Maserung erhalte. In Esche geht das sicher auch, so stark arbeitet die ja nicht. Oder hast Du eine noch bessere Idee für die Fronten?

Gerade mit Dreischichtplatten wird es schwierig durchgehende Maserungen zu bekommen. Ich kenne keinen Hersteller, der die dazu notwendige, stammfurnierte Ware anbietet.
Bei Dreischicht sieht jede Platte anders aus, und die erhältlichen Plattenformate sind eher klein.
 

Ruta

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AW: Ach, das mach ich doch selber

ok, da habe ich's relativ leicht, weil meine bisherigen Planungen so kurze durchgehende Fronten aufwiesen, dass eine Plattenlänge (bis zu 3 m) ausreichte.
 

Wolfgang 01

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AW: Ach, das mach ich doch selber

Nichts gegen dein Projekt....

aber ich denke günstiger kommst du mit einem Serienhersteller zurecht. Da du, so denke ich mal, aus Österreich kommst, würde ich mal bei ewe gucken.

Die Front Continua (Schichtstoff ) bekommst du mit durchlaufenden Holzdekorbild.
Gut, es werden nur drei Frontdessins angeboten, dafür sehen die aber sehr Edel aus (Laserkante).
 

KerstinB

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AW: Ach, das mach ich doch selber

Da es eine offene Küche mit Übergang Wohnbereich werden soll, wäre ein vermaßter Grundriss des Gesamtgeschosses sinnvoll. Gut wäre es auch, wenn du unbedingten Must haves in dem Grundriss schon einskizziert sind .. Sofa, Esstisch (Maße) usw. Nur so kann man sehen und erkennen, ob die Küchenplanung dann wirklich einen schönen Übergang gewährleistet.

Designtechnisch ist dein Erstentwurf vielleicht ok ... aber eben auch nur Design ;-) .. Kochen mit rechts und links so eng eingeschnürt ist dagegen nicht wirklich ein Spaß.

Brüstungshöhe 86 cm? In der Skizze schreibst du Fensterbankhöhe 85 cm. Wie hoch kannst du denn an der Stelle überhaupt werden? Muss das Fenster zu öffnen sein?
 

tantchen

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AW: Ach, das mach ich doch selber

Hmm, also diese Kleberei kannst wohl vergessen. Du bekommst bei einem Schreiner massenhaft fertige Schichtstoffplatten ind etlichen Dekoren und Stärken und der macht Dir dann auch gleich die Kanten drauf. Zuhause bekommst das nicht hin.
Ich habe für die weißen Schichtstoff -Fronten in der Küche meiner Mutter[/URL] mit Zweistufen-Kante beim Schreiner knapp 1800,- gezahlt. Und die sind beidseitig beschichtet, nicht wie oft aus den Küchenstudios mit innen irgendeinem Gegenzug!
Allerdings war dann die Arbeitsplatte (3 Teile) mit Lieferung und Einbau ganz schön teuer. Über 900,- Aber sowas alleine rumwuchten war mir zu riskant.

Ich habe übrigens in meiner Spülenzeile zuhause[/URL] schon seit genau 4 Jahren ein Provisorium aus meinem Bambusparkett auf Trägerplatte geklebt. Geölt mit Osmo Ölen (TopOil z.B.). Flecken kamen bislang nur durch Besucher zustande, die wasweißich da gemacht haben. Fallen aber kaum auf. Lässt sich gut putzen. Im normalen Betrieb kann diese Platte ganz schön was ab.
Denke also nicht, dass man die Option mit dem Echtholz als AP gleich verwerfen sollte.

Außerdem bekommt man die durchgehende Maserung bei den Fronten mit Furnier am schönsten hin... Beim Bambus weiß ich z.B. dass es diese Furniere auch in bis zu 4mm Stärke gibt. Das würde reichen als Belag auf einer Spanplatte für eine Arbeitsplatte.

Samy hat auch mal eine Küche komplett in Kirsche gebaut mit Fertigparkett als Arbeitsplatte.

Zur Planung: das auf dem Bild wäre mir im Kochbereich eindeutig viel zu eng und eingequetscht. Und die Spüle so nah am Rand finde ich auch net grade prickelnd, da hat man ja ständig was auf dem Boden.
Vielleicht kannst ja die Auszüge auch anders einteilen. Bei Eigenbau ist da noch viel mehr möglich, wie Standard-Korpus mit Auszügen und Spüle oben drin.

Ich würde mir da wirklich mal beim Schreiner Angebote einholen, wenn Deine Planung mal halbwegs steht. Ich hab bei der zweiten Küche von Mutter z.B. alle Multiplexplatten der Korpusse zusägen und vorne bekanten lassen. Den Rest habe ich selber gemacht, was immer noch genug Arbeit war.
Die Beschläge hab ich auch bei dem bestellt, hätte sie aber auch für nur wenig mehr im Beschlagfachhandel in der Nähe bekommen.

Du kannst jedenfalls schon eine Menge sparen, wenn Du dem Schreiner eine sorgfältig ausgearbeitete Stückliste gibst, dann braucht der sich da keine Gedanken = Arbeitszeit mehr machen.
 

nobilly

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AW: Ach, das mach ich doch selber

Vielen Dank, liebe Leute, für all die Gedanken, Tips, Hinweise und eigene Erfahrungen die Ihr schon zu meinem Projekt beigetragen habt.

Samy, Du hast recht, ich weiß, daß Du recht hast. Das wird eine Schweinearbeit. Ich rechne mit einer Woche für die Vorbereitungen wie Schubladen zusammenschrauben, Korpusse bohren und all jene Arbeiten, die gemacht werden können ohne die neue Küche abzureißen. Dann eine weitere Woche bis 10 Tage für den eigentlichen Aufbau und noch weitere zwei Wochen für abschließende Arbeiten, die nachdem die Küche schon steht noch gemacht werden können wie etwa Wände ausmalen, Schrank- und Schubladeneinteilungen machen, etc.

Die Sache mit dem Komplettaustausch der Arbeitsplatte "wenn was mit der Spüle" ist hab ich nicht bedacht. Ich hatte noch nie was mit der Spüle. Wie machen das denn die Profis? Soweit ich mir das erlesen habe wird bei dieser Einbauart immer Kunstharz verwendet, der Unterschied zu meine Methode ist, daß die Arbeitsplatte von unten her ausgefräst wird bis auf die Melaminoberfläche und dann von unten die Spüle eingeklebt und wahrscheinlich zusätzlich verschraubt wird.

Das Testobjekt ist mittlerweile in der letzten Aushärtungsphase. Die Sache mit dem Epoxydharz ist eine bisserl so wie mein Sohn: braucht ganz wenig Druck und sehr viel Geduld, kleckert aber entsetzlich.
Das Harz ist von ähnlicher Konsistenz wie Spüli, man trägt ein Bett damit auf und legt dann die Schichtstoffplatte ein, ein paar Gewichte drauf und 24 Stunden warten. Die Schichtstoffplatten sind sehr hart und spröde, was gut ist im Sinne der Anwendung. Für die Verarbeitung braucht es ordentlich scharfes Werkzeug, mein 20 Jahre alter Bündigfräser wird wohl vor dem Einsatz noch ausgetauscht werden müssen, sonst gibt es leicht kleine Risse und Absplitterungen. Das Epoxydharz rinnt leider überallhin und läßt sich nachdem es ausgehärtet ist praktisch nur mit Hitze und durch Schaben entfernen - beides der zukünftigen Arbeitsplatte nicht sehr zuträglich, ich werde beim Creme Brulee zubereiten wohl sehr gut in die Schüsseln zielen. Alle Flächen, auf die auf gar keinen Fall Epoxydharz kommen soll also gut abkleben. Ab morgen wird das Ding dann erst mal ein paar Tage in der Dusche wohnen, heiß, kalt, trocken, nass - mal sehen wie ihm das bekommt.

Tantchen, schönes Stück Arbeit hast Du da geleistet in Mutters Küche, gefällt mir. Das meiste, was für Dich der Tischler gemacht hat, macht für mich der Holzhändler, ich werde da kaum was Sägen oder Kanten aufbügeln müssen. Ausnahme ist nur der Eschenmonoblock, der kriegt die gewünschte Optik nur dann, wenn man nachträglich die dünnen Schichtstoffplatten resp. Furnier auf den fertigen Block klebt, da muß ich also durch:-)
Die Spüle ist bewußt ganz außen. Zur Zeit ist Sie halbwegs in der Mitte, der Platz links der Spüle bleibt völlig ungenutzt, warum auch immer. Ich sehe zugegebenerweise auch nicht, warum es über den linken Spülenrand mehr spritzen sollte als über den vorderen (mal abgesehen davon, daß da ich zwischen Spüle und Küchenboden stehe:-)).
Wie bewährt sich denn der Dunstabzug in Mutters Küche? Ich habe eine vergleichbares Modell ins Auge gefaßt, bin aber noch nicht restlos überzeugt, daß die Leistung ausreichen wird, es ist ja doch ein guter Meter von der Arbeitsplatte bis zum Abzug.

Während das Testobjekt unter den härtesten Umweltbedingungen, denen je eine Arbeitsplatte ausgesetzt war, getestet wird, werde ich wohl auch Zeit haben, die Detailplanung anzugehen.

Bis bald
NoBilly
 

tantchen

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AW: Ach, das mach ich doch selber

Wieso nachträglich auf den Block kleben? Da würde ich eine große Furnierplatte/fertige Schichtstoffplattte nehmen und die Fronten sorgfältig da raus sägen. Mit einer Sägeblattdicke von 2-3mm ergibt das dann gerade die richtige Spaltbreite...
Dazu dann die Kanten und fertig.

Ich hab an der DAH noch keinen Kohlefilter dran. Ansonsten zieht die eigentlich genug. Ist ja schön in der Nische hinten, da gibt es keine Querströmungen etc. Außerdem haben wir oben rechts in dem Installationsschacht noch einen badlüfter drin. Der wirkt dann quasi als Ablufthaube, wenn auch eher langsam. ;-)
 

nobilly

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AW: Ach, das mach ich doch selber

Ein trüber, prokrastinationsreicher Sonntag. Einen Strich gemacht im Küchenplan, Getränk geholt aus dem Kühlschrank. Dabei fällt mir ein, daß ich noch keinen Kühlschrank ausgewählt habe und verlagere den Ort der Prokrastination ins Internet. Null Grad Zone, Kellerfrischfach, Biodingsbums, LED Beleuchtung, ...... Ich beginne mich zu fragen, was ich habe von all dem Technoschnickschnack und beginne Antworten zu suche - finde aber keine. Eine Frage bleibt, während alle anderen auf den Haufen der besser nie gestellten fliegt: Wie komme ich je in den Genuß all dieser Segnungen moderner Ingenieurskunst, wenn ich die Kühlschranktür aufgrund fehlender Griffe nicht aufkriege?
Es scheint doch so, daß die Elektrogerätehersteller dem Trend zur vollkommen schmuck- und daher grifflosen Küche nicht recht folgen wollen. Oder können. Wissen die Herren Miele , Siemens und wie sie alle heißen mehr als wir? Können wir unsere faden verzierungsfreien Oberflächen schon in zwei Jahren nicht mehr sehen? Hatte Adolf Loos vergleichbare Schwierigkeiten bei der Realisierung seiner Vision des "Hauses ohne Augenbrauen"? Das Haus wenigstens steht nach 100 Jahren immer noch am Wiener Michaelerplatz.
Ich nehme an, ja, er hatte vergleichbare Schwierigkeiten (und noch wesentlich größere, mußte er doch den Bauherren von der Richtigkeit seiner ästhetischen Vorstellungen überzeugen). Ich nehme auch an, daß er sie gelöst oder wenigstens umschifft haben wird, mit guten Ideen, brillanten Lösungen und innovativen Methoden.
Also, dem Ingenieur ist nichts zu schwör - das muß man doch machen können mit der grifflosen, griffmuldenlosen, doppelfugenlosen Kühlschranktüröffnung.
hmm, da kann man - ja - zwei im Sinn - und dann noch hier - ja, so gehts.
Ein einfacher Excenterantrieb mit etwa 60 Umdrehungen pro Minute, ein bisserl toter Raum über dem Kühlschrank, ein paar Drähte und Kabel, na also, so wird's funktionieren. Ein Druck auf die Kühlschranktür und innerhalb einer halben Sekunde ist sie soweit geöffnet, daß man sie aufziehen kann.

Aber eigentlich wollte ich doch, was wollte ich nur, ja, genau, etwas zu trinken holen.

Ach ja, und ich schulde Euch noch das Ergebnis des Arbeitsplattentests. Die Tage unter der Dusche hat das Testobjekt ohne den geringsten Schaden überstanden. Da mir schnell fad wird, habe ich das Ding dann nach zwei Tagen im Schnellprogramm (10 Minuten, ohne Heizung) in den Geschirrspüler gegeben - keine Wirkung, sieht genauso aus wie vorher. Also volles Programm, 50 Grad, 3 Stunden inklusive Trockenprogramm - keinerlei Beschädigungen.

Die Erkenntnisse sind also: Arbeitsplatten selber kleben aus Schichtstroffplatten und Rohspanplatten ist durchaus mit dem Heimwerker zur Verfügung stehenden Mitteln in akzeptabler Qualität möglich. Der Arbeitsaufwand ist hoch, dafür der Materialpreis niedrig. Für die großflächigen Klebungen kann man mit dem normalen (kostengünstigen) Harz arbeiten, für die kleineren Flächen wie etwa Kanten ist es sicher besser kleckerreduzierten Zweikomponentenkleber a la Uhu plus zu verwenden.


Jetzt aber ab zum Kühlschrank und irgendetwas war da sonst noch....


Bis bald
NoBilly
 

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AW: Ach, das mach ich doch selber

Miele hat knock-to-Open GSP Tür f grifflose Küche, vll klappt auch solche Mechsnik mit Kühlitür. Erforsche doch bei Miele, wie sie es technisch lösen.

VG, H-C
 

tantchen

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AW: Ach, das mach ich doch selber

Deine Posts lese ich doch immer wieder gerne :2daumenhoch:
Ich würde zur Sicherheit die Kühlitüre da hinbauen, wo man auch mal bei Stromausfall noch von Hand irgendwie öffnen kann.

Da Deine Heißgeräte ja auch Griffe haben, wäre es vielleicht eine Alternative, die Gleichen auch an den Kühli zu bauen. Das hat nice-nofret/Vaness so bei sich in der Hochschrankwand. Griffe von Miele dazubestellt und alles sieht einheitlich aus. Der Rest der Küche ist Grifflos.
 

Wolfgang 01

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Lipperland
AW: Ach, das mach ich doch selber

.... elektrisch öffnende Geschirrspüler gibt es nicht nur von Miele . Also kein Problem bei grifflos.

.... elektrisch öffnende Backöfen gibt es auch. Also kein Problem bei grifflos.

.... elektrisch öffnende Kühlschränke. Auch dafür gibt es Lösungen. Da muß man nicht unbedingt selber was basteln. Also kein Problem bei grifflos. Allerdings schränkt es die Planung/Ergonomie ein wenig ein.
 

Cooki

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3....
AW: Ach, das mach ich doch selber

Sehr aussagekräftiger post Wolfgang. ;-)

Für alles brauche ich keinen Griff... es reicht auch ein Pümpel. :cool:
 

Wolfgang 01

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AW: Ach, das mach ich doch selber

Wieso?
Habe ich was falsch verstanden?

Man braucht keinen Pümpel sondern nur die entsprechenden Geräte;-)
 

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