[Abluft] Eine Frage zu Dunstabzugshaube mit Abluft

martin

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Die zertifizierten Unterdruckwächter schalten ab einem Druckunterschied von 0,4 bar. Das kann schon mal auf der (windabgewandten) Lee-Seite des Gebäudes zu verfrühtem Schalten führen. Dazu muss es aber schon ganz schön kraftig pusten..

Deine Minusliste scheint mir nur deshalb größer zu werden, weil Du Dich gegen eine Abluftlösung entscheiden willst. Sorry, aber das musste ich jetzt mal schreiben.
 

serendipity

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:-) Darfst Du gerne sagen!!

Ich empfinde es so, dass ich die letzten Nächte durchgegooglet habe, um eine gute Abluftlösung zu finden, weil ich die eigentlich sehr gerne möchte (die andere an der Entscheidung beteiligte Person ist eher dagegen, die Außenhaut zu durchbrechen, daher die Argumentsuche und der Versuch, sämtliche Problemstellen vorher zu erkennen und zu vermeiden).
Bei mir hat sich der Eindruck verstärkt, dass ich mir mit Abluft mehr Probleme einhandle als ich mir Gutes tue.
Gestern Abend bin ich dann auf die Beiträge von DieKücheNeu gestoßen, und er hat einen sehr sehr ähnlichen Entscheidungsfindungsprozess durchlaufen - mit dem gleichen Ergebnis (ich denke, wir haben sehr ähnliche Konstellationen).

Zusammenfassend glaube ich, dass es selten die eine "beste" Lösung gibt, sondern immer für eine konkrete Situation alle Faktoren abgewägt werden müssen, damit die "praktikabelste" Lösung gewählt werden kann - natürlich unter Berücksichtigung von "subjektiven" Wünschen.
 

Wolfgang 01

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DIE beste Lösung kann es nur geben wenn man alle Gegebenheiten auslotet.
Das größte "Problem" bleibt die dichte Außenhaut des Hauses mit Option Umluft.
Das wäre für mich ein Nogo.
Für mich ist die beste Lösung immer noch Abluft mit Zuluft übers Fenster. Klar kann ein Zuluft-Mauerkasten verwendet werden, aber meistens bringt der nicht das Volumen an Frischluft.
 

serendipity

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Andere stört, wie ich oft gelesen habe, der Energieverlust durch die Abluft/Zuluft. Letztlich ist es immer eine subjektive Gewichtung von Gegebenheiten oder?
 

Michael

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Der Verzicht auf eine Abluftlösung aus energetischen Gründen hinkt meines Erachtens. Beim Kochen entsteht nun einmal sehr viel Feuchtigkeit. Wenn man keine KWL betreibt muss man (wenn man es richtig macht und Schimmelbildung vermeiden möchte) zwangsläufig auch bei Umluftbetrieb lüften, was ebenfalls einen Verlust an Energie darstellt.
 

serendipity

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Sehe ich genauso. Und da wunderbare Bergluft in die Räume strömt, wenn ich die Fenster öffne, tu ich das sogar gerne. ;-)

Mir geht es an der Stelle überhaupt nicht um Energieverluste o.ä. Mir geht's nur ums Wohlfühlen. Ich möchte nicht immer ein Fenster gekippt haben müssen, wenn ich koche. Ich finde es auch nicht so erstrebenswert, dass es an meinen Füßen zieht, wenn ich koche. Und ich möchte nicht, dass meine Dunstabzugshaube ständig abschaltet, während ich koche, weil der Druckwächter anspringt (und das passiert wohl durchaus, insbesondere, wenn die Fühler an der Wetter-/Windseite angebracht sind). Fände ich eine gute Zuluftlösung, hätte ich natürlich lieber die Abluft-Bora . Aber da hat mich (und den Zimmerer) bisher keine überzeugt, die mit (für uns) vertretbaren Aufwand zu realisieren wäre. Also dann lieber den Weg des geringsten Widerstands und Umluft und Stoßlüften, das im Winter dank Kaminofen sowieso regelmäßig nötig ist.
 

Michael

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Die komfortabelste und teuerste Lösung bei Abluft und Kamin:

Waibel Mauerkasten für Abluft

Waibel Mauerkasten für Zuluft

Unterdruckwächter nur für den Fall, dass beim Intensivbetrieb der DAH die Zuluft nicht ausreichen sollte. Er löst entsprechend seltener aus, was ich nur vermuten kann weil es auf die Kochgewohnheiten ankommt.

Die Zuluft sollte bodennah in den Sockel erfolgen, evtl. noch durch 200cm Flachkanal geführt werden und dann den Sockelbereich verlassen. Man könnte z.B. beim Bau bereits Fussbodenheizschlangen dort verlegen damit die Zuluft vor dem Verlassen schon etwas aufgeheizt ist und nicht für kalte Füße sorgen kann.

Mir geht's nur ums Wohlfühlen

So sehe ich es auch. Gerade bei Kaminbetrieb ist ein kurzer Schub frischer Luft für mich eher angenehm.

Nun mal zur Bora , die ja so gut funktionieren soll, weil im Kochbereich ein Unterdruck aufgebaut wird. Klingt logisch und bei der imposanten Abluftleistung wird das auch so sein. Aber was ist bei Umluft? Dann läuft das System ohne den erforderlichen Unterdruck weil keiner entsteht.
Sie mag funktionieren - aber ich möchte bezweifeln, dass sie genauso effektiv arbeitet wie im Abluftbetrieb.
 

serendipity

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Ich zitiere mal Martin aus einem anderen Thread:
Ich habe eine Novy mit 2 Weibel-MK + Druckwächter hier montiert. Meine Erfahrung: bis Stufe 2 der Haube funktioniert die Zuluft. Bei höheren Leistungsstufen schaltet der Druckwächter und ich muss zusätzliche Zuluft schaffen (Fenster kippen).

Er hat Weibel Zuluft und muss dennoch ab Stufe 2 das Fenster öffnen.
Wenn bei mir noch der Kamin dazu käme, ist doch davon auszugehen, dass die Bora im Winter wirklich ausschließlich bei geöffnetem Fenster betrieben werden kann.

Außerdem bleibt die Problematik, dass Abluft- und Zuluftkasten nur direkt übereinander installiert werden könnten und ich mir damit die hinausgelüfteten Gerüchte gleich wieder zurück in den Raum ziehen würde.

Und ich habe inzwischen von so vielen Problemen mit zu schnell / falsch auslösenden Druckwächtern im Netz gelesen... *seufz*

Natürlich arbeitet die Bora im Abluftbetrieb effizienter, sicherlich. Erlebt habe ich sie bisher nur im Umluftbetrieb. Eine Steigerung (bei gleichzeitig angenehmerem Geräusch) zu allen mir bisher bekannten Varianten wäre es allemal.

Also fix ist: Im Sockelbereich setzt mir der Zimmerer keine Kernbohrung. An der Westseite des Hauses befindet sich eine gut 8 Meter breite und 3 Meter tiefe Terrasse. Das ganze ist direkt unterm Dach, im Winter wird die Terrasse voller Schnee sein. Daher Kernbohrung für Mauerkasten ab 60cm Höhe aufwärts. Alles andere hält der Zimmerer nach Besprechung vor Ort für kamikaze. Die Abluft würde im toten Eck der Küche hinausbefördert, die Zuluft müsste also auch wieder im toten Eck reinkommen, sonst hätte ich noch irgendwo anders gekürzte Schübe im Unterschrankbereich. Hier ist der , hier der aktuelle Stand der Küchenplanung .
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Wenn man den Zuluftkasten irgendwo anders hinsetzt, sieht man das Gitter. Oder man setzt es hinter der Couch am anderen Ende vom Wohn-Ess-Bereich-L? Aber dann produziert man Zug im Wohnbereich.

Mir will einfach keine gute Zuluft-/Abluftlösung einfallen.

Realistisch sehe ich zwei Möglichkeiten:
Abluft + Druckwächter + vermutlich fast immer ein Fenster gekippt beim Kochen.
Umluft + Zug um die Füße (Sockelausblasung Bora).

Zweiteres ist immerhin in den Anschaffungskosten deutlich kostengünstiger.
Und die Umluft dürfte ja wenigstens halbwegs warm sein... ;-)

Habt Ihr eine Idee?
 

Michael

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Klar ist es schwierig eine Entscheidung zu fällen weil alle Argumente für sich stimmig sind. 40cm Schnee möchte ich auch nicht vor dem Waibel haben, andererseits hatten wir im Norden letzten Winter fast gar keinen Schnee, der bis zum Boden kam.

Wenn Martin schreibt die Zuluft reicht bis Stufe 2 der Novy aus, halte ich das für völlig ausreichend. Das dürften etwa 500m³/Stunde sein und reicht für normales Kochen und Braten eigentlich aus. Meine Miele läuft auch fast nie höher und da dürfte Stufe 2 noch weniger Leistung haben.

Die beiden Waibel nebeneinander zu setzen ist in der Tat nicht gut. Evtl. geht was durchs Treppenhaus?

Wenn du jetzt auf Umluft gehst halte dir doch die Option offen bei Problemen mit relativ wenig Aufwand auf Abluft zu wechseln.
 

serendipity

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Ich glaube, Martin hat keinen Kaminofen, der auch noch Luft haben will.

Die einzige Möglichkeit wäre dann tatsächlich über die Nordseite (im Plan oben) im Fehlboden unterhalb des Bodenaufbaus unter der Eingangstür ein Rohr zu verlegen, das dann im Sockelbereich der Küche endet. Trotz der Distanz zum Abluftkasten wäre es möglich, die beiden gekoppelt zu steuern oder? Reicht ein 15er Zuluftrohr?

Die Zuluft sollte also schon idealerweise in der Nähe der Dunstabzugshaube ankommen und nicht irgendwo anders im großen Raum oder?

Ich schrecke wohl auch deshalb so von Zuluftlösungen zurück, da uns zwei Bezirkskaminkehrermeister und drei Ofenbauer einhellig davon abgeraten haben, dem Kaminofen eine externe Luftzufuhr zu spendieren (die ich nach meiner Internetrecherche auch unbedingt haben wollte). Auch hier hätten wir ca. 4 Meter im Fehlboden ein Rohr legen können. Uns wurde wirklich massiv davon abgeraten (Kondensatprobleme, Wärmebrücke) und zum Lüften geraten.

Diese Zuluftstrecke wäre wieder relativ lang.

Ich stoße mit meinem Abluftwunsch nur auf Kopfschütteln bei den Handwerkern. Ich höre von allen Seiten, dass 8 von 10 Hauben in Neubauten inzwischen über Umluft realisiert werden, und Umluft inzwischen ganz hervorragend funktioniert.

Ich hatte auch erst an Zuluft vom Treppenhaus (das immerhin drei Etagen umfasst) gedacht. Aber dann habe ich ein offenes Rohr vom Treppenhaus in die Küche. Schallübertragung...
 

martin

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Nö, einen Kaminofen habe ich nicht. Viel schlimmer: wir haben einen antiken gusseisernen Ofen.
 

serendipity

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Die Zuluft lässt sich dann in einem Bereich platzieren, der vor kalter Zugluft schützt. (Tote Ecke, Sockelbereich, etc)
Im Sockel könnte man z.B. auch noch einige Meter Flachkanal über die Fussbodenheizung laufen lassen, die die zuströmende Luft wieder ein wenig erwärmt bevor sie austritt.

Wenn eine konkrete Küchenplanung vorliegt kann man sich damit intensiver auseinandersetzen.
Dabei darf man dann aber nicht vergessen, dass durch lange Zuluft- (wie Abluft-)-Führungen mit vielen 90°-Abbiegungen Strömungsverluste entstehen oder?
Somit darf man eigentlich die Zuluftmenge nicht nur nach dem Rohrdurchmesser berechnen, sondern müsste auch Effizienzminderungen durch Rohrlänge und Knie berücksichtigen oder liege ich hier falsch?

Kommt Deine Zuluft direkt durch die Außenwand in die Küche und wird dann nur am Boden noch ggf. über eine kurze Strecke (<1m?) durch die FbH erwärmt, oder legt Deine Zuluft erst mal eine 6m Strecke zurück und biegt mehrmals ab (vertikal und horizontal), bis sie in der Küche ankommt?

Ein anderer User hat mich dazu gebracht, dieses Thema geistig noch einmal hervorzukramen. Auch nach Euren vielen hilfreichen Hinweisen fehlt mir letztlich das physikalische Verständnis, um wirklich beurteilen zu können, wie sinnvoll und effizient eine elegante Zuluftlösung in unserem Fall wäre:

Weiter offene Fragen:
  • Zuluft von oben oder unten (laut Berbel Homepage macht nur Zuluft von oben Sinn)
  • Berechnung der Strömungsverluste durch Rohrlänge und Rohrabbiegungen
  • Platzierung der Zuluft (möglichst weit von der Abluft entfernt oder möglichst so, dass die Frischluft direkt zur DAH strömen kann, ohne vorher den Raum zu durchströmen - möglichst ohne Zuglufterscheinungen im Kochbereich einherzugehen)
 
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