2cm DEKTON-Platte auf einer METOD-Küche

airman

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Liebe Küchen Community!

Wir planen eine 2cm DEKTON -Platte auf einer METOD-Küche in Selbstmontage. Von der Beständigkeit des Materials bin ich überzeugt, allerdings bereitet mir eine mögliche Bruchgefahr Kopfzerbrechen. Die METOD-Schränke haben ja leicht erhöhte Quertraversen (in der Grafik grau dargestellt), was die Auflagefläche natürlich reduzieren würde. Deshalb möchte ich auf die Seitenwände der Korpen Metallprofile (in der Grafik rot dargestellt) montieren um den Höhenunterschied wieder auszugleichen.

Bei der Küchenzeile an der Wand ist leider der Geschirrspüler am linken Ende der Arbeitsplatte als Abschluss direkt neben dem Hochschrank . Um die Stabilität der Arbeitsplatte zu gewährleisten hätte ich jeweils ein Winkelprofil rückseitig an der Wand, sowie an der Seitenwand vom Hochschrank montiert (ebenfalls rot dargestellt).

Ebenfalls soll eine 80cm breite flächenbündige Spüle sowie ein 80cm breites flächenbündiges Induktionsfeld eingebaut werden.

Bitte um Erfahrungswerte zu dieser Konstruktion. Ich habe nicht vor mich auf die Arbeitsplatte zu stellen, aber wenn ich beim Schnitzelklopfen mit Schneidebrett Angst um die Arbeitsplatte haben muss, ist es vielleicht doch nicht das wahre.

Vielen Dank im vorraus!

Küchenzeile:

Küchenzeile.jpg


Kücheninsel:

Kücheninsel.jpg
 
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Fernblau

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Wir planen ebenfalls eine 20mm Dekton -Platte. An Deiner Frage sehe ich, dass Du Dich mit dem Werkstoff schon ganz gut auseinander gesetzt hast: Härte und Sprödigkeit sind halt ein unzertrennliches Paar, wer das eine will, muss mit dem anderen vorlieb nehmen... ;-)

Meine Meinung zu Deiner Ausführung: Wenn das nicht hält, wäre das Material für eine AP m.E. ungeeignet und sollte weiter nur für Edel-Fassaden und Flächenverkleidungen eingesetzt werden. Mit den Traversen fängst Du die Last an allen möglichen Linien ab und 20mm Dekton sind auch von der Mat.-Stärke her schon eine Ansage. Ich habe auch flächenbündige Kochfelder in 12mm gesehen, das wäre mir persönlich zu kritisch, aber selbst das wird funktionieren...

Von der Ausführung musst Du halt auf eine hohe Ebenheitsgüte achten, da kann man schon mal den Millimeter durch fünf oder zehn teilen, was ja der Tischler sonst nicht unbedingt macht. Gerade bei harten Werkstoffen ist die hergestellte Auflage ja per se hoffnungslos überbestimmt, heißt, die Platte liegt sowieso nicht überall auf. Aber man kann dafür sorgen, dass die Spalte so klein wie möglich sind.

Also meinen Segen hast Du, Viel Spaß bei dem Projekt.

(Dekton und Keramikplatten gibt es ja auch in 2cm im hybriden Aufbau mit 8mm Funktionswerkstoff und 12mm Trägermaterial. Ich hatte Dich jedoch so verstanden, dass Du von 2cm massiv redest, oder?)
 

mozart

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Hi,
klar kann man das machen. Aber die Ikea -Schränke -ich würde es eigentlich nicht Schrank nennen wollen- haben schon echte Nachteile, gerade bei schweren, harten Plattenmaterialien. Ohne Modifizieren liegt die Platte nur auf Schraubenköpfen auf. Neben Plattenausschnitten ergibt das eine Kerbwirkung wie aus dem Lehrbuch.
Die vordere Traverse aus Blech trägt überhaupt nicht zur Auflagefläche bei, noch nicht mal zum Verringern möglicher Lastspitzen an der vorderen Kante der Korpusseiten. Hinten ist es genauso. Erhöht man sämtliche Korpusseiten, liegt die Platte immerhin auf durchgehenden Schrankseiten auf. Gute Hersteller liefern ihre Schränke auch mit durchgehendem Oberboden, zumindest aber mit Stahltraversen vorne im Bereich von Plattenausschnitten. Stahltraversen sind etwas anderes, als Blechstreifen.
Durch die völlig fehlende Aussteifung der Schränke (lose Rückwand, oben keinerlei Widerstand gegen Verdrehen, weiches Plattenmaterial, nachgiebige Verbindungen) ist es schwierig, eine dauerhafte Präzision hinein zu kriegen.
Natürlich brechen die Schränke unter 20mm Keramik nicht gleich zusammen. Aber gut ist der Unterbau nicht.
Eine Verbesserung erzielt man mit zusätzlichen, zwischen den Korpusseiten verschraubten Oberböden und einem Boden über dem GS, der den Spülenschrank mit dem Hochschrank verbindet. Das erhöht die Stabilität und schafft mehr Präzision, weil die Schränke automatisch fluchten und nicht verdrehen.
Ich würde für die paar Schränke einen guten Hersteller mit schönen FRonten nehmen und diese selbst montieren. Schraubt sich auch besser.
 

airman

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(Dekton und Keramikplatten gibt es ja auch in 2cm im hybriden Aufbau mit 8mm Funktionswerkstoff und 12mm Trägermaterial. Ich hatte Dich jedoch so verstanden, dass Du von 2cm massiv redest, oder?)

Hallo Fernblau!
Vielen Dank für deine ausführliche Antwort!
Ja, es ist eine massive 2cm Platte.

Ich würde für die paar Schränke einen guten Hersteller mit schönen FRonten nehmen und diese selbst montieren. Schraubt sich auch besser.

Hallo mozart!
Auch dir vielen Dank für deine ausführliche Antwort!
Wir haben die Fronten schon vor Monaten in einer -25% Aktion gekauft, also werden wir wohl bei IKEA bleiben. Werde mir aber die mitgelieferten Quertraversen genau ansehen und vielleicht auch durch etwas robusteres austauschen.
 

LotF

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Ich würde hier auch gerne noch einmal nachhaken:
Habt ihr das nun so verbaut und wie habt ihr es genau gelöst?

@mozart, du schimpfst ja gerne über die Ikeaschränke, was ich so lese ;-) Vielleicht kannst du mir jedoch meine Frage hierzu beantworten: Ich würde die 20mm Dekton Platte ganz gerne etwas vom Korpus erhöhen und eine Griffmuldenleiste verbauen. Von den Maßen und Preis würden sich Dachlatten in3,8x5,8cm hervorragend anbieten. Ich hatte geplant je eine Latte vorne (etwas nach innen Versetzt wegen der Leiste, eine Hinten und dann auf den Seitenwänden je eine zu montieren. Vorne und hinten könnte ich die Lattenkonstruktion dann durch die Blechverbindung der Schränke befestigen. Von oben in die Seitenwände verschrauben würde ich nicht ganz so gerne machen, weil man dann nicht mal eben einen Schrank herausziehen könnte. Wobei, was mir beim Tippen gerade auffällt: wenn man die sowieso in die Wandschiene einhängt oder die Inselverbindung benutzt, dürfte das sowieso nicht möglich sein, oder?
Es gibt bei einem Baumarkt mit H selbstklebende Filzisolierstreifen in 70mm x 3,6m, welche man m. E. gut auf diese Konstruktion kleben könnte, um die Platte etwas zu dämpfen. Was hälst du von dieser Idee?
 

eggnott

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Da ich mich mit dem gleichen Thema beschäftigte, habe ich diesen Thread gefunden und muss zumindest die Aussage "Ohne Modifizieren liegt die Platte nur auf Schraubenköpfen auf" mal widerlegen.

In den Foto sieht man einen METOD Schrank auf dem Jahr 2020, ganz normal aufgebaut und man sieht, dass da keine Schraubenköpfe bei den Traversen rausschauen und die Arbeitsplatte (3,8 cm Massiv-Leimholz, 70kg schwer) durchgängig auf den Traversen aufliegt.

IMG_3368.JPGIMG_3369.JPG

Das Problem ist daher tatsächlich eher, dass die Arbeitsplatte nicht auf den Korpusseiten aufliegt. Aber das lässt sich ja lösen...Schmale Flachstangen mit 2 oder 3 mm Stärke aus Edelstahl oder Alu gibt's in jedem Baumarkt.
 

mozart

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Hi,
ich kann es nicht belegen, habe aber mindestens 1mal eine solche Traverse gesehen, bei der der Schraubenkopf deutlich oben überstand.
Flächige (nein; streifige) Auflagen sind aber auch mit versenkten Schraubenköpfen nur durch Modifizieren möglich. Die weiche Traverse erzeugt 2 AuflagePUNKTE.
Dann doch lieber gleich einen passenden Zuschnitt als richtigen Oberboden zwischen die Seiten montieren. Das steift den windigen Ikea -Korpus aus und bietet eine bessere Auflage.
Nebenbei-ich bin bei aller Kritik immer noch Ikea-Fan, mir gefällt das Konzept eines Baukastens, aus dem man sehr individuell gestalten kann.
Wer das handwerklich hinkriegt, kann damit super Küchen bauen und die meisten qualitativen Einschränkungen beseitigen. Leider sieht man immer wieder Ikea-Küchen, bei denen mangelnde Fähigkeit mit mangelnder Zeit (wird oft unterschätzt, wie lange die Montage dauert) und schließlich Verlust an Interesse ein entsprechendes Ergebnis zeitigen. Aber eben nicht bei allen!
 

eggnott

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eine 4cm Massivholzplatte und keine 2cm Dektonplatte,ein himmelweiter Unterschied
Darum geht's nicht, sondern dass angeblich die Platten nicht bündig aufliegen könnten, da die Schraubenköpfe rausgucken würden. Und siehst du das auf meinen Fotos?
Die Traversen und Schrauben sind (zumindest heutzutage?) extra so gestaltet, dass das nicht passiert.

Trotzdem gut zu wissen, dass dieser Schwachpunkt potenziell besteht und berücksichtigt werden muss.
Für mich auch relevant, da wir einen Abklopfbehälter für eine Siebträgerkaffeemaschine haben. Da haut man halt schon ganz schön drauf.
 

VerktygKitchens

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Das Problem bei Plattenwerkstoffen und Ikea ist tatsächlich eher die nicht existierende Auflagefläche auf den Seitenwänden. Ikea hat dafür: FIXA Stützbeschlag Arbeitsplatte, verzinkt - IKEA Deutschland

Die Korpusseitenverbinder aus Metall sind bei wirklich schweren Platten auch ein Thema. Verwendet man überall die verlinkten Stützbeschläge, liegt die Platte quasi nur darauf auf und auf zwei Punkten der Verbinder. Ein Austausch hier ist durchaus möglich.

Herausschauende Schraubenköpfen sind ein häufiger Montagefehler. Die Qualität einer Küche ist eben auch bei Ikea sehr von der Montageleistung abhängig.
 

eggnott

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Danke für den Hinweis auf "Fixa", werfe ich mir definitiv noch besorgen und schauen, wie es im Zusammenspiel aussieht - oder ob ich doch noch einen Regelboden als Oberboden einschraube.

Witzer Weise kostet das Teil in Deutschland 9 Euro, in Frankreich 3,90 Euro und in der Schweiz 3 Franken. Mal schauen, in welchem IKEA ich es dann hole.
 

Hiasl

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Hi! Hatte bei meinen IKEA Korpussen dasselbe Problem, habe da den Weg nach "unten" gewählt, sprich an den Auflagepunkte der Blechtraversen auf den Korpusseiten etwa 2,5mm höhe mit der Oberfräse weggenommen damit die Traverse tiefer liegt und der Schraubenkopf bündig mit der Seitenwandoberkante ist. Vorher allerdings kurz mal eine Schraube durch das Loch drhen, dann zentriert sich die Strebe später wieder von alleine.
Wie schon vorher im Thread erwähnt bin ich auch der Meinung, dass diese Traversen keinerlei Stützfunktion für die Platte haben und lediglich für die Seitenstabilität verantwortlich sind. Allerdings sehe ich das bei anderen Konstruktionen mit stabileren Materialien (Dachlatten, geschlossener Deckel, selbst Stahlwinkel) genauso, die tragen vllt. noch ein paar cm neben den Wänden aber zur Mitte hin geht's auch gegen 0. Die Auflager sind und bleiben die Seitenwände, deswegen bin ich gleich bei den IKEA Traversen geblieben.
Mittlerweile liegt eine 3cm Steinplatte auf den Korpussen, die Unterkonstruktion macht einen absolut stabilen Eindruck
 
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