AW: Einbau Keramik-Spülbecken in Holzarbeitsplatte
Hallo Kuhhirte
Zuerstmal die Frage: WESHALB willst Du keine Silikonfuge
Wie Du im Anhang sehen kannst, unterliegen Keramikbecken in den Abmessungen und Materialstärke einer gewissen Toleranz. (Angaben von
Systemceram )
Holz selbst ist ein lebendiger Werkstoff, der arbeitet !!! Dh. je nach Feuchtigkeit quillt es etwas auf oder schwindet. (Je nach Holzart und Feuchteunterschied differiert das. Grob gesagt, in Richtung der Jahresringe kann das bis zu 10% sein, Rechtwinklig zum Jahresring bis 5% und in Faserrichtung bis 0,1%.
Wenn Du eine minimale Fuge willst, dann muss erst das Becken angeliefert sein, danach ausgemessen und der Ausschnitt in der Platte gemacht werden. Und die Massivholz-Platte müsste dann auch meisterhaft handwerklich richtig aus Lamellen verleimt sein, deren Jahresringe "stehend" sind. ---> Nicht praktikabel, da dies jeden Kostenrahmen sprengen würde, wenn Du dir so eine Platte selber "schnitzen" lässt.)
Deshalb lieber die Platten nehmen, die es gibt und die Fuge 0,5 mm größer !
Da das Becken ja nur "eingelegt" wird, hast Du mit der Fuge einen Bereich, wo das Wasser stehen bleiben und langsam nach unten in den Schrank durchtropfen wird.
Deshalb ist es schon wichtig, diese Fuge GUT abzudichten. Länger stehendes Wasser am Hirnholz ist gefährlich und schadet der Platte.
Ganz flächenbündig würde ich Dir ebenfalls nicht empfehlen, sondern, wie von mir gezeichnet, der Holzrand mit einer kleinen Fase von ca. 2 mm. Damit ist dann der Beckenrand geschützt, auch wenn die Massivholzplatte mal in der Stärke schwinden sollte.
Die Fuge würde ich ca. 4 mm machen. Wenn sie zu klein wird, hängt das Silikon nur oben auf der Fuge bzw. kann die dünne Fuge die Bewegungen nicht ausgleichen und reisst.
Eine andere Variante wäre, keine von oben flächenbündig eingebaute Spüle zu nehmen, sondern eine Unterbauspüle. Die wird von unten gegen die Platte geschraubt und damit hast Du oben eine wirklich nicht unterbrochene Fläche und wenn Wasser über die Kante läuft, dann bleibt es dort nicht stehen, sondern tropft ab ins Becken. Ausserdem kann man diese offene Kante dann ja auch bequem kurz trockenreiben. Und die Fuge unter der Platte ist auch nicht mehr im Sichtbereich.
Metallern (speziell Ingenieuren im Maschinenbau und ähnliche Berufe) empfehle ich grundsätzlich keine Massivholzprodukte mehr. Die können erfahrungsgemäss meist nicht damit umgehen, dass keine 0,01mm-Genauigkeit eingehalten werden kann und das Holz sich auch nachträglich noch verändert.
Gruß
JOs