Silestone / Keramik 12 mm Stärke zu wenig?

thisiscrs

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Hallo zusammen, ich weiß das Thema wurde schon öfters behandelt, jedoch wollte ich in meinem Fall nochmal sicher gehen, ob es wirklich eine schlechte Idee ist.

Mir wurde heute eine grifflose Nolte Küche geplant. Beim Thema Arbeitsplatte soll es in Richtung Silestone gehen, da soweit ich weiß Keramik meist noch einen Ticken teuerer ist? Mir wurde von der 12 mm Stärke abgeraten, da hier die Bruchgefahr zu hoch sei - ist dies aber wirklich so extrem? Die Unterschränke sind maximal 60 cm breit, somit sind keine großen Flächen zu überbrücken. Eingebaut werden soll ein Bora Pure und eine Edelstahlspüle.

Ist dies alles möglich? Oder sollte ich auf die etwas schickere Optik verzichten und zu 20 mm greifen?
 

Fernblau

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Auf einem guten "Streifenfundament", also mit entsprechenden Traversen unterstützt, kann man 12mm Quarzkomposit gut verbauten. Natürlich sind Handling und Verarbeitung der 12mm Platten mit großer Fläche und Ausschnitten sehr anspruchsvoll, aber fachgerecht eingebaut werden sie Dir lange Freude machen...
 

thisiscrs

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Danke, dass beruhigt mich ein wenig! Man sollte sich wahrscheinlich nicht stark darauf abstützen oder draufsetzen usw?

Bei normaler Nutzung sollte aber nichts schiefgehen - richtig? :2daumenhoch:
 
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racer

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der Aufwand die Platten zu unterfüttern und dann die sichtbare Kante so zu bauen, dass es gut aussieht ist halt handwerklich ein größerer Akt. Da könnte es am Ende sein, dass die 20 mm Platte einfach die preiswertere ist.. weil weniger Arbeit

mfg
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thisiscrs

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Heißt dann wohl auch, dass es mehr Spielraum für einen schlechten Aufbau gibt. Bei Nolte /Nobilia ist preislich noch Spielraum. Da wäre der Kostenfaktor zweitrangig. Bin mir nur gerade unsicher wie 12 mm in Verbindung mit den Griffmulden dieser Hersteller aussieht.
 
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Fernblau

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...aufgrund der gleichen Überlegung hatten wir uns letztlich bei unserer eigenen Küche auch für 20mm massiv (Dekton ) entschieden und es nicht bereut. Wenn euer (ästhetisches) Herz jetzt allerdings an den 12mm hängt...
Andererseits: Wenn euer KFB euch von vornherein die dünnere Platte ausreden will, hat er da ggf. auch den Qualitätsanspruch "seiner" Monteure, eigene schlechte Erfahrungen, etc. im Hinterkopf. Schon, um mir im Versagensfall die ganze "Habe ich Ihnen doch von vornherein gesagt" - Diskussion zu sparen, würde ich in diesem Studio diese Lösung wahrscheinlich nicht ordern. Wir hatten in unseren "Vergabegesprächen" mit Anbietern zu tun, die hier kein Problem gesehen hatten. Es waren eher die eigenen Bedenken meines (Materialfan- und Techniker-) Herzens, die die 20mm favorisiert hatten. Das waren ja schon 50% weniger verglichen mit der alten Schichtstoffplatte ;-).

Da hier euer optischer Anspruch im Vordergrund steht: Es gibt diese -sehr luftig wirkende- APL-Lösung ja auch als Hybridplatte mit untergeklebtem Träger aus stabilisierendem Fasermaterial (HDF, MDF...). An den Kanten nimmt man diesen Träger zurück, so dass hier die gewünschte, "schwebende" Optik entsteht. Ggf. wäre das ja für euch die Lösung der Wahl. Große Plattenhersteller wie Lechner oder AKP bieten das an.
 
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racer

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zumal festzustellen bleibt, dass die TE in einer Preisliga sucht, wo auch die Fronten am Ende garantiert 19 bis 20 mm stark sein werden. Da spricht auch aus optischen Gründen einiges dafür, auch die Platte so stark zu machen.. Jede Wange und jeder Unterboden wird doch am Ende auch mehr als die 12 mm Stärke haben. Man kann natürlich am Ende alle möglichen Stärken in einer Küche zeigen, wenn man es aber minimal und ruhig haben will, sollte man sich wohl auch bei den Materialstärken reduzieren.. das ist dann wohl die Kunst...

"weniger ist mehr"

mfg
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thisiscrs

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Es gibt in unserer Planung quasi keinerlei Wangen, zumindest müssen wir keine machen. Alles schließt direkt mit den Wänden ab. Gibt es nicht sogar bei Nolte usw sogar mittlerweile ganz schmale Wangen? Auf die Fronten schaut man nur frontal drauf. Also dürfte eigentlich nichts dagegen sprechen?
 
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thisiscrs

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GK-BABAROSSAPLATZ-by-THOMAS-WIUF-SCHWARTZ-8308-1024x1365 (1).jpg


Würde gerne so gut es geht solch eine Optik erreichen. Aber da müssen dann wohl andere Hersteller herhalten. Ab welcher Preisklasse gibt es denn schlankere Fronten? Glaube Rotpunkt z.B. wirbt damit...
 

thisiscrs

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Praktisch ist daran tatsächlich gar nichts :rofl: Aber hier gibt es auch noch mehr als nur diese Zeile: Gerdesmeyer Krohn Office for Design

Ich meinte eher diese grifflose Optik mit der 12 mm APL. Das sollte doch in etwa auch mit günstigeren Herstellern umzusetzen sein. Die Schrankbreiten und Schubladen etc. waren jetzt erstmal außen vor.
 
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KerstinB

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Nur mal so ... vertikale Greifleisten bei HOchschränken kosten ca. 3 cm Breite und muss man in der Planung berücksichtigen.

Ich würde dir empfehlen, erstmal die Planung zu finalisieren. Du hast ja jetzt gelesen, dass vom Grundsatz mehr oder weniger jeder Hersteller etwas in grifflos bieten kann. Mit der finalisierten Planung kann man sich ja dann unterschiedliche Hersteller ansehen.
 

Michael

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12mm Quarz-Komposit oder Keramik gehören zu den etablierten APL-Stärken und ich weiß nicht ob der Händler, der da Bedenken hat, der Richtige ist.
Alles ist möglich und bei schmalen Stegen im Kochfeldbereich muss halt für Stabilität gesorgt werden. Stahltraversen oder Ähnliches haben sich bewährt.
 

thisiscrs

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@Michael danke für deine Antwort, dass beruhigt mich ein wenig. Es waren sogar zwei KFB, die mir zur stärkeren Silestone APL geraten haben. Deswegen war ich auch so verunsichert!

Auf die APL setzen sollte man sich bei 12 mm und auch bei 20 mm nicht - richtig? Bzw. gibt es Unterschiede was das praktische angeht?

Dann werde ich ansprechen, wie der Einbau erfolgt und ob Stahltraversen genutzt werden.
 

Michael

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Man kann sich auch darauf setzen wenn man weiss wohin. Da das schwierig ist und es sicher noch mehr Sitzplätze in der Küche geben wird, sollte man es lassen.
 

Fernblau

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...
Dann werde ich ansprechen, wie der Einbau erfolgt und ob Stahltraversen genutzt werden.
Das ergibt insbesondere bei den großen Ausschnitten und den schmalen verbleibenden Stegen Sinn. Unsere Monteure (die ich ansonsten sehr geschätzt habe) musste ich an dieser Stelle erst ein wenig sensibilisieren: Vorne am Kochfeld war aus Platzgründen mit einem Mal gar keine stützende Leiste mehr im Schrank und erst auf meinen Hinweis hin gab's ein kurzes Kopfkratzen, dann ein zustimmendes Nicken, dann ein Kramen im Wunderauto und -siehe da- zum Vorschein kam eine passende Stahl-Traverse für unseren 90-er Kochfeld-Schrank :2daumenhoch:. Bei allem Vertrauen in dieses tolle Material: Der 5cm-Streifen an dieser Stelle wäre beim Aufstützen einer hohen Bruchgefahr ausgesetzt gewesen. Aber auch so stelle ich mich da nicht drauf ;-)...

...
Auf die APL setzen sollte man sich bei 12 mm und auch bei 20 mm nicht - richtig? Bzw. gibt es Unterschiede was das praktische angeht?
...
Es gibt dazu ja wenige vergleichende Untersuchungen. Einzelne Bruchbilder und Katastrophen-Szenarien gehen gerne durchs Netz, werden -das liegt in der Natur der Sache- höher gewertet als tausende funktionierende Aufbauten und prägen das Meinungsbild vor allem derer, die einer Technologie ohnehin skeptisch gegenüberstehen.
Klar ist, dass eine gute alte Span-Schichtstoffplatte in Bezug auf den Grad der Unterstützung und der Ebenheit des Unterbaus viel "fehlerverzeihender" ist, als alles mineralische, bei dem die Sprödheit mit zunehmender Härte zu allem Überfluss auch noch ansteigt.

Meine ganz persönliche Erfahrung dazu (Setup: Gut gebaute Ballerina -Küche, Stahltraverse am Kochfeld, ansonsten die Holz-Linienauflagen in den Schränken) ist, dass mein Zutrauen in den Aufbau permanent gestiegen ist. Der (fast zum Herzkasper führende) Höhepunkt war, als sich unser Sohn (aus alter Gewohnheit mit der früheren Schichtstoffplatte) mit Schwung rücklinks auf die Platte über den 80-er Auszugsschrank setzte: Durchtrainierte 85 kg mit bereits mehreren Stühlen, Gartenbänken, etc. auf dem Gewissen :-\. Kurzer Blick in mein (vermutlich ziemlich weißes) Gesicht und der typische Jugendspruch, dass so etwas eine Küche ja nun wirklich aushalten müsse. Na ja, hat sie auch, aber ich war in dem Moment über jeden Millimeter dicker als superdünn ziemlich froh. 20 sind's bei uns, wie gesagt ;-). Inzwischen stehe ich halb (halb Platte halb Leiter) selber drauf, wenn ich obenrum putze oder Papier auslege. Mehr Last werde ich jedoch nicht aufbringen, aber das ist auch nicht nötig. Und dass Hitze, Kratzer, Flecken und Verfärbungen ebenso wenig ein Thema sind wie irgendwelche Putzstellen, genießen wir wie am ersten Tag...
 

thisiscrs

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@Fernblau

Puh, zum Glück hattest du dran gedacht. Wenn man davon nichts weiß, lässt man die Jungs einfach erstmal machen. Das hätte im Nachhinein blöd ausgehen können...

Die Holz-Linienauflagen sind Ballerina exklusiv?
Oh da wäre ich tausend Tode gestorben :rofl: Zum Glück hat die Platte es ausgehalten. Ja vielleicht lasse ich mich auch noch zu 20 mm überreden, damit man nicht ständig Angst haben muss. Die weiteren Eigenschaften sind natürlich super, da kann man sich drauf freuen :top:
 

Fernblau

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Die Holz-Linienauflagen sind Ballerina exklusiv?
Nein, alle Hersteller müssen ja zum einen ihre Unterschränke stabilisieren und zum anderen eine Auflage für die Arbeitsplatte bieten. Das geschieht mit Leisten in den Unterschränken. Das Ganze muss jetzt vom Planer so ausgelegt werden, dass die Arbeitsplatte (typ- und dickenbedingt) genügend Unterstützung erfährt. Bei dünnen Platten aus Quarzstein, Keramik oder Dekton wird dieser Punkt immer wichtiger und man muss ggf. zusätzlich verstreben. Tischler oder High-End-Anbieter bauen auch oben komplett geschlossene Korpusse und können damit ideale Flächenauflagen für extrem dünne Platten (z.B. 8mm) herstellen. Wenn man die da irgendwie draufbekommt halten sie durch die ideale Unterstützung auch einiges aus. In der Regel kommen diese Platten aber mit einer eigenen, untergeklebten Verstärkung (Faserplatte).
 
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