mal wieder Meterküche

Peka

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Hallo,
auch ich war so blauäugig, einen Vertrag über eine Meterküche abzuschließen. Davor habe ich mich aber sogar noch ausführlich über das betreffende Küchenstudio schlau gemacht, gute Bewertungen im Internet gelesen etc.. Da mir wichtig war, nicht nur eine gute Küchenqualität sondern auch eine fachlich kompetente Firma zu finden, mit der ich bei Aufbau kein Fiasko erlebe, habe ich mich dann für diese Firma , die eine eigene Schreinerei hat,entschieden und dachte, das passt schon insgesamt und ich habe einigermassen einen kalkulatorischen Rahmen. Dass auch die Firma dabei was verdienen will war mir schon klar. Von daher beschwere ich mich auch nicht. Da ich eine recht kleine Küche habe, ein offenes U mit 2,9 x 2,6 M, fand ich das Risiko auch überschaubar.
Leider hat sich der gute Eindruck aber während der Planungsphase nicht ganz bestätigt. Eigentlich sage ich dem Planer, wie es ausschauen soll und wenn ich Glück habe, setzt er das einigermassen so um, wie ich es gemeint habe. Und auf ergonomische Dinge und sinnvolle Anordnungen muss ich ihn hinweisen, nicht umgekehrt. Nach etlichen Terminen bzw mails steht die Planung jetzt fast so wie ich es mir vorgestellt habe. Letztendlich gehen viele Dinge aufgrund der Maße bei mir eben gar nicht.
Nach langen Hin- und her habe ich jetzt endlich einen Gesamtpreis. Mir war schon klar, dass sich der qm-Preis durch Sonderwünsche erhöhen wird, und ich bin auch bereit, für Sonderwünsche zu zahlen, aber ich möchte einfach für mein Geld auch eine reale Gegenleistung. Da wird jetzt nochmal kräftig zugelangt, man hat mich ja an der Angel. Soweit selbst schuld.
Aber womit ich nicht gerechnet habe und nach dem Vertrag auch nicht nachvollziehen kann: ich soll für Luft bezahlen.
ich habe zwei Tote Ecken geplant. Das sind insgesamt 2,6 lfd. Meter.
Mein Vertrag lautet: von Wandecke zu Wandecke, basierend auf der Rückseite der Unterschränke. Bei den Oberschränken wurden die lfd. Meter , an denen es keinen Schrank gibt, abgezogen.
In der toten Ecke steht aber weder ein Unterschrank noch dessen Rückseite. Sondern unter der Arbeitsplatte , die komplett extra gerechnet wird, da ich mich für eine Granitplatte entschieden habe, ist einfach nur Luft. Für diese soll ich 4.400 EUR bezahlen. Als ich sagte, da liegt ein Fehler vor, wurde mir erwidert, das wäre so korrekt, die Berechnung ginge von Wand zu Wand, unabhängig ob da ein Schrank steht oder nicht und das Programm würde das so berechnen. Er müsse jetzt seinen Chef fragen , ob sie hier eine Ausnahme machen könnte, aber auch die Eckblende vorne wäre seht teuer.... Bisher hat er sich nicht gemeldet.

Ich bin nach wie vor der Ansicht, dass nach diesem Vertrag tote Ecken nicht bezahlen muss, da es da weder eine unterschrankrückseite noch überhaupt einen Schrank gibt. Ein Schrank entsteht m.E nicht dadurch, dass zwei andere Schränke über Eck stehen bzw. eine Eckblende davor gesetzt wird. Ein Schrank ist zugänglich und hat entweder eine Tür oder es ist mindestens ein offenes Fach, das ich nutzen kann. Die Fläche im toten Eck ist aber überhaupt nicht zugänglich, da fehlt für mich eine wesentliche Eigenschaft, um dieses Eck als "Schrank" bzw Schrankrückseite" umdeuten zu können. Hatte jemand schon dieses Problem und wie ging das aus? Muss ich mir das Eck wirklich als Schrank anrechnen lassen?
Wenn ja bleibt mir nur den Vertrag aufzulösen und mit einer andern Firma wieder von vorne anzufangen, was ja jetzt mit Corona auch gar nicht so einfach ist, aber das geht mir jetzt zu weit.
 

menorca

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Mein Vertrag lautet: von Wandecke zu Wandecke, basierend auf der Rückseite der Unterschränke.
Und genau so wird gerechnet. Ja, leider ist das tatsächlich so, und nicht nur bei dir. Da haben schon viele ein böses Erwachen erlebt.

Irgendwo kleingedruckt steht, was du für die Auflösung des Vertrages zahlen musst. Gerne mal circa 20%. Muss man also auch genau überlegen, ob das sinnvoll ist.

Eine Möglichkeite ohne so viel Geld"verlust" wäre: Umplanen in einen Zweizeiler, ganz ohne Ecken. Sind die beiden langen Seiten vom U die 2,90m und das "Mittelstück" die 2,60m?
 

Evelin

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tja, Menorca hat dir ja geschrieben, wie es aussieht. Es werden die Wandlängen berechnet, nicht nur bei dir, jedem Meterpreisvertrag, egal, was in der Ecke steht. Wie gesagt, stelle einen 2-Zeiler und schon wird die Küche günstiger.

Stelle deine Planung im Planungsboard ein und wir schauen mal.
 

Michael

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Ein Schrank ist zugänglich und hat entweder eine Tür oder es ist mindestens ein offenes Fach, das ich nutzen kann. Die Fläche im toten Eck ist aber überhaupt nicht zugänglich, da fehlt für mich eine wesentliche Eigenschaft, um dieses Eck als "Schrank" bzw Schrankrückseite" umdeuten zu können.

So sehe ich das auch und deine Argumentation ist schlüssig.
"Das Programm rechnet richtig" ist keine Argumentation. :so-what:

In dem Punkt würde ich nicht locker lassen. Eine Tasche voll Luft für 4400,- grenzt schon an Betrug.
 

Nörgli

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Steht denn da wirklich "Wandecke zu Wandecke, basierend auf der Rückseite der Unterschränke" im Vertrag? Denn meist lese ich nur vom ersten Teil, und der schließt tote Ecken tatsächlich mit ein.
 

Nice-nofret

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Bei einer Küchenbreite von 260cm verlierst Du keinen Stauraum, wenn Du einen 2-Zeiler planst - Du könntest immer noch einen mobilen Küchenwagen zwischen die Zeilen stellen um nicht soviel Abstellfläche zu verlieren.
 

Peka

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Danke mal für die verschiedenen Anworten.
In meinem Vertrag heißt es eben nicht nur von Wandecke zu Wandecke, dann wäre mir das ja einleuchtend, sondern tatsächlich von Wandecke zu Wandecke, basierend auf der Rückseite der Unterschränke. Und daraus schließe ich, wo keine Rückseite eines Unterschranks an einer Wand steht, da wird auch nichts berechnet.
Sonst müssten ja auch dann, wenn ich einen Zweizeiler plane oder zwischen einzelnen Schränken eine Lücke lasse, diese Lücken mitgerechnet werden und das macht ja gar keinen Sinn. Die Küche geht offen ins Esszimmer über, d.h. die linke Wand läuft weiter. Da will er ja auch nichts berechnen, logisch, da steht ja auch kein Küchenschrank.
Und wenn in dem als Küche bezeichneten Raumteil auch kein Schrank steht, zählt dieses Phantom mit? Das verstehe wer will, ich nicht.
Die Auslegung der Formulierung kann doch nicht davon abhängen, ob die Planung für den Küchenbauer oder mich günstiger ist? Und warum soll der 2. Teil der Formulierung plötzlich nicht gelten. Ich hab das so nicht vorgeschlagen, das war der Vertrag des Küchenbauers, den ich akzeptiert habe. Und jetzt ist der Plan halt für mich nach dem Wortlaut besser, denn ich will eben keine Karusellschränke . Und ich habe keine Klausel im Vertrag, dass im Eck ein Schrank stehen muss.

Ja, das Mittelstück sind die 2,6 mit zwei Wasseruhren und Absperrhähnen in Sichthöhe, die frei beleiben müsse und links an der 2,9er Wand ein Fenster und dann das nächste im anschließenden Esszimmer. Zu einer anderen Planung haben wir uns viele Gedanken gemacht, aber bei allen Alternativen und den Schränken, die ich möchte, fehlen sonst immer ein paar Zentimeter für die Hochschränke oder es gibt Probleme wegen dem Fenster oder den anschlüssen.

Was ich einfach nicht verstehe, warum sollte es anders berechnet werden , wenn ich exakt dieselben Schränke, die jetzt geplant sind, insgesamt so anordne, dass die 65 cm Luft nicht in der Ecke wären sondern z.B. vor der Stimwand ? Wie breit müsste denn da eine Lücke sein, damit das leere Stück nicht berechnet würde? Es ist für mich nicht logisch, wenn ich dieselben Möbel hintereinander aufstelle oder in zwei Reihen oder eben im U mit totem Eck, dass der Zusatz "basierend auf der Rückseite der Unterschränke" dann jeweils anders auszulegen wäre. Für den küchenbauer ändern sich die Kosten nicht, nur verdient er halt nichts für etwas, wofür er keine Leistung erbringt.
Ich denke wenn wir uns nicht einigen, muss ich halt doch in den sauren Apfel beissen und aus dem Vertrag aussteigen, das sind dann 30 % ,wobei es mir bleibt einen geringeren Schaden nachzuweisen. ich vermute, das ist schwierig.
Vielleicht hilft ja diese Drohung, mal sehen. Ansonsten möchte ich die Küche schon wie jetzt geplant haben, vielleicht machts dann ein anderer günstiger.
 

bibbi

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Ich sehe das etwas differenzierter ,obwohl ich keine Meterküchen plane oder verkaufe.
"Ecke" bedeutet immer ein passendes Fronteckpassstück und eine Eckverbindung der Arbeitsplatte .Dies ist definitiv montageaufwändiger als ein gerader Wandanschluss.
Ein Zweizeiler ist immer einfacher und rentabler zu montieren als eine U-Form.
Abgesehen von den anderen Vorteilen.
 

Nice-nofret

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... wir teilen Dir lediglich unsere Erfahrungen mit. Diese kannst DU in diversen Threads hier im Forum nachlesen (so bist Du wohl über die Suche auch bei uns gelandet?). Wir haben weder Meterverträge erfunden, den Vertrag entworfen, noch ihn unterschrieben, geschweige denn verdienen wir an Dir. Wir geben Dir lediglich Ideen, wie Du mit der Situation umgehen kannst. Deine Beschwerden richtest Du besser an a) Deinen Vertragspartner, b) die Handelkammer/Innung, c) das Universum oder suchst Dir Hilfe bei einer Rechtsberatung - was wir hier weder können, noch dürfen. Hier sind nur Praktiker und interessierte Laien unterwegs.
 

menorca

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Die Formulierung " ... basierend auf der Rückseite der Unterschränke" ist tatsächlich bei toten Ecken interpretationsfähig. "Basierend auf der Rückseite der Arbeitsplatte " wäre etwas anderes, und trotzdem nicht richtiger, denn z.B. Seitenschränke (Hochschränke) sind auch keine Unterschränke, haben aber auch keine Arbeitsplatte.

Ich wäre interessiert daran, wie deine Geschichte ausgeht @Peka. Eventuell kannst du dich mit dem Küchenstudio irgendwo in der Mitte einigen. Bitte halt uns auf dem Laufenden!
 

Peka

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@Nice-nofret
genau um Eure Erfahrungen hatte ich ja auch gebeten und falls ich den Eindruck erweckt haben sollte, dass irgendjemand außer mir verantwortlich ist, dass dieser Vertrag unterschrieben wurde, das war nicht meine Absicht. Ich wollte damit auch nur sagen, dass ich sehr wohl einen Unterschied sehe in der Formulierung von Wand zu Wand im Vergleich zu der in meinem Vertrag. Und mich nur deshalb vera... fühle, nicht wegen des Metervertrags an sich.
@menorca
Ja, auch von "unter der Arbeitsplatte " ist da keine Rede, auch da hätte ich es dann akzeptiert. Und die wird wie bereits geschrieben komplett extra berechnet.
Ich werde gerne berichten wie es ausgegangen ist, ist sicher hilfreich für die nächsten "Opfer".
Wegen der Einigung in der Mitte: habt Ihr einen Anhaltswert, was die Eckverbindung bei Leicht in Preisgruppe 1 kosten kann, nur so ca.? denn da hatte er schon gesagt, die wäre sehr teuer:think:
LG Petra
 

mozart

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Hi,
vielleicht sollten wir mal die teuerst-mögliche Lösung zusammenstellen, die der Vertrag ohne Mehrkosten hergibt.
Ersetzt man einen 90er-Schrank durch 3x30er-Schränke, jeweils mit 6 Schubladen, wirds für den Händler richtig bitter.
Le mans in beide Ecken, am besten mit der kleinstmöglichen Tür-dann passen vielleicht noch ein paar 15er-Apotheker mit rein.
Vielleicht überdenkt er seine Eckenberechnung doch noch mal...

Ernsthaft-auch ich kenne es so, daß von Wand zu Wand gerechnet wird. Der Hinweis auf die Rückseiten der Schränke soll vermutlich klarstellen, daß die Berechnungslängen nicht an der Vorderkante der Küchenfront gemessen werden.

Auch wenn Meterküchen allgemein keinen guten Ruf haben-die Erfahrungen hier im Forum sind insgesamt ok.
 
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Hihi, also hintraben und diese Minischränke mit massig Schublädchen und Apothekerchen oder eben unberechnetet tote Ecken mit vernünftigen Schränken vorschlagen und gucken was er sagt?
Gerne einen realistischen Zuschlag für die Eckblenden.

Ich find die Idee richtig gut. :tounge: :2daumenhoch:

Und anhand dessen was da in dem Vertrag steht würde ich, da ja auch keine Arbeitsplatte mitgeliefert wird durchaus erstmal versuchen auf die Rückseite der tatsächlichen Schränke zu pochen.
 

Peka

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@ bibbi
Ich bin bei dir, wenn er sagt, aufgrund der nicht berechneten Ecke muss er die Montage des Eckpassstücks dann extra berechnen, aber verzeih mir, ich bin Laie, das kann doch nicht Stunden dauern? Das kann doch keines falls den schrankpreis rechtfertigen? Falls Du mir einen Anhaltswert geben kannst, was so was realistisch kosten kann, wäre ich dankbar. Durch die Montage der Arbeitsplatte entstehen an dieser Stelle keine zusätzlichen Mehrkosten, die auschnitte, Kanten und verbindungen und Verfugungen sind schon gesondert im gesamtpreis der arbeitsplatte mit aufgeführt und berechnet. Die Platte steht auch einfach die 65 cm über bis an die wand. da wird auch hinten nichts zusätzlich von unten abgestützt oder so. und die Eckleiste vorne stützt auch nichts, das übernehmen die vorhanden Schränke.
 

Peka

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@Michael,
danke, ich habe übersehen dass Du schon geantwortet hast, das hilft mir auf jeden Fall weiter:top:
LG Petra
 

bibbi

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Die Platte steht auch einfach die 65 cm über bis an die wand.
Granit muss eine Auflage haben,wie ist das denn geplant ?
Stell doch mal eine Zeichnung ein.
Wie gesagt ,ich verkaufe oder plane Küchen weder nach Meter noch nach Gewicht sondern individuell.
Wie das dann beim jeweiligen Händler gerechnet wird ,ist ebenfalls individuell , da eine Küche immer ein Gesamtprojekt ist.
 

mozart

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Hi,
wenn es ordentlich geplant ist, kommt die Küche mit einem Leerkorpus, der in die Ecke gestellt und mit einem der beiden angrenzenden Schränke verbunden wird.
Dadurch erhält die Platte eine flächige, belastbare Auflage, und der Bereich ist nachher noch in der Höhe justierbar.
Liegt der Stein im Eckbereich nur auf an die Wand gedübelten Leisten auf, kann man die Küche später nicht mehr justieren.
Drückt sich der Estrich im Neubau noch etwas in die Isolierung darunter, sinkt die ganze Küche mit-außer den Ecken.
Es gibt Kunden, die nach dieser Erklärung endgültig keine toten Ecken mehr wollen-die zahlen keinen Schrank, den sie nie wieder sehen....
 

Michael

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Drückt sich der Estrich im Neubau noch etwas in die Isolierung darunter, sinkt die ganze Küche mit-außer den Ecken.
Noch nie erlebt. Ohne Auflageleisten und nur mit Korpus in der Ecke ist das Risiko größer weil es charakteristisch ist, dass insbesondere der Estrich in den Raumecken nachgibt.

Insofern halte ich diesen toten Korpus nicht für ordentlich geplant, bzw. sind tote Ecken ohne Korpus nicht "unordentlich" geplant.
 
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