Fertig mit Bildern Wohnküche im "Berliner Zimmer"

Friedenauer

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Wohnküche im "Berliner Zimmer"

Liebe Küchen-Foristi,

meiner Frau und mir stehen im Frühjahr gravierende Veränderungen bevor: Ende Februar die Geburt unserer Tochter, außerdem Renovierung und Umzug in ein neues Heim.

Es ist eine gründerzeitliche Altbauwohnung im typischen Berliner Zuschnitt, und wir planen daher auch die typische Adaption an die heutige Zeit: Die Verlegung der Küche ins Berliner Zimmer. Das Berliner Zimmer ist ein recht großer Raum, der aber nur ein einziges großes Fenster in einer Ecke besitzt und außerdem eine Art Flurfunktion besitzt, indem er die Wohnräume im Vorderhaus mit den Schlafräumen im Seitenflügel verbindet. Manche schimpfen das Berliner Zimmer einen "Edelflur", aber als Wohnküche eignet es sich ausgezeichnet – um deren Planung soll es also hier gehen.

Wir bekommen erst Ende Januar die Schlüssel zur Wohnung, d.h. die Planung beruht auf nicht unbedingt perfekt maßstäblichen Plänen und einigen mehr oder weniger präzise gemachten Vermessungen. Abgesehen davon habe ich nur einen Mac zur Verfügung, daher keine Alno -Dateien – ich bitte um Verzeihung.

Nach Übernahme der Wohnung stehen ca. 3 Monate Renovierung an. Einbau der Küche daher wohl frühestens Ende April/Anfang Mai – wenn alles gut läuft.

Ein paar Stichpunkte zur Planung:
- Der Grundriss der Wohnung soll/kann nicht angetastet werden.
- Die Wasseranschlüsse sollen vom benachbarten Bad durchgebrochen werden und sind an der entsprechenden Wand (planoben) mehr oder weniger frei positionierbar.
- Die Elektrik wird in der ganzen Wohnung neu gemacht, hier gibt es also große Freiheiten. Digital-Spielereien sind nicht geplant.
- Der Boden ist der originale Dielenboden.
- Das Fenster ist ein (Nachkriegs-) Doppelkastenfenster mit einer Brüstungshöhe von 83 cm. Wir werden es wahrscheinlich gegen ein modernes Fenster austauschen, das dann mit Wunsch-Brüstungshöhe und einem festen Unterlicht daherkäme. Da Heizung und Fenster ohnehin schon in einer ca. 35 cm tiefen Nische sitzen, ergäbe sich durch den Tausch des Fensters (Wegfall des inneren Kastenfensters) eine Nischentiefe von ca. 45–50 cm.
- Die Heizung sitzt derzeit mittig unter dem Fenster. Sie könnte aber ggf. versetzt werden, z.B. auch über APL-Höhe an die Wand.
- Abluft-DAH ist wohl leider nicht möglich.
- Ich koche gern, Alltag und für Gäste, daher hat sich auch einiges an Krams angesammelt. An sperrigem Kram wären zu nennen: Eine größere Siebträger-Kaffeemaschine (Bezzera 99) mit zwei Mühlen, eine größere Aufschnittmaschine (Berkel 836), eine größere Orangenpresse (Santos), eine größere Waage (Mettler). All das hätte ich gern weiterhin auf der APL stehen. Außerdem ein größerer Kammervakuumierer und ein Sous-Vide-Laborthermostat – beides wird aber in letzter Zeit nicht mehr viel verwendet und könnte notfalls auch wegfallen – auf keinen Fall muss es auf die APL.
- Wegzustauen wären außerdem noch: Krefft-Fleischwolf, Wurstfüller, 36er Crèpiere, zwei Küchenmaschinen (Braun Multiquick/Kenwood Major), Moulinette, Friteuse, Fondue, Raclette ... Notfalls kann ich mich auch von manchem trennen, bzw. sehr selten genutztes kann im Keller gestaut werden. :-)
- Die Wohnung verfügt in der bisherigen (kleinen) Küche über eine neuwertig wirkende, ca. 10 Jahre alte Rational Einbauküche mit Miele -Geräten. Hiervon gedenken wir zu verwenden: Geschirrspüler G4302SC (Stand-Alone), Backofen H5240B (Einbau 60x60) und ein Stand-Alone Kühl-Gefrierschrank mit 0°C-Schubladen (60x60x201). Das Kochfeld ist zu klein (60er) und flächenbündig in die APL eingebaut. Gleichermaßen die Spüle, eine Blanco Divon 5 mit Becken rechts.
Wir hoffen, für die schöne Küche minus unserer Weiterverwendungen zeitnah glückliche Abnehmer zu finden ...

Ich habe zwei Fotos des Berliner Zimmers und eines vom Fenster (plus einer Idee fürs neue Fenster) angehängt – der Raum wird sich wirklich sehr deutlich verändern ...! ;-)

Eigene Planungen hänge ich in Folgepostings an.

Schonmal im Voraus ein herzliches Dankeschön an alle, die bis hierhin durchgehalten haben und ein bisschen Gehirnschmalz investieren möchten. Das Forum ist wirklich klasse! :-)

Viele Grüße und 'nen guten Rutsch!
Friedenauer

Checkliste zur Küchenplanung

Personenkriterien und Ergonomie
Anzahl Personen im Haushalt:
3
Davon Kinder: 1
Körpergrößen aller Hauptbenutzer in cm (wegen Arbeitshöhe ): 187, 170
Welche Arbeitshöhe ist angedacht (in cm)?: 95

Gebäudekriterien
Art des Gebäudes:
Bestandsbau > (kleinere) Umbauten möglich, Eigentum
Brüstungshöhe des Fensters (in cm): 83 (bisher), beliebig (neues Fenster)
Fensterhöhe (in cm): 225
Raumhöhe in cm: 319 (oberhalb 295 Kehlung/Stuck)
Heizung: Heizkörper wie im Grundriss
Sanitäranschlüsse: variabel an aktueller Wand

Einbaugerätekriterien
Ausführung Kühlgerät:
Stand-Alone bis 60cm Breite
Einbaukühlgerät Größe: N. a.
Ausführung Tiefkühl (TK)-Gerät: Im Kühlschrank ab 3 Schubladen unten
Dunstabzugshaube: Umluft
Hochgebauter Backofen: nein
Geplante Heißgeräte: Standmikrowelle, Backofen, Dampfbackofen (DGC) ohne Wasseranschluß
Hochgebauter Geschirrspüler: nein
Art des Kochfeldes: Induktion
Kochfeldbreite (ca. in cm): 80

Sitzmöglichkeiten

Sitzmöglichkeit in der Küche / im Küchenbereich: Separater Tisch
Sitzmöglichkeit: Für wieviel Personen?: Für 8 Personen
Sitzmöglichkeit: Tisch - wenn gesonderter Tisch oder offene Küche: Wird nach Bedarf neu gekauft
Gewünschte oder vorhandene Tischgröße: ca. 95 x 195 + Auszug
Wofür soll der Sitzplatz in der Küche genutzt werden und wie häufig: Einziger Esstisch in der Wohnung, d.h. Familienessen + Gästebewirtung (häufig)

Stauraumplanung

Was steht auf der Arbeitsplatte oder soll dort stehen?: Kaffeemaschine, Messerblock, Allesschneider, Toaster, Obstschale, Sonstiges (evtl. im Beitragstext benennen)
Welche weiteren Küchenmaschinen müssen in der Küche untergebracht werden: Küchenmaschine, Handrührgerät, Mixer, Pürierstab, Sonstiges (evtl. im Beitragstext benennen)
Was soll in der Küche außer den Standards untergebracht werden: ALLE Vorräte, Geschirr komplett (nichts in Ess-/Wohnzimmer), Sonstiges (evtl. im Beitragstext benennen)
Welchen Stauraum gibt es sonst noch: Keller

Kochgewohnheiten

Was/wie wird gekocht? (Alltagsküche, Menüs, Snacks usw): - Alltagsküche, häufig 2x tgl. warm.
- Häufig 1-4 Gäste, ab und zu 5-10 Gäste.
- Für Gäste typischerweise Menüs 4–5 Gänge.
- Alle paar Jahre mal eine größere Party mit Buffet (15-30 Personen).

Wie häufig wird gekocht: (fast) täglich 2x warm
Wird alleine gekocht? Oder auch gemeinsam? Mit und für Gäste?: Alltags meistens allein, mit Gästen auch gern zu zweit oder dritt.

Spülen und Müll

Spülenform: 1 Becken mit Abtropffläche
Welche Mülltrennung soll in der Küche vorgehalten werden: Biomüll, Gelber Sack Müll, Restmüll

Sonstiges

Steht schon ein Küchenhersteller fest oder wird bevorzugt: Erste Idee (dank empfohlenem kleinem Studio) ist Schüller .
Steht schon ein Gerätehersteller fest oder wird bevorzugt: z.B. Kochfeld Siemens , Rest Miele
Küchenstil: Klassisch
Was stört an der bisherigen Küche und was soll die neue Küche unbedingt können? Warum?: Die bisherige Küche hat 9 qm incl. Wohnungseingangsbereich und Garderobe. Wurde mit Minimalbudget und Lebenserwartung 3–5 Jahre selbst gebaut (Baumarkt & Ikea ) und verrichtet samt vieler Verbesserungen nun seit 20 Jahren beste Dienste. Stören tut in erster Linie, dass sie in der falschen Wohnung ist. ;-)
Preisvorstellung (Budget): Kein hartes Limit, wenig konkrete Vorstellung. 20.000 €? Vorgabe ist gute Qualität, individuelle Gestaltung, aber dennoch einfach und ohne unnötigen Luxus

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Friedenauer

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Idee #2 mit einer reinen Arbeitsinsel auf Rollen (80er- und 60er-Unterschrank , Rückseite zwei Tresenplätze).

Vorteile:
- sehr effiziente Haupt-Kochzeile planoben mit KS, Spüle, Arbeitsplatz, Kochfeld
- günstiger Standort des KS in Bezug auf die Wohnräume/Balkon
- flexibel, z.B. für extralangen Esstisch oder Tanzparties :-)
- ich finde die Insel auf Rädern einfach heiter und hätte Spaß daran, sie häufiger mal umzupositionieren.

Nachteile:
- Haupt-Arbeitsplatz blickt zur Wand
- Arbeitsinsel würde vermutlich im Alltag wenig verwendet, da nicht Hauptarbeitsfläche
- Esser/Gäste sitzen neben der Spüle und insgesamt sehr dicht am Küchengeschehen
 

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Friedenauer

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Idee #3 ist schon wieder verworfen, war aber die ursprüngliche Idee, die uns zur Planung eines Fenstertauschs bewogen hatte. Wäre mit oder ohne der "mobilen Insel" vorstellbar.

Vorteile:
- Extratiefe Arbeitsplatte vor dem Fenster erlaubt E-Geräte hinten und trotzdem noch genügend Arbeitsfläche davor.

Nachteile:
- Heizung müsste planrechts oberhalb der APL an die Wand – aufwändig und hässlich.
- APL wäre von Vorderkante bis Fensteranstoß ca. 105–110 cm tief. Fenster kaum noch bedienbar, wirkt außerdem einfach monströs.
- Nische unter APL zu tief, um den Raum sinnvoll zu nutzen, selbst mit übertiefen Unterschränken.
 

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Friedenauer

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Idee #4 mit einer Spül-Halbinsel ist derzeit knapp in der Favoritenrolle.

Eventuell wäre auch das Kochfeld an der Inselspitze denkbar, aber die gezeigte Variante erscheint uns sinnvoller.

Konkrete Idee für die Insel, rechts von oben nach unten:
- 60 GSP unter der Abtropfe (ich kann's mir schwer ohne vorstellen)
- 50 Spüle
- 40 MUPL
- 100 Auszugschrank
- linke Seite: Fußraum für Tresenstühle 140 cm

Vorteile:
- Schöner Haupt-Arbeitsplatz in der Raummitte mit gutem Licht vom Fenster und frontalem Blick Richtung Wohnzimmer/Balkon
- Gute Kommunikation mit Menschen am Tisch, die trotzdem nicht zu dicht am Kochgeschehen sind.
- Kochfeld an der Stirnwand planrechts erlaubt Wand-DAH, Fensterlüftung und geringe Geräuschbelastung für Menschen am Esstisch.
- Schöne übertiefe (45–50 cm) Fensterbank/APL als Stellplatz für Obst/Gemüse/Geräte und ggf. als Mini-Arbeitsplatz (die Aussicht in den Hof ist allerdings nur mäßig spannend ...)
- Guter Stellplatz für die Espressomaschine links der Spüle – nah am Wasser, nah am Essplatz, trotzdem nicht im Getümmel.

Nachteile:
- Starre Angelegenheit, der Raum ist "vollgeplant". Keine überlange Tafel, keine Tanzparties möglich :(
- Arbeitsablauf Kühlschrank- Spüle- Herd- Anrichten nicht ideal
- Von der Spüle muss man über den Holzboden, um den Herd zu erreichen – tropft leicht!
- Kühlschrank nicht ideal positioniert in Bezug auf die Wohnräume.

Soweit eine halbwegs kompakte Zusammenfassung unserer bisherigen Überlegungen. Ich freue mich auf Eure Kommentare – und hoffentlich noch ganz andere Ideen!

Grüße!
Friedenauer
 

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Nice-nofret

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Wow - die Räume sind ja sowas von stimmig / Gründerzeit eingerichtet; sieht wie in einem Museum aus.

Die Halbinselidee ist denkbar schlecht, sie teilt vom Raum unnötig Verkehrsfläche ab - und nochdazu genau dort, wo das Licht ist.

Wie wäres es den Esstisch vor das Fenster zu schieben und auf die lange Innenwand Seitenschränke plus Gerätenische zu planen? Dann wäre an der Badwand nur Spüle-Arbeitsplatz-Kochfeld unterzubringen. In die Raummitte könnte dann noch eine mobile Insel, welche man an die Kinderzimmerwand schieben kann, wenn man den ausgezogenen Esstisch für viele Gäste in die Raummitte schieben möchte. Die Esstischlampe sollte dann entweder umhängbar sein oder ihr habt zwei davon.
 

isabella

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Wow, die Wohnung ist wirklich schön! Ich hatte auch mal so eine Wohnung, nur nicht so groß und schön...

Das Berliner Zimmer eignet sich auf jeden Fall für eine großzügige Wohnküche - spontan hätte ich die Espressostation auf einem abgesenktem, eigenes Arbeitsbereich, evtl. mit eigener kleinen Spüle, vor dem Fenster. Warum? Ich habe meine (kleinere) Bezzi auf so einem abgesenktem APL-Bereich und es ist total bequem, Tampern geht ganz gut mit der Kraft von oben, Bohnen in die Mühle auffüllen, Wasser in den Tank... Man muss nur gucken, dass man wenigstens eine Fensterhälfte öffnen kann, wobei bei Euch ist es immer möglich, die obere Fenstern zu öffnen. Die kleine, zusätzliche Spüle nur für die Espressoecke ist mein Traum, deswegen erwähne ich das. Wenn nicht, dann unbedingt die Spüle so platzieren, dass sie in der Nähe ist.
Meine (kleinere) Berkel ist auch auf eine APL-Abtreppung - auch sehr bequem.

Also würde ich #2 weiterverfolgen, allerdings mit einer Rüstinsel in der Mitte des Raumes, Esstisch angedockt. Spüle auf der Insel wird leider nicht gehen, aber auch eine reine Insel ist toll. Oder ein riesigen Esstisch, ein bisschen so wie hier: Moderne schwarz-weiße Küche mit Holztisch| Küchenplanung einer Küche von Leicht

Und ich würde überlegen, den jetzigen Kochfeld auch weiter zu verwenden, dazu z.B. ein Teppan-Yaki-Modul. Warum? Irgendwie scheinst Du mir der Typ dafür zu sein :cool: und wenn das Kochfeld noch gut ist, why not? Und, ehrlich, beim genannten Gerätepark: Wie oft nutzest Du netto das Kochfeld?
 

isabella

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Verkehr zu den Schlafräume ist übrigens nur für die Familienmitglieder und nur kurz, ich sehe da keinen Grund, riesige Verkehrsschneisen offen zu lassen.
 

Friedenauer

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So, nachdem uns letzte Nacht die DSL-Leitung gekappt wurde, bin ich wieder zur Stelle ... :-)
Zunächst einmal herzlichen Dank für die Kommentare!

Da ich mit dem Durchzählen meiner "Ideen" jeweils um eins neben der Posting-Nummer lag, habe ich nachträglich konsequent auf Posting-Nummer umgestellt. Sorry dafür.

@Nice-nofret:
Ja, museal trifft es wirklich gut. Die bisherigen Bewohner hatten sich in fast 40 Jahren wirklich große Mühe mit der Einrichtung gegeben. Wir fanden es sehr stilvoll, aber es ist dann doch leider nicht unser Stil. Trotzdem tut es etwas weh, die Tapeten rauszureißen ...

"Halbinselidee denkbar schlecht" – hui, das ist ja ein deutliches Urteil. Klar, der Raum wird von ihr zerschnitten – aber eben auch in die Funktionsbereiche "kochen" und "Essen/Verweilen" aufgeteilt. Und das Licht des Fensters würde für die Küchenzeilen doch gut genutzt?

Klar, unser erster Impuls war auch, den Esstisch vors Fenster zu stellen. Dann haben wir aber doch entschieden, dass es andersrum wohl besser wäre:
- Wohn- und Essbereich grenzen so direkt aneinander, die Küche bildet quasi den Abschluss des öffentlichen Bereichs
- Die Verbindung Balkon–Essplatz ist etwas direkter
- Wenn man mit Gästen länger sitzt, ist der Sitzplatz möglichst weit entfernt vom Kinderzimmer
- Um zur Toilette zu gelangen, muss man vom Essplatz nicht "durch die Küche"
- Der Ausblick in den Hof ist nicht unbedingt so toll – außerdem säße man vor dem Fenster den Nachbarn auf dem Präsentierteller. Da ist uns die etwas "intimere" Ecke Richtung Wohnzimmer als Sitzplatz einfach lieber, auch wenn man dort sehr häufig auf Kunstlicht angewiesen sein wird.

@isabella:
Ja, das mit der Kaffee-Ecke ist so 'ne Sache. Ganz schön sperrig, das ganze Geraffel ...
Extra-Waschbecken im Fensterbrett ist schwierig, jedenfalls wenn die Heizung unterm Fenster verbleibt (was ich eigentlich klar favorisiere, denn hochgesetzt an der Wand ist sie hässlich und weniger effizient). Auf der Fenster-APL könnte sie trotzdem landen, allerdings müsste dann das Unterlicht des Fensters wohl noch etwas höher ausfallen, damit die Mühle nicht vom Fensterflügel abrasiert wird.

In #2 wäre die Alternative, die Espressoecke an der planrechten Stirnwand zu installieren – mit dem Nachteil, dass das Waschbecken maximal weit entfernt ist. In #4 wäre das quasi perfekt gelöst, wenn der Kaffee an der planoberen Wand, links von der Spüle gebraut würde. Dann könnte man zur Spüle einfach über die Halbinsel rübergreifen.

Trotz allem Technik-Schnickschnack ist das Kochfeld immer noch das Heißgerät, das ich mit Abstand am häufigsten, sprich ständig, verwende. Warum ich das Miele -Feld nicht nutzen will: Es hat als größte Zone nur ca. eine 22er. Ich verwende aber gern und häufig 32er-Pfannen. Außerdem ist es so schön in die bestehende APL eingebaut und ich würde darauf hoffen, dass sich ein Käufer für APL und Feld findet. Schade, es rauszureißen – und möglicherweise auch schwierig, das zerstörungsfrei hinzubekommen?
Auf Siemens -Feldern mit 28er-Zone (z.B. dieses) habe ich schon häufiger gekocht und finde sie brauchbar und außerdem bezahlbar. Mit Teppan-Yaki habe ich hingegen eher durchwachsene Erfahrungen und erkenne den Vorteil gegenüber einer großen Pfanne nicht so recht.

Ich gebe Dir völlig Recht, dass der Verkehrsweg zum hinteren Wohnungsteil nicht sehr frequentiert sein wird und daher nicht höchste Priorität hat. Ein "sauberer" Weg sollte es trotzdem sein, bei dem man sich nicht allzu sehr um Stuhlbeine schlängeln muss, denn das nervt auf die Dauer einfach. Meine Planungsideen sind diesbezüglich alle etwas auf Kante genäht, aber ich denke schon noch im grünen Bereich.

Liebe Grüße
Friedenauer
 
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isabella

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Ja, das mit der Kaffee-Ecke ist so 'ne Sache. Ganz schön sperrig, das ganze Geraffel ...
Extra-Waschbecken im Fensterbrett ist schwierig, jedenfalls wenn die Heizung unterm Fenster verbleibt (was ich eigentlich klar favorisiere, denn hochgesetzt an der Wand ist sie hässlich und weniger effizient). Auf der Fenster-APL könnte sie trotzdem landen, allerdings müsste dann das Unterlicht des Fensters wohl noch etwas höher ausfallen, damit die Mühle nicht vom Fensterflügel abrasiert wird.
Aber Ihr brauch kein neues, modernes Fenster mit festem Unterlicht, Ihr habt doch die Möglichkeit, nur oben aufzumachen.
Und ich dachte an einem kleinen Becken in Richtung Eck, nicht an einer ausgewachsene Spüle.
Trotz allem Technik-Schnickschnack ist das Kochfeld immer noch das Heißgerät, das ich mit Abstand am häufigsten, sprich ständig, verwende. Warum ich das Miele -Feld nicht nutzen will: Es hat als größte Zone nur ca. eine 22er. Ich verwende aber gern und häufig 32er-Pfannen. Außerdem ist es so schön in die bestehende APL eingebaut und ich würde darauf hoffen, dass sich ein Käufer für APL und Feld findet. Schade, es rauszureißen – und möglicherweise auch schwierig, das zerstörungsfrei hinzubekommen?
Kochfelder sind normalerweise nur hingelegt und nicht fest verklebt, ansonsten könnte man sie nicht reparieren. War auch nur so eine Idee. Ich weiß nicht, was man mit einer 32er Pfanne macht, irgendwie ist Dein gesamtes Equipment jeweils mindestens doppelt so groß wie mein, wir sind aber auch nur zu zweit. Teppan-Yaki finde ich persönlich ziemlich doof, aber irgendwie schien mir zur restlichen Ausrüstung passend. Und manchmal hilft es auch nur darüber zu sinnieren um zu erkennen, was man wirklich will oder nicht.
 

Friedenauer

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@isabella:
Fenster: Es ist schon richtig, dass wir das neue Fenster nicht zwingend bräuchten. Allerdings stelle ich mir das Doppelkastenfenster im täglichen Einsatz als einziges Küchenfenster ziemlich lästig vor, da man immer mit beiden Flügeln hantieren muss und nicht kippen kann.

Dass man unten vollstellen und nur oben öffnen könnte stimmt zwar, aber dazu bräuchte es einen Stuhl bzw. Tritt, sonst kommt man nicht dran. "Schnell mal lüften" ist damit nicht drin. Genau diese Situation haben wir in unserer aktuellen Küche, und es ist einer der wenigen Punkte, auf den ich in Zukunft wirklich gut verzichten könnte ... ;-)

Aus energetischer Sicht ist ein neues Fenster natürlich auch entschieden besser, was bei der Größe schon ins Gewicht fällt. Schöner ist das bisherige, keine Frage – keine leichte Entscheidung.

Pfannengröße: Wir kochen ja meistens auch nur für zwei, aber auch dafür finde ich die 32er-Eisenpfanne prima. Gestern Abend z.B. ganz klassisch: Bratkartoffeln mit Spiegelei. ;-)

Ich bin immer interessiert an Ausrüstung, die einen hohen Gebrauchswert hat und dabei nicht hässlich ist. Leider ist derlei im Haushaltsbereich häufig schwer zu finden, daher sehe ich mich öfter nach gebrauchtem Profizeug um. Dass das dann meistens etwas größer ist, ist nicht unbedingt gewünscht, aber letztlich oft dann doch auch lohnend. Z.B. hatte ich früher mal eine Graef-Aufschnittmaschine mit 190er-Schneideblatt, die ich so gut wie nie benutzt hatte, weil sie einfach nicht gut funktionierte. Die Berkel mit 255er-Blatt (damit immer noch eine "kleine" Maschine) funktioniert so entscheidend besser, dass ich niemandem mehr zu einer Haushalts-Maschine raten würde. Dass sie sehr schön anzusehen und schon über 60 Jahre alt ist macht mir darüber hinaus noch Freude. Und der Kaufpreis von 80 € war auch in Ordnung. :-)

Das war jetzt ein unnötiger Exkurs, aber er zeigt doch, worauf ich aus bin: Einfachheit, hoher Gebrauchswert, Langlebigkeit. Möglichst wenig (insbesondere elektronischen) Schnickschnack.
 

kuechentante

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Whow , was für eine tolle Wohnung .
Und so charmant eingerichtet .
Ich liebe so hohe Decken und übergroße Türen .
 

Friedenauer

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@kuechentante:
Danke, Du verstehst, warum wir uns in die Wohnung verliebt haben ...
Wir freuen uns sehr darauf, dort einziehen zu dürfen – insbesondere, da wir die letzten fünf Jahre zu zweit auf 37 Quadratmetern gelebt haben.

Die Wohnung wird bei uns sicherlich nicht mehr so stilecht, aber hoffentlich doch auch halbwegs stilvoll aussehen ... ;-)

Leider fehlt die Doppelflügeltür zwischen Wohnzimmer und Küche – ich versuche gerade, eine gebrauchte alte aufzutreiben.
 

isabella

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Wow, 80 EUR für eine Berkel ist eine Ansage - ich habe für meine gebrauchte ziemlich hässliche nicht-Berkel Aufschnittmaschine mehr bekommen aber leider auch mehr für die Berkel ausgegeben... :rofl::rofl:

Na gut, wie machen wir‘s hier weiter? Besorgst Du Karopapier, Stift und Lineal und versuchst was Nettes und Nutzbares zu planen? Oder warten wir ab, bis die Abmessungen da sind?

Hast Du schon mal instagram unsicher gemacht um Ideen bez. Stil zu sammeln?
Mit dem Budget bekommst Du auf jeden Fall eine gute und schöne Küche, ich würde wirklich auch mal Ballerina anbieten lassen, wenn die Planung steht.

Zur mobilen Insel kann ich übrigens Bilder einer echten Küche beisteuern: Küche vom Schreiner mit fahrbarem Block| Küchenplanung einer Küche von

Die im Beitrag #6 verlinkte Küche hast Du gesehen? Ich hätte mir für die Küche eine Insel gewünscht, aber der Tisch hat echt auch was.
 

menorca

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Ich weiß nicht, was man mit einer 32er Pfanne macht
Ich schon ;-). Ich habe auch so eine, und benutze sie auch ziemlich häufig, koche normalerweise für 3 Erw. Ratatouille, japanische Gemüsepfanne mit Udonnudeln, Pflanzerl, ...

Ihr dürft das Fenster austauschen? Kein Denkmalschutz? Keine Hausgemeinschaft, die sagt, dass nicht überall verschiedene Fenster sein sollen?
 

Friedenauer

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Wow, 80 EUR für eine Berkel ist eine Ansage
Ja, das war ein Glücksgriff, zumal das Messer noch fast neu war. Glücklicherweise hat sie dann auch noch den Transport aus dem Ruhrgebiet nach Berlin weitgehend schadlos überlebt, was angesichts der Verpackung fast an ein Wunder grenzte.
Habe dann noch den Motorkondensator getauscht und ein Wochenende in Reinigung und Justage investiert, aber das macht bei so einem alten Schätzchen ja durchaus Spaß, da alles noch nach traditionellen Regeln der feinmechanischen Kunst konstruiert ist. Ich schweife schon wieder ab ... :-)

Zur weiteren Planung: Ich glaube, die Detailplanung ergibt erst Sinn, wenn wir wissen, was mit dem Fenster und der Heizung passieren soll und die genauen Maße dort feststehen. Primär bin ich im Moment daher vor allem am "Blick aufs Ganze" interessiert, also welche grundsätzliche Küchenform es werden soll. Und ob das Fenster getauscht wird oder nicht (derzeit unsere deutliche Neigung: tauschen).

Zum Küchenstil: Ich stelle mir vor meinem geistigen Auge eine zeitlose Küche vor, am ehesten mattweiß Schichtstoff mit grauer bis schwarzer APL (Naturstein?), nicht zu clean (ich mag offene Regale mit Lebensmitteln, griffbereit aufgehängten Kram wie Kellen, Töpfe, Schlagkessel etc.), nicht grifflos (wegen des Stauraums). Schlicht und mit so wenig Hoch- und Oberschränken wie möglich, um dem Raum so wenig wie möglich an Wirkung zu nehmen.

Otl Aichers Küchenbuch aus den frühen 80ern ist unseren Vorstellungen sicherlich näher als vieles, was ich heute in Ausstellungen, Katalogen und Zeitschriften sehe. Eben eine "Küche zum Kochen", nicht eine Küche zum Anschauen oder Sauberhalten. ;-)

Hätte ich die Zeit, würde ich die Küche am liebsten selbst bauen. Die "mobile Insel" wäre ein überschaubares Projekt, das ich mir diesbezüglich nicht aus der Hand nehmen lassen würde. Danke für den Link, so in die Richtung gehen meine Vorstellungen tatsächlich, obwohl mir die etwas unmotiviert auskragende Arbeitsplatte nicht so gefällt und ich größere Rollen wählen würde.
 
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Friedenauer

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@menorca:
Ja, Tausch des Fensters wäre wohl möglich. Das Haus hat keinen Denkmalschutz. Der Gemeinschaft sind nur die Fenster der straßenseitigen Fassade heilig, das sind auch noch die originalen. Zur Hofseite darf man mehr oder weniger machen, was man will – siehe auch mein Foto.

Nur der Durchbruch für die DAH ist wohl leider nicht drin, sagte man uns. :(
 
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Friedenauer

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Mal ein paar Küchen, die ich inspirierend finde:

- Diese Berliner-Zimmer-Küche finde ich traumhaft schön und charmant, und sie entspricht auch räumlich ungefähr unseren Voraussetzungen. Sieht wohl nach Massivholz vom Schreiner aus – vielleicht mit Linoleum-APL? Sieht nicht so aus, als würde in der Küche allzu viel gekocht, und vor Massivholz habe ich ziemlichen Respekt, nicht nur finanziell. :-) Insgesamt wäre dieses Modell sicherlich "zu wenig" Küche für unsere Zwecke, aber meine Idee #2 geht in eine ähnliche Richtung.

- Noch ein Berliner Zimmer. Schön, aber auch ein bisschen blutleer (evtl. ist das Foto auch noch vor dem Einzug entstanden ... Spüle an der dem Fenster gegenüberliegenden Wand kommt für uns ohnehin nicht in Frage. Erkennt jemand die Fronten mit den eingefrästen Griffprofilen? Die gefallen mir gut.

- Dieses Berliner Zimmer hat eine Halbinsel, aber augenscheinlich keine Bewohner. ;-) Geht ein bisschen in Richtung meiner #4, aber das Hochschrankgewitter links im Bild hätte ich gern vermieden.

- Jürgen Dollases Küche gefällt mir gut, weil sie in der Basis zeitlos schlicht ist (weiße Front, schwarze APL, Bügelgriffe), aber durch Verkramtheit und individuelle Extras (Wärmelampen, Massekochplatten) Charakter bekommt. So stelle ich es mir bei uns auch etwa vor. :-)
 

isabella

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ok, danke, das hilft schon, sich ein wenig hineinzudenken.

Von der schwarzen APL rate ich immer ab, einerseits weil‘s zum Arbeiten anstrengend für die Augen ist und zweitens, weil man hier in Deutschland gefühlt nur weiße Küchen mit schwarzen Arbeitsplatten sieht. Man kann aber ein Kochfeld flächenbündig in einer schwarzen APL einbauen, trompe l‘oeil, so zu sagen.
Dann gibt es solche interessante Effekte: Nach zwei Jahren Planung endlich fertig: Unsere LEICHT-Küche mit großer Arbeits- und Kochinsel| Küchenplanung einer Küche von Leicht

Von einer Linoleum-Arbeitsplatte würde ich auch abraten, das sieht sicher bald nicht mehr schön aus. Aber Linoleum-Fronten könnten was sein, so ein bisschen in dem Mid-Century-Stil, den Du zeigst. Apropos stylisch/schnörkellos/etwas „holzig“: lass Dir die Front Strato von Schüller zeigen, könnte was für Dich sein.

Massivholz wird die erste Küche nicht sein, aber ein schöner Furnier, womöglich mit durchgehender Maserung, kann ganz schön ins Geld gehen.

Für die Planung braucht man exakten Maßen. Dann kann man überlegen, ob Fenstertausch und Heizkörperversetzung nötig und möglich sind. Aber ja, fragen kann man, und zwar so schnell es geht.
 

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