Welche Küchenfront ist kratzunempfindlicher?

Marike

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Hallo,

wir planen gerade unsere neue Küche. Das meiste steht schon fest. Es wird eine Nobilia .
Mit der Front bin ich einfach noch unsicher. Farbe weiß, weil das in unserer Winzküche (7m²) die einzige sinnvolle "Farbe" ist.
Einzig die Oberfläche ist nun die Frage. Im Küchenstudio hab ich mir Lack matt und Hochglanz Lack angesehen.
Hochglanz Lack hatte überall viele kleinste Kratzer. Allerdings war das auf der Fläche, wenn man davor stand, nicht so stark zu sehen. Es musste schon entsprechend gegen Licht geguckt werden.
Lack matt schien auf den ersten Blick gegen Licht einfach weniger verkratzt. Aber die Kratzer, die vorhanden waren, glätzten, so dass sie auch beim Blick ganz normal auf die Küche, glänzend auffielen.
Außerdem schien mir die matte fläche immer irgendwie ein bisschen speckig zu sein, wohingegen die glänzende Oberfläche zwar überall Schlieren von Fingern und drüberwischen hatte, aber irgendwie weniger speckig wirkte.
Aber vielleicht war das alles auch nur eine Frage des scheußlichen Lichts im Küchenstudio. Man hat da ja niemals so normales Licht wie zu Hause.
Welche Erfahrungen habt ihr denn mit diesen Oberflächen gemacht?
 

Ursina

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Lackoberflächen sind immer kratzempfindlich. Da ist es egal, ob es Matt- oder Glanzlack ist. D.h. Lackoberflächen sind immer pfleglich zu behandeln:
- nur mit nicht scheuernden Tüchern, Schwämmen etc. abwischen - also z.B. keine Scheuer- oder Radierschwämme oder Mikrofasertücher benutzen (Ausnahme: spezielle Mikrofasertücher für Lackoberflächen, die keine scheuernden Partikel enthalten)
- Stöße führen schnell zu Lackabplatzer
- Verunreinigungen (z.B. Fett oder andere Lebensmittelspritzer) nach Möglichkeit nicht antrocknen lassen sondern schnell entfernen.

Ich habe eine Küche mit Mattlackfronten und im Wohnbereich Schränke mit Glanzfronten (allerdings Glas und nicht Lack). Bezüglich Fingerabdrücke und Co. kann ich berichten, dass man auf Glanzfronten solche Flecken bei fast jeden Lichtverhältnissen und unabhängig vom Blickwinkel sieht, bei Mattlack ist es sehr lichteinfall- und blickwinkelabhängig ob man was sieht oder ob nicht, meistens sieht man Fingerabdrück nicht.

Speckige Stellen auf Mattlack deuten darauf hin, dass an der Stelle unsachgemäß z.B. mit einen ungeeigenen Tuch gewischt und so die Lackoberfläche geschädigt wurde. Mattlack wird in dem Fall speckig = leicht glänzend und Glanzlack verliert Glanz, wird matt.
 

Marike

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Danke für eure Antworten.
Nur bin ich jetzt nach wie vor unsicher.
Offensichtlich kann man bei Lackfronten sehr leicht die Oberfläche beschädigen, sogar einfach nur beim drüberwischen. Da wundert es mich natürlich, dass so viele Leute Lackfronten haben und damit bestens zufrieden sind.

Wir hatten ursprünglich auch diese Front mit Laserkante in die Auswahl gezogen, aber die Lackfront war nur unwesentlich teuer (150 Euro oder so) und die Lackfront wurde uns außerdem als unempfindlicher für die Kantenstabilität angepriesen. Bei meiner jetzigen 20 Jahre alten Küche sind nämlich die umleimten Kanten alle irgendwie im Ablösungsprozess bzw. teilweise sogar abgeplatzt. Das wollte ich auf keinen Fall wieder haben.

Im übrigen sah die Kante der Lackfront einfach besser aus als die eckige Läserkante. Aber wenn die Oberfläche nach ein paar Jahren total verkratzt und hässlich ist, dann ist das mit der Kante natürlich lächerlich.

Da unsere Küche sehr klein ist und wir zwei sich gegenüberliegende Zeilen planen (anders geht nicht wirklich) haben wir zwischen den beiden Zeilen nur genau einen Meter. Zum Arbeiten ist ein kurzer Abstand ja ganz praktisch - einmal umdrehen und schon ist man da, wo man hinlangen möchte. Aber es könnte natürlich sein, dass durch die Enge die unteren Schränke mehr angeditscht werden. Allerdings sieht man es unten wohl auch weniger, als wenn das im Hängebereich wäre.

Tja, Entscheidungen zu fällen ist nicht gerade meine Stärke.
 

Ursina

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Das stimmt nicht, dass Lackfronten nur durchs Drüberwischen verkratzen und nach ein paar Jahren verkratzt und hässlichen aussehen. Wichtig ist, wie ich schon oben schrieb, die richtige Pflege.

Es dürfen zur Reinigung nur Reinigungsmittel und Tücher etc. benutzt werden, die nicht scheuern. Wenn Verschmutzung mal etwas schlechter zu entfernen sind weil sie z.B. schon angetrocknet sind, dann müssen sie vorsichtig - also nicht durch scheuern, abkratzen o.ä. - entfernt werden.

Größtes Problem bei Lackfronten ist allerdings, dass sie stroßempfindlicher sind als z.B. Schichtstofffronten. Aber auch bei meiner alten Küche, die eine beschichtete Front hatte, habe ich es geschafft, an 2 oder 3 Stellen Macken in die Front zu bekommen. Sowas kann also mit jeder Front passieren.

Wir haben auch nur 1 m zwischen den Küchenzeilen und ich habe nicht die Befürchtung, dass das zu eng ist und dadurch es zu mehr "Zusammenstößen" kommen kann.

Ich stimme zu, dass rundum lackiere Kanten besser als manche umleimte Kanten sind. Bei meiner alten Küche, die an den Kanten nur ca. 1mm dicke Umleimer hatte, lösten die sich auch an einen Stellen. Dies brauche ich meinen jetzigen Lackfronten nicht mehr befürchten.

Ich denke aber, dass Kanten, die mit Dickkante umleimt sind, auch sehr stabil gegen Ablösung sind. Jedoch setzt das bei allen Kantenarten einen sachgerechten Umgang voraus. Nicht sachgerecht wäre z.B. wenn man die Dunstabzugshaube nicht oder zu spät anschaltet bzw. zu früh abschaltet und Waser an den Schränken kondensiert.
 

Nice-nofret

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... naja, Lack ist halt auch nicht gleich Lack - das ist schon auch Herstellerabhängig ...
 

Keita

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Premiummarken wie bspw. Warendorf setzen auch Premiumlacke ein, hinzu kommt ein höherer Aufwand bei der Beschichtung, was sich entsprechend in höherwertigen und widerstandsfähigeren Oberflächen niederschlägt. Wie es um die Widerstandsfähigkeit bestellt ist, lässt sich häufig in größeren Küchenausstellungen bewundern, am besten in Möbelhäusern mit viel Kundenverkehr.

Bei geklebten Kanten sollte man darauf achten, dass sie entweder gelasert oder mit PUR-Klebern angebracht sind - der KFB sollte hoffentlich darüber Auskunft geben können.
Die Dicke der (Dick)Kanten spielt dabei keine Rolle, sondern ist lediglich der Optik geschuldet - 1 mm-Kanten passen eher zu aktuellen kubischen Formensprachen, wohingegen 2 mm- oder gar 3 mm-Kanten deutlich "klassischer" wirken.

Ein interessanter Kompromiss können Lacklaminate sein, ich hatte mich dafür entschieden, weil sie deutlich unempfindlicher sind als konventionelle Lackoberflächen, eine unerreichte Oberflächengüte aufweisen.
Schichtstoff - und Dekorspan-Fronten sind zwar mechanisch und chemisch unempfindlich, erreichen aber weder bei Hochglanz- noch bei (Ultra)Mattdekoren eine auch nur annähernd gleichwertige Oberflächengüte wie bei Lacken oder Lacklaminaten.
 

Keita

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Ich hab schon jede Art von Plattenwerkstoffen mit ordentlichem Verzug gesehen ;-)
Wenn die passenden Gegenzüge aufkaschiert sind, sehe ich bei Lacklaminaten genau so wenig Probleme wie bei anderen Folien oder Schichtstoffen.

Wenn die Trägerplatte von sich aus schüsselt, hat man natürlich immer ein Problem, egal was drauf geklebt wurde.
 

Marike

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... naja, Lack ist halt auch nicht gleich Lack - das ist schon auch Herstellerabhängig ...

Aha, und welcher Hersteller hat gute Lackfronten bzw. schlechte?
Ich schrieb ja anfangs, dass es eine Nobila wird. Wo bekommt man die Information, welche Qualität die Lackfronten von Nobilia haben?

Ich war vorhin noch mal bei dem Küchenmensch und hab mir dort noch mal die Fronten verglichen. Also Hochglanz ist schon netter als matt. Und in unserer kleinen Küche würde es dieselbige wahrscheinlich optisch etwas größer wirken lassen.

Momentan bin ich also mehr für Hochglanz.
 

Marike

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Das stimmt nicht, dass Lackfronten nur durchs Drüberwischen verkratzen und nach ein paar Jahren verkratzt und hässlichen aussehen. Wichtig ist, wie ich schon oben schrieb, die richtige Pflege.

Es dürfen zur Reinigung nur Reinigungsmittel und Tücher etc. benutzt werden, die nicht scheuern. Wenn Verschmutzung mal etwas schlechter zu entfernen sind weil sie z.B. schon angetrocknet sind, dann müssen sie vorsichtig - also nicht durch scheuern, abkratzen o.ä. - entfernt werden.

Schaffst du es im Alltag, immer gleich überall drüberzuwischen? Manchmal geht es in der Küche doch auch etwas hektischer zu und dann schaffe ich das zumindest nicht. Wundere mich manchmal erst Stunden später über einen Spritzer, wie der dort wohl hingekommen sein könnte.

Und manche Lebensmittel haben schon die Angewohnheit sehr krass zu färben: Kürbis, Curry, Paprika, Bickbeeren, u.ä. Wie bekommt man solche Flecken weg, wenn sie schon ein paar Stunden alt sind? Was nimmst du da?
 

Ursina

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Wir haben bei uns Arbeitsteilung. Mein Freund kocht und ich räume anschließend die Küche auf bzw. mache sie sauber. Teilweise mache ich das schon sowie mein Freund mit Kochen ist (= z.B. die Suppe noch köchelt), spätestens mache ich das direkt nach dem Essen. Da bin ich sehr konsequent.

Bisher hatte ich noch nichts, was so festgetrocknet war, dass zum Entfernen Wasser, ein weiches Tuch, Spüli und notfalls kurzeitiges Einweichen nicht reichte - auch bei Verschmutzungen, die ich mal übersehen habe.

Curry hatte ich zum Glück noch nie an den Fronten, aber schon auf der APL. Die Verfärbung, die auch schon nach kurzer Einwirkzeit entstand, ging aber nach ein paar Tagen wieder weg.

Das einzig Gefärbte, was ich bisher an den Fronten hatte, war Tomatensoße. Das war aber überhaupt kein Problem.

Wenn im Kocheifer doch schon mal mit schmutzigen Händen eine Tür oder Schublade geöffnet wird, dann geht der Schmuddel an den Griff und den zu reinigen ist ja kein Problem. Ich muss gestehen, dass ich niemals eine grifflose Küche haben möchte. ;-)

Ansonsten werden Fronten nur abgewischt, wenn ich Verschmutzungen sehe. Dan werden auch schon mal die Nachbarschränke mit abgewischt. Putzaktion in der Art wie "Ich wasche alle x Wochen meine Küchenfronten ab" gibt es hier eher nicht. Ich bin da ganz eindeutig ein Bedarfsputzer. ;-)

Meine Küche ist eine Schüller und ich habe sie seit 2 Jahren in Gebrauch. Ich glaube die Front heißt Mora und die Farbe ist L102 (weiß). Ich weiß nicht, was für eine Lackierung (technisch gesehen) diese Front hat.
 

Nice-nofret

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Nobilia ist ein Hersteller im konsumigen Bereich - genaues erfährst Du in unserem Herstellerranking Küchen, das auch grob die Preisstruktur abbildet. Ich werde hier jetzt bestimmt keinen Hersteller und seine Fronten schlechtreden. In der Regel bekommt man das wofür man bezahlt; Hersteller welche in ihrem Preissegment enttäuschen überleben das nicht lange.
 

Marike

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Nobilia ist ein Hersteller im konsumigen Bereich - genaues erfährst Du in unserem Herstellerranking Küchen, das auch grob die Preisstruktur abbildet. Ich werde hier jetzt bestimmt keinen Hersteller und seine Fronten schlechtreden. In der Regel bekommt man das wofür man bezahlt; Hersteller welche in ihrem Preissegment enttäuschen überleben das nicht lange.

Das Ranking ist ja vielleicht ganz nett und eine allgemeine Hilfestellung, aber eben auch nur eine allgemeine. Es sagt doch nichts darüber aus, wie gut oder anfällig z.B. die Lackfront von welchem Hersteller ist. Und obwohl Nobilia nun nicht gerade oben mitmischt in diesem Ranking, überleben sie doch wohl schon recht lange, genauso wie andere, die mit Nobilia auf etwa gleicher Höhe im Ranking liegen.

Natürlich hat Qualität ihren Preis. Aber es kann sich eben nicht jeder den oberen Preisbereich leisten. Also muss man mit den vorhandenen Mitteln versuchen, das beste daraus zu machen. Und eben genau deshalb frage ich mich dann eben, wie gut oder eben nicht gut z.B. die Hochglanz Lackfront von Nobilia ist. Es gibt doch auch viele Leute, die grundsätzlich mit Nobilia zufrieden sind. Nur mit welcher Front?

Und wenn die Hochglanz Lackfront gewählt wurde, würde es mich eben interessieren, wie die Zufriedenheit da nach ein oder zwei Jahren ist.
 

Marike

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Wir haben bei uns Arbeitsteilung. Mein Freund kocht und ich räume anschließend die Küche auf bzw. mache sie sauber.
......

Ansonsten werden Fronten nur abgewischt, wenn ich Verschmutzungen sehe. Dan werden auch schon mal die Nachbarschränke mit abgewischt. Putzaktion in der Art wie "Ich wasche alle x Wochen meine Küchenfronten ab" gibt es hier eher nicht. Ich bin da ganz eindeutig ein Bedarfsputzer. ;-)

Meine Küche ist eine Schüller und ich habe sie seit 2 Jahren in Gebrauch. Ich glaube die Front heißt Mora und die Farbe ist L102 (weiß). Ich weiß nicht, was für eine Lackierung (technisch gesehen) diese Front hat.

Super Arbeitsteilung. Das sieht bei mir noch nicht so aus. Zur Zeit bin ich noch mehr oder weniger allein für alles zuständig. Aber das wird sich - hoffentlich - ändern, wenn mein Mann in 2 Jahren in Vorruhestand geht. Nur wie genau sich das dann ändert, das muss sich noch zeigen.

Ich bin auch eher ein Bedarfsputzer wie du. Darum hört sich das für mich doch ganz gut an, wie du das handhabst.

Natürlich könnte es sein, dass deine Küche ein hochwertigere Hochglanz Lackfront hat, als meine Nobilia haben wird. Vielleicht muss ich da etwas vorsichtiger sein. Das wird sich dann wohl zeigen, wenn ich sie in Gebrauch habe.
 

Kücheplanlos

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Es hilft dir doch auch gar nicht wenn dir jetzt hier jmd schreibt das Lack bei Warendorf und zB Eggersmann viel besser ist.
In den jeweiligen Segmenten nehmen sich die dort tummelnden Anbieter nichts. Sonst würde es nur noch einen pro Segment geben und deutlich bessere Qualität zum günstigen Preis gibt es nicht.
Es sei denn du kannst 1zu1 eine Ausstellungsküche einbauen.
 

Wolfgang 01

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Es gibt aber noch Küchenhersteller dazwischen. Wenn es nicht eine hochpreisige Küche sein kann/darf.

ewe zum Beispiel. Die geben pauschal 5 Jahre Garantie auf ihre Produkte.
Die lackierten Fronten sind sehr robust.
Leider gibt es in D nicht so viele Händler, die ewe vermarkten... das ist halt ein Nachteil.
 
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