Sehr kleine Familienküche im Reihenhaus
Nach nunmehr einjähriger Nutzung möchte ich gerne meine Küche hier einstellen und mich damit auch sehr herzlich für die fachliche sowie emotionale Unterstützung während der Planungsphase und speziell der Aufbauzeit hier bedanken!
Ich habe meine Küche in einem großen Möbelhaus gekauft und aufgrund meiner gemachten Erfahrungen würde ich dies nicht mehr tun. Wenn ihr Genaueres wissen wollt, könnt ihr gerne in meinem Planungsthread nachlesen.
Während der Planung habe ich mich mehr auf die Anordnung der Schränke als auf die Geräteauswahl konzentriert, was sich leider in ein paar Fehlkäufen bemerkbar gemacht hat.
Der Küchenraum ist 3,20m lang und 1,80m breit. Um im Wohnzimmer bei Bedarf mehr Ruhe haben zu können, habe ich mich wieder für eine geschlossene Küche entschieden. Damit genügend Licht in die kleine Küche kommt, wurde es eine Glastür. Ein guter Kompromiss finde ich.
Wir hatten bereits eine 20 Jahre alte Küche (siehe Bilder) daher hatte ich schon gewisse Prioritäten für den Raum gesetzt. Eine davon war die freie Arbeitsfläche vor dem Fenster, auch den Geschirrschrank über dem Geschirrspüler fand ich sehr praktisch. Wichtig war mir auch Bewegungsfreiheit, daher kam ein Zweizeiler nicht in Frage (85 cm Zeilenabstand). Besonders genervt hatten mich der freistehende Kühlschrank (Optisch sowie der schmale Spalt zur Wand), das Drehkarussell (verzogen, ständig fielen Deckel herunter), der geringe Abstand der Spüle (50er Spülenschrank) zum Hochschrank und die fehlende zweite Arbeitsfläche.
Das Eckkarussell wurde daher gestrichen und im 60er Spülenschrank eine 45er Spüle von Blanco (Andano 450u) rechtsbündig eingebaut. Damit habe ich ausreichend Armfreiheit nach links und rechts. Durch den Wegfall der Abtropffläche habe ich einen Arbeitsbereich zwischen Spüle und Kochfeld geschaffen. Als Abtropfersatz reichen mir die Blancoschienen, die ich bei Bedarf auf das Becken auflegen kann.
Beim Eckschrank habe ich lange überlegt. 180 cm Breite sind sehr ungünstig; entweder ein unhandlicher 110cm US, oder zweimal 50 (55 Sondermaß) - beides nicht ideal. Daher habe ich mich für den Lemans entschieden. Ein Auszugsschrank ist ohne Frage komfortabler, aber bei meinen räumlichen Voraussetzungen kann man es vielleicht als notwendiges Übel ansehen.
Auch mit der Aufteilung der Oberschränke habe ich lange gehadert, da ich die ungleichen Breiten (40/40/40/60/60) am Planungsbild sehr störend fand. In Natura fällt das aber gar nicht auf, da man nicht frontal auf die Küche blickt.
Zur Küche selbst: Es ist eine EWE Fina mit Mehrwert-Packet (Korpushöhe 78 cm, Legraboxen) und matten Acryllackfronten in Steinweiß mit Nanoobeschichtung. Die Küche sowie die Fronten wirken sehr hochwertig. Bei den Fronten bin ich zwiegespalten. Sie sind sehr schön, unempfindlich gegenüber Stößen (schon getestet 😉) und Flüssigkeiten perlen ab. Was man jedoch entgegen der Werbung sehr wohl sieht, sind Fettabdrücke von den Fingern (siehe Bild), die am besten mit einem speziellen Kunststoffreiniger und einem trockenen Tuch "herauspoliert" werden.
Um keinen Stauraumverlust zu haben, habe ich statt grifflos Griffleisten in einer 1-1-2-2 Rasterung gewählt. Diese sind pflegeleicht und gefallen mir sehr gut zur dunklen Arbeitsplatte.
Die Arbeitsplatte ist aus Keramik (12 mm Vollkeramik, Nero Marquina von der Firma Lechner) und ich bin sehr zufrieden damit. Flüssigkeiten dringen nicht ein und Schmutz kann einfach entfernt werden. Die Platte ist hitzebeständig; den heißen Bräter aus dem Backofen oder die Pfanne vom Kochfeld schnell auf der Arbeitsplatte abstellen, kein Problem. Man muss auch keine Angst haben, dass sie zerkratzt wird und die Haptik ist angenehm samtig und weich.
Gegenüber der eigentlichen Küche habe ich sehr kostengünstig eine Regalwand gebaut, um zusätzlichen Stauraum zu schaffen. Als Basis habe ich einen Streifen vom Vinylboden an die Wand geklebt und Regale befestigt. Dort finden meine Küchenhelfer, die Brotdose, die Küchenrolle, Lebensmittel, Gewürze, Topflappen und die Geschirrtücher Platz. In meiner Küche befindet sich nur das Wesentliche, sperrige Geräte (Toaster, Grillpfanne, etc.), viele Lebensmittel und Getränke, das schöne Festtagsgeschirr und Sekt/Weingläser werden in einer kleinen Speis und im Wohnzimmer/Esszimmer gelagert.
Noch kurz zu den Geräten. Das Kochfeld wurde mir als vollflächig (ich kann meine Töpfe hinstellen, wo ich will) verkauft, in Wahrheit sind es je zwei Kochzonen, die man zusammen schalten kann. Eine davon hätte auch gereicht für den Plancha Grill, den ich sehr gerne benutze.
Die Spüle ist aufgrund ihrer Tiefe sehr groß, ein Glücksgriff. Nur über die Kalkflecken muss ich mich ständig ärgern.
Der Backofen mit integrierter Mikrowelle funktioniert gut, in einer kleinen Küche eine sehr praktische Option. Nur in die Lüftungsschlitze des Backofens gelangen leicht Brotkrümel und Flüssigkeiten. Für Tipps, wie man das reinigen kann, wäre ich dankbar.
Mit dem günstigen Geschirrspüler bin ich zufrieden, praktisch ist auch das Schnellprogramm mit 30 Minuten, wenn man es eilig hat.
Nicht zufrieden bin ich mit dem Kühlgerät (wenig Platz, immer wieder rinnt Flüssigkeit herunter, so dass die Lebensmittel, die in Wandnähe stehen, feucht werden) und der Dunstabzugshaube. Ein absoluter Fehlkauf; sehr laut und wenig Wirkung.
Trotz meiner Beschwerden bin ich sehr glücklich mit meiner Küche und werkle gerne darin. Danke dem Forum für die Unterstützung!
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Benutzer-Kommentare
Mich hat es inspiriert, dass man die Regale nochmals auf ein Brett setzt.
Wenn es bei dem freien Bereich in meiner schwierigen Mini-Küche bleibt, möchte ich das auch so in der Art umsetzen.
@myname Aus dem Text, der sich auf das Regal bezieht: "Als Basis habe ich einen Streifen vom Vinylboden an die Wand geklebt und Regale befestigt. " ;-)
die Küche ist ja richtig toll geworden.
Finde, dass die Farbwahl und die dezenten Griffleisten da schön Ruhe reinbringen.
Das ist in dem kleinen Raum sicher wirklich nicht einfach.
Danke für das Vorher-Bild, die Verwandlung ist ja wirklich dramatisch.
Ich hoffe, dass sich deine Kühlschrankproblematik noch aufklären und beseitigen lässt.
herzlichen Glückwunsch zu deiner schönen Küche! Ganz besonders gefällt mir deine Keramikarbeitsplatte.
Ich erinnere mich noch gut an deine Küchenplanung. Wir waren ja mit ähnlichen Grundrissen zur gleichen Zeit am planen.
Viel Spaß mit der Neuen :-)
Die Unzufriedenheit mit dem Dunstabzug kann ggf. später durch ein anderes Gerät beseitigt werden.
Dass der Kühlschrank „nässt“ ist aber nicht normal. Wenn so viel Wasser kondensiert, kann es bedeuten, dass er irgendwo Luft zieht. Da die Raumluft wärmer ist als die Luft im Kühlschrank, kondensiert sie ziemlich schnell. Vielleicht ist es ein Ansatzpunkt, schließen hast du noch Garantie.
Die Sache mit den 110 cm unter dem Fenster habe ich irgendwie nicht verstanden. Dass ein 110 cm US ungünstig ist, sehe ich auch. Die Sonderanfertigung mit 2 x 55 cm hätte ich mir ebenso gespart. Aber was spricht gegen 60 und 50 cm? Bei deinen schönen Griffleisten würde die unsympathische Schattenfuge zwischen den beiden US kaum auffallen. Man hätte vielleicht auch 80 und 30 cm nehmen können, je nach Stauraumbedarf. Wahrscheinlich ist genau diese Sache in der Planung ausreichend diskutiert worden, ich hab es mir leider nicht mehr durchgelesen und beziehe mich daher ausschließlich auf diesen Bericht hier. Sehe es mir daher bitte nach.
Ansonsten muss man sagen wie schnell doch 1 Jahr vorbei ist! Und kaum sieht man sich um und man hat schon wieder eine 20 Jahre alte Küche :-)