Offene Wohnküche mit Insel
Nach nunmehr 6 Monaten Nutzung kann ich eine Zwischenbilanz zu meiner Küche ziehen. Ich bin - vor allem dank der vielen Hinweise aus dem Forum - wirklich glücklich mit der Küche. Da ich dank Corona dauerhaft im Homeoffice arbeite, konnte ich die Küche intensiv nutzen.
Im folgenden werde ich ein wenig darstellen, was gut ist und was besser gemacht werden könnte.
Grundsätzliches/Aufteilung
Die gewählte Aufteilung als Einzeiler & Insel sehe ich als alternativlos an. Es sei denn, man schränkt sich in Funktionalität und Platzbedarf massiv ein. Dann könnte man auf die Insel verzichten. Ich bin erstaunt, wie schnell sich die Auszüge in der Insel gefüllt haben.
Die beiden Hochschränke hätte man auch nach rechts setzen können, um mehr Licht aus dem großen Fenster auf die Zeile einfallen zu lassen. Mir gefällt es so optisch etwas besser, auch wenn ich dafür schneller die Leuchten im Oberschrank einschalten muss.
Dass der Wasseranschluss in der Insel nicht möglich war, ist zwar schade, aber im Täglichen Gebrauch kein Problem.
Etwas unterschätzt habe ich im Allgemeinen die Geräuschkulisse (Ventilatornachlauf Kochfeld, DGC etc.) in einer offenen Wohnküche. Dies sollte jeder berücksichtigen, der über eine offene Wohnküche nachdenkt.
Materialien
Die Lackfronten und -wangen sind pflegeleichter, als ich erwartet hatte. Sie sind auch für mein Empfinden sehr robust. Mit dem Staubsauger bin ich bereits einmal kräftig an eine Wange gestoßen. Spuren davon sieht man keine. Man sieht auch nicht sofort jedes bisschen Dreck. Der Farbton "Deckweiß" von Warendorf ist da sehr dankbar.
Die Kunststeinarbeitsplatte würde ich auch wieder so wählen. Durch die kleinen schwarzen Punkte fallen kleine Verschmutzungen nicht sofort auf, was mir in einer offenen Wohnküche sehr wichtig ist.
Ein wenig kritisieren muss ich nur die Vitrinentüren mit Schwarzglas. Die würde ich nicht nochmal nehmen. Sie sind nicht sehr verwindungssteif. Dies ist im Alltag zwar kein Problem, wirkt aber etwas weniger hochwertig. Ohne eingeschaltete Vitrinenbeleuchtung ist der Kontrast zu den Lackfronten sehr hart. Mit Beleuchtung sieht es aber toll aus.
Die Griffleisten finde ich praktisch und schick. Als Hobbykletterer habe ich aber auch kein Problem damit, an schmalen Leisten zu ziehen. ;) Krümel lassen sich sehr einfach in die offene Hand wischen, da die Griffleisten bündig mit der APL enden.
Aufteilung Auszüge, Schränke etc.
Die im Forum immer wieder empfohlene 1-1-2-2-Aufteilung war genau richtig. Hier würde ich nichts anders machen.
Was alles in die paar Auszüge passt, ist erstaunlich. Die Backblechroste im Hochschrank habe ich selbst nachgerüstet, nachdem es mir auf die Nerven ging, ein bestimmtes Backblech aus einem Stapel von fünf zu entnehmen.
Die Aufsatzschränke auf den Hochschränken sind vielleicht ein wenig Spielerei und mehr durch die Deckenhöhe entstanden, als durch praktische Überlegungen. Der Mehrpreis war aber überschaubar.
Eine Einkofferung mit Trockenbau wäre sicher noch eleganter gewesen. Nur hätten dafür die vom Bauträger beauftragten Dilettanten das machen müssen. Und das wäre garantiert schiefgegangen, so wie bei meinen Nachbarn. Alternativ hätte ich nur bis nach Abnahme der Wohnung mit dem Kücheneinbau warten können.
Elektrogeräte
Kühlgerät: Die Kühl-/Gefrierkombi ist für mich von der Größenaufteilung genau richtig. Zu berücksichtigen ist, dass durch die ganzen Ventilatoren das Geräuschrepertoire etwas gewöhnungsbedürftig im Vergleich zu einfacheren Geräten ist. Die längere Haltbarkeit von Gemüse im Biofresh-Fach ist toll.
Geschirrspüler: Hier habe ich mich ein wenig geärgert. Das Geräusch des Zeolith-Lüfters empfinde ich als nervig, auch wenn der Pegel innerhalb der Spezifikation liegt. Ich überlege noch, eine Besteckschublade nachzurüsten, damit mehr Garbehälter in die untere Schublade passen.
DGC: Ich bin glücklich, dass ich mich dafür entschieden habe. Anfangs hatte ich noch Sorge, dass es Spielerei sein könnte. Das Gerät wird von allen Heißgeräten (inkl. Kochfeld) am meisten genutzt. Beim nächsten Mal würde ich allerdings die Mehrkosten für den Festwasseranschluss investieren. Da habe ich definitiv an der falschen Stelle gespart. An sich ist das Befüllen und Entleeren kein Drama. Aber durch eine etwas ungeschickte Konstruktion seitens MIele tropft beim Entnehmen des Frischwassertanks immer etwas Wasser auf den Fußboden. Es hilft nur, etwas Küchenkrepp in die Einschuböffnung zu legen.
Backofen: Funktioniert einwandfrei. Ich nutze ihn häufig auch zum Brotbacken, da er etwas höhere Temperaturen als der DGC erreicht. Die Dampfstoßfunktion hilft dabei natürlich auch. Ein Kompaktgerät hätte es auch getan, ist aber bei Miele interessanterweise teurer. Die Pyrolyse ist toll, aber auch ganz schön laut. Ich schalte sie dann ein, bevor ich das Haus verlasse.
Kochfeld: Ich würde beim nächsten Mal eher zu Bora greifen. Die Bedienung mit dem Twistpad ist okay, aber nicht so einwandfrei, wie ich mir das vorgestellt habe. Außerdem passen größere Töpfe auf das Bora. Der Dunstabzug funktioniert, so wie ich das sehe, gut. Der Nachlauf nervt aber, so dass ich diesen ausgeschaltet habe. Über die möglichen Konsequenzen bin ich mir im Klaren.
Spüle
Würde ich wieder so wählen. Dass ein ganzes Backblech reinpasst, ist eine riesige Erleichterung. Ich komme gut ohne eine Ablauffernbedienung aus.
Quooker
Da mindestens zwei Kannen Tee pro Tag weggehen, ist das schon eine schöne Sache. Auch zum Blanchieren von z.B. Babyspinat ist das sehr praktisch. Es ist angesichts der Mehrkosten gegenüber einer normalen Armatur schon ein wenig Luxus. Ich würde aber wieder einen Quooker nehmen.
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Benutzer-Kommentare
Welche Lampe ist das über der Insel?
...& eine Frage zu der Stärke der Einlegeböden in den Oberschränken: 19mm hätte ich hier erwartet. Ist dem so? (Kann das anhand des Bildes nicht gut abschätzen - Danke.)
Darf ich fragen, was ihr für einen Bodenbelag habt. Ist das Parkett (in der Art Eiche Kaschmir grau)?
Ich wünsche Dir viel Kochspaß in Deiner neuen, schicken Küche!